Von geheimnisvollen Goblins, einer Klapperschlange und Forest Gump

Mit einem herzhaften Frühstück, das wir uns in der charmanten Tankstelle neben unserem gemütlichen Motel gegönnt haben, starten wir voller Energie in den Tag und machen uns auf den Weg zum sagenumwobenen Goblin Valley. Die Vorfreude auf dieses Abenteuer prickelt in der Luft, denn lediglich 32 aufregende Meilen trennen uns von diesem magischen Ort. Nach nur 45 aufregenden Minuten erreichen wir schließlich unser Ziel und spüren die Aufregung, die sich in uns ausbreitet, während wir uns darauf vorbereiten, die geheimnisvollen Stein-Zwerge zu entdecken.

Am Eingang des State Parks zahlen wir die Eintrittsgebühr von 8 Dollar und tauchen in eine völlig neue Welt ein. Unsere Herzen sind erfüllt von Neugier und Abenteuerlust, als wir den Pfad zu den faszinierenden Steingebilden betreten, die in der Ferne Form annehmen. Schließlich erreichen wir den Parkplatz, der uns mit seinem spektakulären Ausblick begrüßt.

Der Aussichtspunkt am Parkplatz erwartet uns mehreren informativen Schautafeln auf denen faszinierende Details über die Geologie des Parks und seine faszinierende Geschichte stehen.

Von diesem erhöhten Standpunkt aus genießen wir einen atemberaubenden Blick auf die Talsenke, die von hunderten von Steingoblins bewohnt wird. Glücklicherweise verlassen gerade andere Besucher den Parkplatz, und wir haben diesen märchenhaften Ort nun ganz für uns alleine. Es fühlt sich an, als würden wir eine vergessene Welt betreten.

Zwei schmale Trampelpfade, die sich links und rechts der Aussichtsplattform schlängeln, locken uns, tiefer in das Tal hinabzusteigen. Wir fühlen uns wie in einem verzauberten Labyrinth, umgeben von den einzigartigen Skulpturen, die Wind und Wasser über die Jahre geschaffen haben. Aus der Ferne betrachtet ähneln sie wirklich niedlichen kleinen Schlümpfen oder kuschelnden Kobolden, die sich hier versammelt haben, um uns zu begrüßen. Die Fantasie erwacht zum Leben!

Wir verbringen etwa 45 zauberhafte Minuten im Goblin Valley und spielen unabsichtlich ein spannendes Versteckspiel zwischen den skurrilen Felsformationen. Irgendwann finden wir uns wieder und machen uns mit Herzen voller Erinnerungen auf den Rückweg zum Parkplatz. Es fühlt sich an, als hätten wir eine geheimnisvolle Welt entdeckt, die nur darauf gewartet hat, von uns erkundet zu werden.

Nachdem wir den Park verlassen haben, setzen wir unsere aufregende Reise fort und fahren etwa 5 aufregende Meilen entlang der Wild Horse Road Richtung Westen. Unser nächstes Ziel, der Little Wild Horse Canyon.

Direkt am Trailhead angekommen, hinterlassen wir unsere Namen in der Register-Box, um offiziell in das aufregende Abenteuer einzutauchen. Doch leider, oh Schreck, nehmen wir versehentlich den falschen Weg und laufen zunächst in die komplett entgegengesetzte Richtung. Trotz all der Berichte im Internet, die behaupten, man könne den Weg nicht verfehlen, beweisen wir, dass wir unseren eigenen aufregenden Pfad finden können!

Nachdem wir eine knappe halbe Stunde vergeblich nach einem Slotcanyon Ausschau gehalten hatten, beschlossen wir, umzukehren und den richtigen Weg zu finden. Auf dem Rückweg bewegten wir uns über kleine Steinplatten. Ich führte die 2er-Gruppe an und hielt schließlich an, um auf Stefan zu warten, der knapp hinter mir war. Plötzlich, fast zufällig, schaute ich auf den Boden vor ihm und erstarrte. Dort im Schatten lag eine Klapperschlange auf einem Stein, genau dort, wo Stefan hinübersteigen wollte.

„VORSICHT SCHLAAAANGE!“ rief ich mit lauter Stimme.

In diesem Moment wusste ich nicht, über was ich mich mehr freuen sollte: Dass ich eine Klapperschlange vor meine Kamera bekommen hatte oder dass mein Mann die erstaunliche Fähigkeit hatte, weit und hoch zu springen. 😄🐍

Leider dauerte es eine Weile, bis meine Kamera einsatzbereit war, und die Schlange war bereits beleidigt und kroch davon. Ich konnte nur noch die hintere Hälfte auf ein Foto bekommen. Die Schlange saß nun verärgert im Gebüsch, und wir hatten immer noch keinen Canyon gefunden. Es schien, als wäre dieser Tag nicht unser Glückstag.

