Canyonlands National Park

Überwältigt von der Schönheit dieser Landschaft quäle ich mich lange vor Sonnenaufgang aus dem Bett meines verranzten Hotelzimmers. Schnell die Sachen gepackt, den Zimmerschlüssel in den Briefkasten geworfen und los gehts.

Der Wecker klingelt erbarmungslos um 4:30 Uhr. Puhh – ist das früh. Aber wir wollen in den Canyonlands Nationalpark um dort am Mesa Arch den Sonnenaufgang zu sehen. Ein schneller Snack, während das Auto ein wenig aufheizt. Es ist kalt….

Kurz nach 5 Uhr fahren wir los. Die Fahrt zum Canyonlands Nationalpark dauert etwa eine Stunde. Wir sind zunächst die einzigen am Parkplatz. Auch hier macht sich wieder die frühe Reisezeit Anfang März bemerkbar. Als wir letztes Mal hier waren, war es schon ganz schön voll hier.

Wir haben noch etwas Zeit und bleiben noch 15 Minuten im warmen Auto sitzen.

Zwischenzeitlich kommt noch ein weiteres Auto an. Als wir aussteigen, macht sich auch unser Parkplatz-Nachbar auf den Weg. Er grüßt uns freundlich und freut sich nicht alleine laufen zu müssen. Er stellt sich als James aus Californien vor. James ist auf dem Weg nach Aspen zum Skifahren und macht hier mal eben einen schnellen Stoppover um den Arch zu fotografieren. 

Wir laufen mit Taschenlampen hinunter zum Mesa Arch – es ist stockdunkel. Nach ca. 15 Minuten und einem kleinen „Verlaufer“ kommen wir am Arch an. Wir suchen uns die besten Plätze für unsere Stative … und warten ….

Es kommt noch ein weiterer junger Mann, und ein Paar aus Wyoming, welche sich ich als unsere Zimmernachbarn vom Inca Inn herausstellen. Sie fragten nämlich gleich, wer im Inca Inn wohnt … da sie um 5 Uhr ein Auto gehört haben … was sie dazu brachte ebenfalls aufzustehen … :-))

Dann geht die Sonne auf und der Arch fängt spektakulär zu leuchten an. Das Leuchten hält eine ganze Weile an und wir haben genügend Zeit Fotos zu machen. Unsere Mit-Fotografen sind eine äußerst gesellige Runde und wir machen uns gegenseitig Platz, tauschen Plätze und man fotografiert sich gegenseig. Kein vergleich zu dem Gerangel von vor zwei Jahren … da wollte jeder einfach nur den besten Platz für sich beanspruchen.

Nach ca. 45 Minuten machen wir uns wieder auf den Rückweg, denn der nächste Trail möchte beklettert werden: Der Weg zur „False Kiva“.

Der Weg zur False Kiva steht in keiner National-Park Karte. Dennoch ist er inzwischen wohl bekannt. Der Trailhead ist in der Nähe des Alcove Spring Trailheads. Dort in einer Haltebucht parken wir unseren Wagen.

Vom Parkplatz laufen wir zurück bis zur Kurve. Man kann den breiten Trailhead anhand vieler Fußspuren gut erkennen.

Allerdings sind gerade im Anfangsbereiche des Trails viele kleinen Washes die ebenfalls wie Trails aussehen, so kann man schnell mal den falschen erwischen. Das ist aber nicht weiter schlimm, kann man sich hier auch einfach an dem unten abgebildeten Berg orientieren … zunächst geht der Weg in diese Richtung. Hat man die ersten 200 -300 Meter hinter sich gelassen wird der Weg steiniger und man stößt auf unzählige Cairns (Steinmännchen) die einem den einfachsten Weg zur Kiva zeigen.

Naja … „einfach“  ist ja immer relativ. Im Gegensatz zum Primitive Trail im Arches National Park ist das hier wirklich einfach. Hat man den mit Büschen bewachsenen Anfang des Trails erst einmal hinter sich gelassen muss man schräg über einen Slickrock laufen, der auf der rechten Seite steil abfällt. Das sind nur etwa 3 m – aber das ist meiner Meinung nach die gefährlichste Stelle – aber wenn man ganz oben läuft und darauf achtet nicht auf rutschige Stellen zu kommen, ist auch das kein Problem.

Dann geht es den Hang hinunter. Von hier aus kann man den Alkoven in dem sich die „falsche Kiva“ befindet dann auch schon sehen. Und man fragt sich: Wie um alles in der Welt soll ich da hinauf kommen?!

Es sieht schlimmer aus als es ist. Folgt man den Steinmännchen lässt sich schnell ein ganz gut machbarer Trail erkennen. Ist man dann unten, geht es auf der anderen Seite wieder hinauf. Lediglich beim letzten Hindernis direkt vor der Kiva ist nochmal ein wenig klettern angesagt – aber auch das ist relativ harmlos.

