Baltimore – York – Lancaster

Wir verlassen Washinton am Morgen und fahren über Baltimore nach York, wo wir bei der Harley Davidson Factory Tour teilnehmen wollen.

In Baltimore machen wir nur einen kleinen Fotostopp am Inner Harbor. Wir haben leider nicht viel Zeit, weil die Harley Factory nur bis 14 Uhr geöffnet hat. Außerdem haben wir einen Dinner Termin um Fünf – dazu später mehr.

Baltimore ist stolz auf seinen Inner Harbor. Es gibt zwei Malls, Souvenirshops, Restaurants, das Baltimore Hardrock Cafe und vieles mehr. Man kann einen sehr schönen Spaziergang um das Hafenbecken machen – also nächstes Mal dann wenn wir hier sind.

Weiter geht es nach York zur Harley-Davidson Motor Company. Als begeisterte Harley-Fahrer ist ein Stopp-Over hier natürlich Pflicht.

Schon 2008 nahmen wir hier an einer Werksführung teil. Seit dem hat sich viel verändert. Das komplette Werk wurde umgebaut und alles sieht jetzt viel moderner aus als vor 6 Jahren. In York werden die Modelle Touring, Softail, CVO und Trike zusammengebaut.

Die Tour begann mit einem kurzen Film, danach wurden wir von 2 netten Damen durch das Werk geleitet. Die ganze Tour hat ca. 2 Stunden gedauert und über ein Haedset wurde uns jeder Arbeitschritt erklärt. Vom Stanzen der Bleche bis zum Aufladen der fertigen Motorräder für die Auslieferung. Bilder gibt es natürlich nur vom Visitor Center, da im Werk das Fotografieren (natürlich) nicht erlaubt war.

Nicht weit von York beginnt Lancaster Country, das Land der Amish People. Hier begegnen uns auf dem Weg viele Pferdekutschen auch Buggies oder Dachwägele genannt. 


Die Amish People leben auch noch heute wie vor 300 Jahren. Sie kleiden sich wie ihre Vorfahren, folgen sehr strengen Verhaltensregeln und leben meist von der Agrarwirtschaft.

Die Amish People sind sehr gläubig, haben aber keine Kirchen. Stattdessen ist jeden Sonntag eine andere Familie mit einer Art Gottesdienst im eigenen Haus an der Reihe. Besucher und Touristen sind bei den Amishpeople gerne gesehen, man möchte aber nicht fotografiert werden. Es heißt, dass man Bilder im Herzen aufbewahrt, nicht auf Papier. So haben Bücher der Amishen ebenfalls keine Bilder.

Sie leben ohne Telefon, Elektrik, fließend Wasser und lehnen (fast) jeden technischen Fortschritt ab.
Wobei es hier auch Grauzonen zu geben scheint. Man hat Telefone, spricht sich aber nur auf den Anrufbeantworter. Das scheint so in Ordnung zu sein, da man nur indirekt kommuniziert. Naja….

Die Amish Peolpe kamen ursprünglich aus Süddeutschland (Schwaben) und der deutschsprechenden Schweiz, daher kann man sie mit etwas Mühe verstehen. Manchmal.

Wir waren schon in den Jahren 2008 und 2010 bei Amish Peoplen zu Gast. Dieses Jahr haben wir unsere Tochter Nadine zu einem privatem Dinner bei einer Amish Familie eingeladen – sie kannte die Amishen nur von useren Erzählungen und vom Film „Der einzige Zeuge“ mit Harrison Indiana Jones Ford.

Wenn man in privaten Unterkünften in der Umgebung übernachtet, kann man in der Regel von den Besitzern der Unterkunft etwas arrangieren lassen – es bestehen in der Regel Kontakte zu Amish Familien. Übernachtet man in einem Motel wird das ganze schon etwas schwieriger.

Während vor einigen Jahren noch solche „Private Dinners“ über die Touristen Infos „gebucht“ werden konnten, ist das heute nicht mehr möglich. Da die Amishen ja kein Gastgewerbe angemeldet haben, sondern die Fremden einfach an ihrem Familien-Abendessen teilnehmen lassen, sah sich der Staat um Steuergelder betrogen und schob dem ganzen einen Riegel vor.

Aber es gibt sie noch, diese Dinners – sie sind nur schwieriger zu finden.

Ich konnte Kontakt zu einem B&B in Lancaster aufnehmen, von wo aus ein Abendessen für uns organisiert wurde. Leider hat hier irgendwas mit dem Termin nicht richitg fuktioniert. Als wir nämlich bei der entsprechenden Adresse am Haus von Katie Fisher ankamen, wusste die von einer Reservierung gar nichts. Na super!! Aber Ihre Tochter würde heute für Gäste kochen … wir bekamen ihre Adresse. Nach 10 Minuten Fahrt waren wir dann am Haus von Sally Esh. Wir klopften: Keiner war da. Also rief ich in dem B&B an, welches das Dinner für uns organisiert hat. Cheryl wolle sich gleich um alles kümmern.

Sie erreichte wohl den Anrufbeatworter von Sally, denn kurz nach unserem Telefongespräch kam Ihr Mann Melvin und meinte, dass wir in 30 Minuten wieder da sein sollen. Alles OK – für unser leibliches Wohl ist gesorgt. Dann verschwand er wieder…. Was für ein Durcheinander!

Um 18 Uhr fanden wir uns also wieder bei Melvin und Sally ein. Wir wurden von Sally herzlich begrüßt. Melvin sahen wir nicht mehr – es scheint, als wäre das „Fremde-füttern“ reine Frauensache.

Es trafen noch weitere Gäste ein. Eine Familie aus New Jersey mit französischen Wurzeln bestehend aus Eltern, Großeltern, zwei Kindern und einem 10 Tage alten Baby gesellten sich zu uns. So waren wir – zusammen mit Amish Frau Sally, zwei Ihrer Töchter und ihrem kleinen Sohn eine kleine bunt gemischte Gesellschaft, die verschiedener nicht sein konnte.

Zum Essen gab es reichlich. Nach und nach wurden die Köstlichkeiten herumgereicht. Es gab Fruit Salad with Orange Sauce, White Bread, Barbecued Meatballs, Vanilla Cream Pie, Moist Chocolate Cake, Peanut Butter Frosting.

Das Essen war köstlich. Wir haben uns wunderbar unterhalten können; Sally und ihre Töchter antworteten bereitwillig auf alle unsere Fragen über die Lebensweise der Amish People.

Nach dem Essen sangen Sally und Ihre Töchter noch 3 Lieder für uns. Perfekt mehrstimmig sangen Sie ein amerikanisches Gebet, ein deutsches mit dem Titel „Gott ist die Liebe“ und – was natürlich nicht fehlen darf:“ Amazing Grace“.

Danach wurden noch einige Handarbeiten zum Kauf angeboten – und ein Kochbuch, in dem alle Speisen des heutigen Abends (.. und viele viele mehr) zu finden waren. Hab ich natürlich gekauft …. jetzt brauche ich nur noch jamend der das ganze für mich kocht.

… und dann war das Dinner(-Spektakel) auch schon vorbei. „God bless you“, „have a save trip“, „hope we’ll meet again.

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