Von Plantagen-Alleen zu Nacktradlern: Eine Reise durch das Herz des Südens

Einst, in den pittoresken Cottages des alten Südens, wurde die Küche aus taktischen Gründen im Herzen des Hauses versteckt. Warum? Nun, die klugen Bewohner wussten, dass, falls der Topf mal überkochte und die Küche in Flammen aufging, nicht gleich das ganze Anwesen in Rauch aufgehen sollte. Die langen Wege im Haus? Kein Problem, denn wer legte sie zurück? Richtig, die bedauernswerten Sklaven – den Bewohnern wars somit wurscht. 😲

Doch bei einem köstlichen Frühstück, von Joe höchstpersönlich zubereitet, verschwanden diese düsteren Gedanken im Handumdrehen. Joe servierte uns ausschließlich Spezialitäten aus dem Süden, die fantastisch schmeckten. Mmmh, das war ein Gaumenschmaus! 😋

Gut gestärkt führte uns Joe dann durch sein charmantes Haus und entfachte unser Interesse mit fesselnden Geschichten über die Vergangenheit des Südens. Und wisst ihr, was das Beste war? Nach dem Frühstück ging es mit Vollgas weiter zu unserem nächsten Abenteuer: New Orleans!

Nun ja, wir fuhren natürlich nicht einfach so die schnöde Interstate entlang. Wir wählten den malerischen Weg entlang des mächtigen Mississippi Rivers. Unser Plan? In St. Francisville wollten wir den majestätischen Mississippi auf einer Fähre überqueren. Klingt nach einer guten Idee, oder? Das dachten wir auch, bis wir an der Anlegestelle ankamen und keine Fähre in Sicht war. Aber hey, wir hatten alles richtig gemacht. Die Straße war da, die Anlegestelle auch – nur das Fährboot fehlte. 😆

Erst später, als wir das Wunder des Internets bemühten, erfuhren wir die schockierende Wahrheit: Die Fähre war im vergangenen Jahr durch eine riesige Brücke ersetzt worden, die von unserem Standpunkt aus völlig unsichtbar war. 😅 Unser armes Navi hatte noch keine Ahnung von dieser modernen Entwicklung und führte uns auf einen ausgiebigen Umweg zurück zu unserer ursprünglichen Route.

In Baton Rouge angekommen, stellten wir fest, dass wir vor dem höchsten Kapitol der USA standen. Dieses beeindruckende Gebäude bot eine kostenlose Aussichtsplattform, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. Die Aussicht war schlichtweg atemberaubend: Auf der einen Seite lachte uns die Sonne an, auf der anderen drohten düstere Regenwolken. Ein bildgewaltiger Anblick! 🏛️

Weiter ging es auf der malerischen Plantation Alley in Richtung New Orleans. Leider entschied der Himmel, seine Schleusen zu öffnen, und wir konnten keine Fotos von den prächtigen Häusern entlang des Weges machen. Aber als wir schließlich bei der Oak Alley Plantation ankamen, lachte uns das Glück wieder an, und der Regen hörte auf.

Die Oak Alley Plantation ist zweifellos eine der berühmtesten Plantagen des alten Südens. Der majestätische Weg zum Herrenhaus im griechischen Renaissance-Stil ist gesäumt von einer 400 Meter langen Allee majestätischer Eichen, die in die Geschichte eingegangen ist. Eigentlich hatten wir vor, die Plantage zu besichtigen, aber der Eintrittspreis von 20 $ pro Person schien uns angesichts unserer begrenzten Zeit zu hoch. Immerhin hatten wir mit unserem Gastgeber in New Orleans ausgemacht, bis spätestens 16 Uhr anzukommen. Außerdem wollten wir uns ja auch eine Ausrede für eine Rückkehr aufsparen! Also fuhren wir die Straße ein Stück weiter und bewunderten zumindest die beeindruckende Allee – ohne einen Cent auszugeben! 🌳

Packt eure Trompeten und legt eure Tanzschuhe bereit, denn wir sind endlich in „The Big Easy“ – New Orleans! 🎷

Die Sonne steht bereits tief am Horizont, als unser Gastgeber des Royal Street Courtyard Bed & Breakfast, Phil, uns erwartungsvoll begrüßt. Und warum so eilig? Nun, Phil hatte einen ganz besonderen Termin im Kopf. Er wollte unbedingt rechtzeitig zum „Naked Bike Race“ aufbrechen! 🚴‍♂️

Phil, der wahre Held, hat uns nicht nur eine herzliche Begrüßung bereitet, sondern auch eine mit Notizen ergänzte Stadtkarte des French Quarters überreicht, die mit seinen eigenen Notizen versehen ist. Später sollten wir herausfinden, dass diese Karte unser treuer Begleiter durch die Straßen von New Orleans werden würde.