Ist man dann drin in der kleinen Höhle; kann man die überwältigende Aussicht genießen.

Übrigens: In der False Kiva ist eine kleine Blech-Box. Darin befindet sich ein Block, der als „Gästebuch“ dient. Stifte zum Schreiben sind natürlich auch da. Nette Idee…. Natürlich tragen wir uns ein.

Wir machen eine kleine Lunchpause in der Kiva bevor wir uns auf den Rückweg machen. Wir benötigen für den Rückweg ungefähr 20 Minuten länger, da nun die Uphill Passagen etwas überragen. Insgesamt waren wir für den Roundtrip 2 Std 30 Min unterwegs (die Pause mitgerechnet).

Da wir bei unserem letzten Besuch im Canyonlands National Park Pech mit dem Wetter hatten, mussten damals die verschiedenen Aussichtspunkte ausgelassen werden. Heute ist das Wetter klasse und wir holen das nach. Zuerst fahren wir zur Aztec Butte.

Vom Trailhead führt ein breit angelegter Pfad für etwa 0.6 Meilen durch die etwas sandige Wüste mit ihrer typischen Vegetation aus Kakteen, flachen Büschen und Gräsern. Rock Cairns markieren in regelmässigen Abständen den Trail. Zunächst nehmen wir die Abzweiungung die nach links führt und kommen so zu der oben abgebildenten Granarie (Getreidespeicher der Anaszai Stämme).

Anschließend nehemn wir noch den Trail zur Butte. Der Trail Führt direkt über den Slickrock, der wundervolle Abschnitte aus Crossbedding hat. Dieses Crossbedding ist ein stummer Zeuge der einstigen Sanddünen, die versteinerten und nun in ihrer jetzigen Form zu sehen sind.

Blöd nur, dass wir lediglich bis zu diesem Aussichtspunkt gelaufen sind und eine der schönsten Granries dadurch verpasst haben. Wir dachten, wir hätten die schon mit der oben abgebildeten erreicht; dabei gibt es noch eine Weitere. Mist. Nächstes Mal dann.

Nächster Stopp: Grand Overlook! Sicher einer der beeindruckendsten Aussichtspunkte im Canyonlands National Park. Also ich finde der Canyonlands Nationalpark braucht sich nicht hinter dem berühmten Grand Canyon verstecken. Das ist schon auch klasse hier. 

Den Plan die Shufer- und Potash Road nach Moab zu fahren haben wir schon am Tag zuvor verworfen – wir haben mit den Backroads dieses Mal kein Glück. Die Straßen waren allesamt nicht befahrbar, weil sie zum Teil noch mit Schnee bedeckt waren.

Also musste hier zum zweiten Mal während diesem Urlaub der Plan B herhalten: Unsere Alternative soll der Dead Horse State Park sein.  Der Eingang liegt auf dem Weg zurück nach Moab. Der Eintritt in den State Park kostet $10 pro Fahrzeug, die wir im Visitor Center bezahlen. Dann steuern wir direkt den Aussichtspunkt – den Dead Horse Point an.

Dead Horse Point ist ein spektakulärer Aussichtspunkt. Aus über 600 Meter Höhe blickt man hinunter auf den Colorado River, der sich wie eine Schlange unter uns windet.

Während man von der Potash Road aus nur einen Teil der Schleife sieht, die der Colorado River hier macht, hat man von hier aus den totalen Ausblick. Man sieht einen großen Teil der Potash Road, sowie die Aline Becken an ihrem Ende. Das ganze dann garniert mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Einfach wunderschön!

Wir fahren wieder zurück nach Moab. Zum Sunset wollen wir zu den Fisher Towern auf dem Highway 128 fahren – bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit. 

Noch eine Stunde relaxen im Inca Inn, dann fahren wir in Richtung Fisher Towers. Wir sehen die Tower nach ungefähr 45 Min Fahrt auf dem Highway 128. Das Meiner Meinung nach schönste Bild bekommt man aber nicht dort wo der Weg zu den Fisher Towers hinweist, sondern ein paar Meilen später.

Hier ist der Colorado der Straße ganz nah und macht eine kleine Linkskurve. Parkt man dann unmittelbar hinter dem hier vorhandenen Cattleguard hat man einen fantastischen Blick auf die in der Sonne leuchtenden Tower. Inklusive Reflection im River. Während sich der Tag langsam verabschiedet taucht die tief stehende Sonne alles um uns herum in ein warmes Licht.

Wir hatten genug Programm für heute. Das frühe Aufstehen um 4:30 Uhr, der Walk zur False Kiva und zu allem Überfluss eine beginnende Erkältung machen mich müde. Noch schnell zum Dinner ins ZAK. Schmeckt super. Dann noch schnell zum Moab City Market – ich decke mich vorsichtshalber mit Medikamenten ein. Ich nehme einfach alles was der Supermarkt hergibt – das ist so einiges. Und dann nur noch schlafen.

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