Glücklicherweise hatten wir uns auf dem Rückweg ebenfalls verirrt und waren aus irgendeinem Grund nicht denselben Weg zurück zum Auto gegangen. Dies führte dazu, dass wir plötzlich in einem breiten Flussbett standen, das uns angeblich zum Canyon führen sollte. Na also, es ging doch!

Nach einer Weile fanden wir sogar ein Richtungsschild mitten im Gebüsch. Nach etwa 15 Minuten Fußmarsch wurde der Weg enger, und ein Felsbrocken versperrte unseren Weg. Hmm… waren wir schon wieder falsch abgebogen? Wir kletterten den Felsen hinauf und stellten fest, dass der Weg hier weiterging. Endlich erreichten wir den Eingang des Canyons.

Das Durchqueren des Canyons war ein reines Vergnügen. Manchmal war der Raum so eng, dass wir unsere Bäuche einziehen mussten (gar nicht so einfach), um voranzukommen. Bei jeder Biegung änderte sich die Struktur des Gesteins, und die Schönheit des Canyons offenbarte sich uns Stück für Stück. An einem Punkt, an dem sich der Canyon öffnete und sein Höhepunkt erreicht wurde, machten wir eine kleine Pause und genossen die wärmende Sonne, die in den Canyon eindrang.

Nach unserer Rast machten wir uns auf den direkten Weg zurück zum Auto – es hätte so einfach sein können, den richtigen Pfad zu finden!

Vor einigen Jahren hatten wir den Antelope Canyon besucht. Es steht außer Frage, dass der Antelope Canyon farblich viel beeindruckender ist als der Little Wild Horse. Doch er ist auch viel kommerzieller und erfordert eine Führung durch Navajos. Hier waren wir ganz alleine unterwegs – nur wir und die Klapperschlange. Das war definitiv aufregender und vor allem die absolute Ruhe hatte einen ganz besonderen Reiz. Ich überlege schon, den Little Wild Horse bei unserem nächsten Besuch in Las Vegas im Jahr 2015 in unser Ausflugsprogramm aufzunehmen… sind ja nur 650 km entfernt! 😄

Nachdem wir wieder am Auto angekommen sind, setzen wir unsere Reise in Richtung „Little Egypt“ fort. Dafür müssen wir zunächst zurück nach Hanksville, um von dort auf den State-Highway 95 in Richtung Süden zu gelangen.

Nach etwa 20 aufregenden Meilen biegen wir auf eine Schotterstraße ab und nehmen an einer Kreuzung die linke Abzweigung. Die Little Egypt Geologic Site erinnert ein wenig an das Goblin Valley. Der Sandstein hier formt ähnlich skurrile Figuren, aber die „Goblins“ wirken aufgrund ihrer weißen Kalkstein-Kragen irgendwie bunter. Es sieht aus, als würden sie sich liebevoll an den Berg schmiegen. Wir erkunden das Gebiet ein wenig, klettern durch Klein-Ägypten und setzen dann unsere Fahrt auf der Schotterstraße fort, bis sie wieder auf den HWY 95 mündet.

Während wir vorbeifahren, entdecken wir eine hübsche Raststätte namens „Hog Spring Picknick Area“. Wir halten an, sammeln alles zusammen, was wir noch an Essbarem an Bord haben, und machen eine kleine Vesperpause zwischen den riesigen roten Felsen.

Nachdem wir wieder auf dem Highway sind, erreichen wir den schönsten Teil des HWY 95 im Bereich des Lake Powell. Wir machen einen Stopp am Hite Overlook, um atemberaubende Bilder am Abgrund über dem „Dirty Devil River“ zu machen (obwohl es gefährlicher aussieht, als es ist).

Der Dirty Devil River ist ein 129 km langer Nebenfluss des Colorado River. Er entspringt in der Nähe von Hanksville und fließt durch einen beeindruckenden 600 Meter tiefen Canyon, bevor er in den Colorado River mündet.

Während unserer Weiterfahrt nach Monticello passieren wir das Natural Bridges National Monument. Natürlich machen wir auch hier einen Zwischenstopp. Wir entscheiden uns jedoch dafür, aus Zeitgründen lediglich die Rundfahrt durch den Park zu machen und die Brücken von den Aussichtspunkten aus zu fotografieren. Die Wanderungen zu den Brücken sparen wir uns für ein anderes Mal auf.

Einige Meilen nach unserem Besuch der Natural Bridges erreichen wir die Kreuzung zur US261. Ein Straßenschild weist uns den Weg zum Monument Valley. Unsere Zeitplanung sieht ganz gut aus – zumindest für ein Foto von der HWY 163 aus auf die Silhouette der berühmten Felsen – das wäre doch ein Highlight.

