7 Leitern, eine wütende Klapperschlange & Gipfelzauber: Ein fantastischer Tag in der Wüste

Jetlag sei Dank, sind wir bereits in den frühen Morgenstunden putzmunter. Schnell packen wir unsere Kühltasche und die Rucksäcke für das anstehende Abenteuer: eine aufregende Wanderung durch den Painted- und Ladder Canyon! Doch bevor wir so richtig durchstarten, steht natürlich ein ordentliches Frühstück auf dem Plan. Ab zu Denny’s, dem absoluten Mekka für Frühaufsteher! Mit ihren rund-um-die-Uhr-Öffnungszeiten sind Denny’s und IHOP geradezu himmlisch für alle, die gerne in den Tag starten, wenn andere noch träumen. Und mal ehrlich – Denny’s geht immer, sei es mit einem saftigen Steak am Morgen oder einem herrlichen Breakfast zum Dinner – alles ist möglich!

Unsere Reise führt uns nach Indio, und just in dem Moment, als wir bei Denny’s eintreffen, dürfen wir einen atemberaubenden Sonnenaufgang unter majestätischen Palmen erleben. Einfach wow! Das perfekte Panorama, um den Tag einzuläuten und unsere Energiereserven für den anstehenden Hike aufzuladen. 🥾

Nach einem Frühstück, das mal mehr, mal weniger kalorienreich war, steuern wir zielstrebig den Painted Canyon Trailhead an. Auf dem Hwy 86 geht es erst nach Mecca und von dort aus weiter auf der 66th Ave, die später zur malerischen Box Canyon Road wird. Kurz nachdem wir den Coachella Canal überquert haben, biegen wir ab und tauchen ein auf die Painted Canyon Road. Das ist sozusagen die staubige Piste, die uns rund 5 Meilen lang begleitet, bis sie schließlich an einem großzügigen Parkplatz endet.

Der Auftakt des Ladder Canyon Trails entführt uns auf eine fesselnde Reise durch die malerischen Landschaften des Painted Canyon. Hier verschmelzen scheinbar endlose Farben zu einem beeindruckenden Gemälde der Natur. Nach ungefähr 700 Metern wird unsere Aufmerksamkeit durch einen Pfeil aus kleinen Steinen auf dem Boden gelenkt, der uns den Eingang zum Ladder Canyon anzeigt. Es ist fast wie ein raffiniertes Puzzle, das uns weiterführt, auch wenn der Weg auf den ersten Blick vielleicht nicht so offensichtlich erscheint.

Dieser unscheinbare Pfeil aus Steinen markiert den Übergang zu einem versteckten Pfad, der uns tiefer in die Schlucht führt. Hier beginnt das wahre Abenteuer, während wir zwischen den imposanten Canyon-Wänden hindurch navigieren. Die anfängliche Unsicherheit weicht rasch der Aufregung, als wir feststellen, dass der Pfad, den dieser Steinpfeil weist, tatsächlich den Weg zu einem verborgenen Schatz freilegt: eine Schatzkammer der Natur, die darauf wartet, erkundet zu werden. Die Magie des Ladder Canyons entfaltet sich vor unseren Augen, und wir setzen unseren Weg fort, gespannt darauf, was uns noch erwartet.

Der Ladder Canyon beeindruckt mit insgesamt sieben Leitern, die geschickt an den sogenannten Dry Falls angebracht sind. Kaum haben wir den Geröllberg am Eingang überwunden, stehen wir schon vor einer imposanten Leiter, die uns in die Höhe führt und den Einstieg in den faszinierenden Slotcanyon markiert.

Von diesem Punkt an setzen wir unsere Reise auf dem Ladder Trail fort. Der Pfad führt uns aufwärts, und schon bald verengt er sich an einigen Stellen auf weniger als einen Meter. Die majestätischen Canyon-Wände erheben sich beeindruckende 60 Meter neben uns, während wir behutsam unseren Weg zwischen den felsigen Formationen hindurchfinden. Jede Sprosse der Leitern, die wir erklimmen, bringt uns näher an die atemberaubende Kulisse dieses einzigartigen Canyons heran. Es ist, als würden wir durch die Geschichte der Natur wandern, umgeben von den beeindruckenden Wänden, die Geschichten aus vergangenen Zeiten zu erzählen scheinen. Ein wahrlich fantastischer Pfad, der uns tief in die Schönheit dieser Landschaft entführt. 🪜

Die majestätischen Canyonwände werden niedriger, und nach einigen weiteren Leitern sowie einem moderaten Anstieg finden wir uns auf der Hochebene des Big Painted Canyons wieder. Den Tag begonnen haben wir um 8 Uhr morgens am Parkplatz bei 10°C, und nach etwa 2 Stunden Wanderung und dem Aufstieg auf den Berg haben wir nun angenehme 25°C erreicht. Ein echter Temperaturwandel, der uns zeigt, dass wir uns mitten in der Wüste befinden.

