Painted- & Borrego Canyon

Erwartungsgemäß sind wir am ersten Morgen unserer Reise sehr früh wach. Und hungrig – vor allem ich! Also machen wir uns bereits um 5:30 Uhr auf den Weg zu Denny’s. El Centro scheint noch zu schlafen – wir sind die einzigen unterwegs.

Wir sind die einzigen im Restaurant. Entsprechend schnell bekommen wir unser Frühstück: Santa Fe Skillet für Stefan und French Toast für mich.

Kurz nach 6 Uhr sind wir startklar. Während Stefan noch bezahlt entdecke ich eine schöne Wurlitzer im Wartebereich am Eingang. Ich blättere ein wenig durch die Titel und finde „Don’t Stop Beliving“ und drücke Nummer und Buchstabe für diesen tollen Song. Oh Nein! Die Jukebox ist so unglaublich laut. Das Denny’s Restaurant ist hier direkt an ein Hotel angegliedert. Die Gäste dort sind jetzt garantiert wach – nichts wie weg!! Noch am Parkplatz hören wir „…strangers waiting / up and down the boulevard….. don’t stop beliving…“

Unser Ziel heute sind der Ladder- und Borrego Canyon. Vorher aber machen wir einen Stopp beim Salvation Mountain, der (fast) auf dem Weg zu den Canyons liegt. 

Der Salvation Mountain ist aus Tonnen von Lehm, Stroh und Farbe hergestellt. Leonard Knight fertigte ihn an, um die Botschaft „Gott liebt alle“ mitzuteilen. Das teilt Gott übrigens sehr, sehr bunt mit. Also wenn da bei der Gestaltung kein LSD im Spiel war, weiß ich auch nicht weiter….

Der quietschbunte Berg sieht aus wie eine zerlaufene Geburtstagstorte von Walmart. Man kann über die „Yellow Brick Road“ (Der Zauberer von Oz lässt grüßen) hinauf zum Gipfelkreuz laufen. Um den Berg herum stehen Trucks, Autos und sogar ein Mofa – alles ebenfalls im Stil des Berges knallbunt angemalt. 

Rechts neben dem Berg gibt es noch eine Art Höhlenlabyrinth wo von Bäumen bis hin zu Autotüren alles eingegipst und angemalt wurde. Das hier ist definitiv einer der schrägsten Orte die ich bisher gesehen habe. Crazy…

Wir lassen den Berg der Erleuchtung hinter uns und fahren entlang des Salton Sea zum Ladder Canyon. Am See halten wir immer wieder an um Fotos von den unzähligen Vögeln hier zu machen. Das Wetter könnte nicht besser sein. Strahlend blauer Himmel, das Wasser glasklar. Einfach schön.

Wir folgen weiter dem Highway 111. Kurz vor dem Örtchen Mecca biegen wir nach Norden und folgen der 66th Avenue, die später zur Box Canyon Road wird. Fünf Meilen später erreichen wir die unbefestigte Painted Canyon Road.

Bis zum Parkplatz, an dem der Wanderweg zum Canyon beginnt, sind es etwa 5 Meilen. Je weiter wir fahren tauchen wir in eine weite und offene Schlucht ein. Auf beiden Seiten ragen jetzt Stein-Hügel nach oben, deren Farben von grau bis orange reichen.

bis dieser Gegen 9 Uhr kommen wir am Parkplatz des Painted Canyon an. Wegen der im Canyon vorhandenen Leitern wird er auch Ladder Canyon genannt.


Direkt vom Parkplatz aus geht es durch ein breites, ausgetrocknetes Flussbett. Nach ungefähr einem halben Kilometer kündigt ein riesiger aus Steinchen zusammengelegter Pfeil den Eingang zum Ladder Canyon an. Und wenn auch auf den ersten Blick kein Weg zu erkennen ist – hier geht es hinein.

Zuerst sind einige haushohe Steinbrocken zu um- und überklettern. Teilweise enge Lücken zwischen den Felsen führen uns in das Innere des Slot Canyon.