Unser Refugium im Royal Street Courtyard entpuppt sich als Paradies für Entdecker. Direkt vor der Tür parken? Check. Nur zehn Gehminuten vom French Quarter entfernt? Check. Und während Phil uns von diesem „Naked Bike Race“ erzählt hatte, konnten wir unsere wilden Fantasien kaum zügeln – nackte Harley-Fahrer, wer hätte das gedacht! 😅

Aber halt, Phil nimmt uns schnell aus unserem Tagtraum heraus und klärt uns darüber auf, dass es sich eher um leichtbekleidete Fahrradfahrer handelt, die die Verletzlichkeit und „Nacktheit“ im Straßenverkehr thematisieren wollen. Aber keine Sorge, sie sind nicht völlig nackt. Stattdessen tragen sie knappe Höschen, Bikinis oder zumindest eine Socke, um die wichtigen Stellen zu verdecken. Schließlich sind wir in Amerika! 😄

Dennoch sollten wir bald eine Lektion in Sachen „Nacktheit“ erhalten, die wir nicht so schnell vergessen würden. Als Stefan und ich uns zu Fuß auf den Weg zum French Quarter machten, sperrte die Polizei die Straße vor uns für die Fahrrad-Demo. Und ja, sie waren wirklich nackt. Ganz nackt! 😳

Wenn ihr das glauben wollt, seht euch mal hier, hier und hier um. Nach nur 5 Minuten war der Zug vorbei, und wir machten uns weiter auf den Weg. Und falls ihr es nicht glaubt, es gibt tatsächlich einen YouTube-Film davon (… bei etwa 4:04 Minuten könnt ihr uns am Straßenrand stehen und fasziniert fotografieren sehen 😉).

Ein paar Schritte weiter, wo die Frenchmen und Decatur Street aufeinandertreffen, tanzten die Menschen auf der Straße. Phil klärte uns auf, dass an diesem Wochenende gleich drei Festivals in New Orleans stattfinden. Die ganze Stadt ist ein endloser Rave! 🎵🎊

Aber unsere Mägen erinnern uns daran, dass sie auch etwas Aufmerksamkeit verdienen. Und was gibt es Besseres, als unsere erste Empfehlung von unserer speziell erstellten „gepimpten“ Stadtplanliste auszuprobieren? „Coop’s Place“ ist der Ort, an dem angeblich das beste Cajun-Hähnchen serviert wird. Und wie es aussieht, haben das auch andere gehört. Die Schlange vor dem Restaurant ist lang, aber das Warten lohnt sich.

Während wir uns die Bäuche mit dem saftigsten und geschmackvollsten Hühnchen füllen, das wir je gegessen haben. Saftig und voller Geschmack – einfach zum Reinlegen! Yummie! 😋🍗

Wir schlenderten weiter die malerische Decatur Street entlang und erreichten schließlich den atemberaubenden Jackson Square, wo die imposante St. Louis Cathedral in all ihrer Pracht thronte. Hier boten zahlreiche Pferdekutschen ihre halbstündigen Touren durch die historische Stadt an. Der Preis von 75 $ ließ mich kurz nachdenken – sollte ich nicht einfach ein Pferd und eine Kutsche kaufen, hierbleiben und meine Reichtümer sammeln? Diese verführerische Idee spukt bis heute, gut ein halbes Jahr nach unserem Urlaub, in meinem Kopf herum. 😉 🐴

Die St. Louis Cathedral, die älteste Kathedrale in den Vereinigten Staaten, strahlt eine einzigartige Eleganz aus. Sie wurde zwischen 1849 und 1851 erbaut und am heiligen Abend des Jahres 1794 geweiht. 1964 verlieh Papst Paul VI der Kathedrale den Status einer Basilika, einen Ehrentitel, den nur der Papst vergeben kann. 💒

Wir setzten unseren Weg fort und erreichten schließlich die belebte Canal Street, die das westliche Ende des French Quarter markierte. Nach einer kurzen Wanderung von drei Blocks nach Norden bogen wir auf die berühmt-berüchtigte Bourbon Street ab. Hier war die Party in vollem Gange! 🎉

Die Bourbon Street ist der Inbegriff der Amüsierviertel. Hier wird rund um die Uhr Live-Musik gespielt, und die zahlreichen Lokale, Jazz-Clubs, Bars, Tabledance-Bars und Peepshows lassen die Nacht zum Tag werden. Die Straße pulsiert vor ausgelassener Feierlust, und die Energie ist ansteckend.

Übrigens, im French Quarter ist es durchaus üblich, sein Getränk mitzunehmen. Man kann es auf der Straße genießen oder in der nächsten Bar weiter trinken – vorausgesetzt, es befindet sich in einem Plastikbecher. Bars fragen sogar, ob man sein Bier oder andere Getränke „to go“ haben möchte. Ein Luxus, den ihr in deutschen Kneipen vergeblich sucht! 😄

Wir bogen in die malerische St. Anne Street ab und kamen erneut an der St. Louis Cathedral vorbei, wo mittlerweile zahlreiche Künstler, Wahrsager und Musiker ihre Künste und Dienstleistungen anpriesen. Nicht weit entfernt lockte das berühmte Café Du Monde.

Das Café Du Monde ist für seine Beignets weltbekannt und ein absolutes Muss für alle Reisenden in New Orleans. Die Speisekarte ist einfach gehalten: Kaffee mit oder ohne Milch, Softdrinks und Beignets. Doch die Beignets sind so unglaublich lecker. Einmal probiert, kann man nicht genug davon bekommen. Wir können schon verraten, dass dies nicht unser letzter Besuch im Café Du Monde war – wir haben es täglich (manchmal auch zweimal am Tag!) besucht. 😋🍩

Das Café, obwohl es oft überfüllt ist, bietet ein solides, effizientes Ambiente. Die Warteschlangen sind lang, aber die Kellner sind freundlich und effizient. Wir bestellten Café au Lait und Beignets, und der Puderzucker fand seinen Weg überallhin – ins Gesicht, auf die Kleidung, den Tisch und den Boden. Das Café Du Monde ist rund um die Uhr geöffnet, was einfach großartig ist!

Mit vollen Bäuchen, müden Beinen und einem Puderzuckerschleier auf uns machten wir uns auf den Heimweg zu unserem B&B. Aber keine Sorge, die Abenteuer von morgen warten bereits! 🌙✨

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