Auf der Hochebene angekommen, eröffnen sich uns spektakuläre Ausblicke: Im Westen ragen die majestätischen San Jacinto Mountains empor, während sich im Süden der glitzernde Salton Sea erstreckt. Unter uns breitet sich der imposante Big Painted Canyon aus, ein faszinierendes Panorama, das die Strapazen des Aufstiegs mehr als belohnt. Hier oben, umgeben von dieser beeindruckenden Naturschönheit, wird uns einmal mehr bewusst, warum wir uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben. Die Wüste mag ihre Herausforderungen haben, aber die atemberaubenden Aussichten machen jede Anstrengung mehr als wett.

Ein schmaler Pfad geleitet uns nun in den weiten Wash, der uns zurück zum Parkplatz führt. Bis zu diesem Punkt haben wir bereits etwa zwei Drittel der Strecke gemeistert. Es ist die ideale Zeit und der perfekte Ort für eine kleine Rast und ein entspanntes Picknick. Die Felsen auf der linken Seite des Weges bieten uns dabei ein gemütliches, schattiges Plätzchen.

Hier, umgeben von der Stille der Natur, lassen wir uns nieder und genießen die wohlverdiente Pause. Die Landschaft um uns herum wirkt wie eine Kulisse aus einem Abenteuerfilm – faszinierende Felsformationen, die den Himmel zu berühren scheinen, und die Weite des Washs, der uns einlädt, die beeindruckende Umgebung auf uns wirken zu lassen. Es sind diese Momente der Ruhe und Verbundenheit mit der Natur, die das Wandern zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Nach einer erfrischenden Pause setzen wir unseren Weg fort, gespannt darauf, was uns auf dem letzten Abschnitt des Trails noch alles erwarten wird. 🥾

Entlang des breiten Wash laufen wir, bis wir die beiden letzten Leitern auf unserem Weg erreichen. An der unteren Leiter haben sich ungeschickterweise ein paar Bienen niedergelassen. Zugegeben, es war etwas unheimlich, in so kurzer Distanz zu den Bienen die Leiter hinunterzusteigen. Doch wir bewegten uns behutsam an den summenden Bewohnern vorbei, die sich von unserer Anwesenheit überhaupt nicht stören ließen, obwohl sie wild umher summten.

Nach insgesamt 10 Kilometern erreichen wir wieder unser Auto. Fünf Stunden lang haben wir die Schönheit dieses beeindruckenden Canyons erkundet. Der Tag ist jedoch noch lange nicht zu Ende. Unser nächster Halt: Palm Canyon.

Nachdem ich bereits von einigen (meiner Meinung nach) etwas überteuerten Attraktionen auf Indianerland gehört hatte, wie Monument Valley, Antelope Canyon, Crazy Horse Memorial und Co., war ich eigentlich entschlossen, mich von weiteren zu distanzieren. Aber dann stolperte ich über die beeindruckenden Bilder vom Palm Canyon und las auch noch den Hinweis, dass es dort möglicherweise Klapperschlangen zu sehen gibt. Vielleicht würde ich doch noch die Gelegenheit bekommen, eine vor die Linse zu bekommen?! Und außerdem beträgt der Eintritt ja nur $9 pro Person.

Gegen 14:30 Uhr erreichen wir schließlich den Palm Canyon. Dieser Canyon ist Teil der Indian Canyons und zusammen mit dem Andreas und Murray Canyon gehört er alle zu einem Indianerreservat. Am Bezahl-Häuschen zahlen wir unseren Eintritt und setzen die Fahrt auf der Straße fort, bis wir schließlich am Ende der Straße ankommen, wo der Eingang zum Canyon und eine Tradingpost zu finden sind. 💰

Mit nur drei weiteren Autos auf dem Parkplatz hatten wir anscheinend den perfekten Zeitpunkt für unseren Besuch im Palm Canyon erwischt. Ein schmaler Pfad direkt hinter dem Parkplatz führte uns hinab zur verheißungsvollen Wüstenoase. Dabei durchquerten wir eine schattige und liebevoll angelegte Picknick-Area, die förmlich dazu einlud, eine kurze Pause einzulegen und die umliegende Natur zu genießen.