Dann sehen wir auch schon die erste Leiter.  Ab jetzt folgen wir dem Ladder-Trail aufwärts. Unser Pfad verengt sich stellenweise auf weniger als einen Meter, die Canyon-Wände erheben sich bis zu 60 m neben uns in die Höhe.

Wir setzen den Weg fort und klettern noch ein paar Leitern hinauf. Es entstehen faszinierende Perspektiven auf den Canyon, der von Wasser und Wind geformt wurde. An einigen Stellen ist der Spalt kaum schulterbreit beziehungsweise keine 1.50 m hoch.

Die Aussicht sowohl von unten als auch von oben auf den Leitern ist einfach fantastisch.

Nach drei (oder waren es vier?) Leitern machte der Weg dann eine Gabelung. Wir nahmen (natürlich!) die Falsche und waren dann auf – anstatt im Canyon.

Der falsche Weg beschert uns herrliche Ausblicke: von hier oben sehen wir die San Jacinto Mountains , den Salton Sea, den Big Painted Canyon und um uns herum die zerklüfteten Mecca Hills.

Aber wie kommen wir nun wieder in den Canyon?! Zurücklaufen ist ja irgendwie doof, deshalb haben wir uns anhand unserer GPS-APP auf dem iPhone einfach wieder in Richtung Trail bewegt. So kletterten wir wieder hinunter in den Canyon und waren bald wieder auf dem richtigen Weg.

Wir sind wieder in einem breiten Flussbett und finden hier einen idealen Patz für ein kleines Picknick.

Nach dem Essen folgen wir weiter dem Was. Die Farben der Felsen um uns wechselte von beige/rot nach grau/blau und es ging auf weiteren Leitern zum Teil ganz schön steil nach unten.

Nach diese, letzten Leitern befinden wir uns wieder in dem Wash der uns direkt zum Auto führt. Wir kommen wieder vorbei an der Einstiegstelle zum Canyon, und sind nach insgesamt 3,5 Stunden und 9,5 km wieder am Auto.

Nächster Stopp: Borrego Canyon oder wie es richtig heißt: Anza-Borrego Desert State Wilderness.  Im Vergleich zum Ladder Canyon ist der Borrego kürzer – dafür aber noch enger.

Eine geteerte Straße zum Trailhead gibt es nicht nur eine Schotterpiste für die man allerdings keinen Geländewagen benötigt. Wenn man vorsichtig fährt ist die kurze Piste zum Trailhead durchaus mit einem normalen PKW befahrbar. Die Zufahrt zum Canyon erfolgt vom Highway 78 – auf ein kleines Schild mit der Aufschrift „Buttes Pass“ achten. Direkt am Parkplatz suchen wir uns einen Abstieg in den Canyon. 

Eigentlich ist der Weg durch den Slot Canyon keine richtige Wanderung sondern eher ein kurzer Spaziergang. Dafür aber ein sehr, sehr Schöner. 

Das Highlight ist ein Felsbogen, der sich oberhalb einer Engstelle über den Slot spannt. Danach weitet und verzweigt sich der Canyon. Wir sind auf dem selben Weg wieder zurück gegangen und dann unterhalb des Parkplatzes noch ein Stück in die andere Richtung.

Verglichen mit den farbenfrohen Slot Canyons in Utah, wie zum Beispiel der Wild Horse Canyon ist dieser allerdings eher weniger spektakulär – aber wenn man so wie wir hier in der Gegend ist, ist der Borrego Slot Canyon auf jeden Fall einen Zwischenstopp wert. Wir sind insgesamt 1 Stunde im Canyon unterwegs – der Weg war insgesamt 2,6 km lang.

Die Sonne steht inzwischen schon tief und wir machen uns auf den Rückweg nach El Centro.

Warum eigentlich El Centro? Auf unserem Weg von L.A. nach El Centro sind wir ja hier fast schon vorbei gefahren, aber anschließend geht es nach Phoenix und da sind wir von El Centro aus schon mal ein Stück Näher dran. Außerdem sind die Unterkünfte in El Centro deutlich günstiger als z.B. in Palm Springs oder Indio. 

In El Centro essen wir bei Sizzlers – ist unser erstes Mal in dieser Family-Restaurant Kette. Fazit: Gar nicht schlecht…!

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