Mein Fahrer lässt sich schließlich überreden, und wir biegen auf die 261 ab. Die Vorfreude auf das Monument Valley steigt, während wir uns auf dieses aufregende Abenteuer begeben. 🚗

Während wir unseren Weg entlang des Highways fortsetzen, sehen wir immer wieder Schilder, die vor Engstellen für Trucks und Anhänger warnen. Doch in unserer Vorfreude auf das Monument Valley schenken wir diesen Hinweisen zunächst nicht allzu viel Beachtung. Das ändert sich jedoch schlagartig, als der bisher asphaltierte und gerade Highway plötzlich in eine staubige Schotterstraße übergeht.

Und so finden wir uns völlig ahnungslos auf dem Mokee Dugway wieder, einer Straße, die inoffiziell auch als „Rollercoaster Ride of Southern Utah“ bekannt ist. Hierbei handelt es sich um eine kurvenreiche und steile Straße, die eine beeindruckende Steilwand von etwa 335 Metern Höhe überwindet, und das auf einer Strecke von nur 4,8 Kilometern. Das ergibt ein durchschnittliches Gefälle von ungefähr 11%. Nicht gerade das, was wir erwartet hatten!

Wir parken auf einem kleinen Platz am höchsten Punkt der Straße, dem Moki Dugway Overlook, und von hier aus eröffnet sich uns ein atemberaubender Blick auf das Valley of the Gods, das tief unter uns liegt. Wir sind beeindruckt, aber uns bleibt keine Wahl – wir müssen die staubige und steinige Holperpiste hinunterfahren.

Auf der einen Seite der Straße, meiner Seite, erstreckt sich ein gefährlicher Abgrund, auf der anderen Seite ragt eine senkrechte Felswand empor. Es gibt keine Leitplanken oder Sicherheitsvorrichtungen jeglicher Art. Wir fragen uns, wie es überhaupt möglich ist, eine Straße an eine teilweise komplett senkrechte Felswand zu „kleben“. Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt hier bergauf 10 mph und bergab nur 5 mph. Schneller sollte man auf „the world’s most spectacular roads“ wohl wirklich nicht unterwegs sein, denken wir.

Mit einer erleichterten Atmosphäre erreichen wir schließlich den malerischen HWY 163, der uns direkt in Richtung des faszinierenden Monument Valley führt. 🚗💨 Dort angekommen, sind wir voller Vorfreude und machen uns auf den Weg zum legendären „Forrest Gump“-Schild. Dieses Schild entlang des Highway 163 ist ein lebendiges Zeugnis dafür, wie Filme Orte und Symbole schaffen können, die weit über den Film selbst hinausgehen und zu ikonischen Sehenswürdigkeiten werden. 🎥🌟

Von diesem Aussichtspunkt aus eröffnet sich uns eine atemberaubende Panoramaaussicht auf das majestätische Monument Valley. Unsere Kameras klicken fröhlich und wir genießen den Moment in vollen Zügen, bevor wir uns langsam umdrehen. 📸

Während wir zurück fahren und den Mexican Hat passieren, erinnere ich mich an etwas, das ich vor vielen Jahren, 2009, über ein bemerkenswertes Steakhouse hier in der Gegend gelesen habe. Damals haben wir es verpasst, da wir nicht bis nach Bluff gefahren sind. Stefan ist beeindruckt von meinem scheinbar unfehlbaren „Steak-Gedächtnis“ 😉🥩

Endlich erreichen wir das charmante Städtchen Bluff und betreten voller Vorfreude das „Cottonwood Steakhouse“. Mmmh, die Vorfreude auf ein köstliches Abendessen steigt! Das Steak schmeckt ausgesprochen lecker. Satt machen wir uns auf den Weg zur letzten Etappe für heute.

Die restliche Fahrtstrecke zu unserem gemütlichen Motel in Monticello verläuft in der Dunkelheit relativ unspektakulär. Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir endlich unser Motel und können uns ausruhen. 🌆🛌

Zusammenfassend war unser heutiger Tag voller Abenteuer und Entdeckungen: Wir haben einen State Park besucht, uns in einen engen Slotcanyon gewagt, eine beeindruckende geologische Stätte erkundet, „Utahs Rollercoaster“ befahren und das Monument Valley in der Ferne bewundert – und natürlich sind wir einer Klapperschlange begegnet! Puh, was für ein Tag! 😅

Abends kommen wir schließlich im gemütlichen Blue Mountain Horsehead Inn Motel an, völlig erschöpft und bereit für eine erholsame Nacht. 💤🌙

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