Der Pfad führte uns dann weiter durch diese exotische Oase, entlang eines sanft plätschernden Bachbetts. Die Kontraste waren faszinierend – die sengende Hitze der Wüste traf auf die erfrischende Kühle des schattigen Weges. Die Atmosphäre war durchzogen von einer Mischung aus Stille und den leisen Geräuschen der Natur. Es fühlte sich fast so an, als ob wir in eine andere Welt eingetreten wären, weit entfernt von der Wüstentrockenheit und umgeben von üppigem Grün und klarem Wasser. Ein wahres Paradies mitten in der Wüste. 🌵

Ich konnte meine Begeisterung nicht verbergen und erzählte Benni, dass es mein Traum sei, eine Klapperschlange in sicherer Entfernung zu sehen. Natürlich verstand er das als Aufforderung, jedes Versteck und jeden Winkel auf mögliche Schlangensichtungen zu überprüfen – allerdings ohne Erfolg. Stattdessen schenkten uns die Geheimnisse der Wüste andere faszinierende Einblicke. Wir entdeckten Eidechsen, die geschickt über die Felsen huschten, Vögel, die majestätisch am Himmel kreisten, und sogar einen kleinen Frosch, der uns neugierig aus einem schattigen Versteck betrachtete.

Obwohl die Klapperschlange sich nicht zeigte, bot uns die vielfältige Tierwelt des Palm Canyon einen wunderbaren Einblick in die Schönheit und den Reichtum der Natur. Jedes noch so kleine Lebewesen schien uns seine eigene faszinierende Geschichte zu erzählen. Die Wüste ist vielleicht geheimnisvoll, aber sie steckt auch voller Leben und Überraschungen. 🌵🦎🐸


Während Benni etwas neben dem Weg lief, ohne dabei auf den Boden zu achten, erlebten wir plötzlich eine akrobatische Meisterleistung – Benni sprang sehr sportlich in die Höhe. Verwundert schauten wir auf den Grund seiner spektakulären Aktion und erblickten eine große und äußerst aufgeregte Klapperschlange. Sie züngelte und klapperte zornig vor sich hin, und es stellte sich heraus, dass Benni beinahe auf sie getreten wäre. Welch ein faszinierendes Tier! Die Spannung in der Luft war förmlich greifbar, als die Schlange uns weiterhin mit ihrem wütenden Blick fixierte.

In diesem atemlosen Moment zückten wir unsere Kameras und fotografierten, was das Zeug hielt. Jedes Detail dieser majestätischen Klapperschlange wurde eingefangen, während sie sich mit einem imposanten Zischen bemerkbar machte. Die Schlange schien fast zu posieren, als ob sie wüsste, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Wir waren fasziniert von der Schönheit und Eleganz dieses wilden Tieres. Nach einer Weile schien es der Schlange jedoch zu viel zu werden, und sie entschied sich, sich von uns zu entfernen. Dieses unerwartete Treffen mit der Klapperschlange wird sicherlich zu einer der unvergesslichen Geschichten unserer Wüstenabenteuer zählen. 🐍📸✨

BENNI, YOU MADE MY DAY!

In absoluter Hochstimmung machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, während die Erlebnisse mit der Klapperschlange noch frisch in unseren Köpfen waren. Diesmal entschieden wir uns für die Abzweigung vorbei an der kleinen Trading Post. Dort angekommen, konnte man sich mit einer eiskalten Cola für unglaubliche $1 erfrischen – das war wirklich ein Schnäppchen! Wir nahmen auf einer der Bänke Platz, umgeben von der authentischen Atmosphäre dieses Ortes, und ließen die Eindrücke auf uns wirken.

Während wir unsere Cola genossen, wurden unsere Blicke von den kleinen Kolibris (Hummingbirds) angezogen, die extra für sie Nektar aufgehängt bekommen hatten. Die winzigen Flügel dieser faszinierenden Vögel schlugen so schnell, dass sie fast unsichtbar wirkten. Es war, als ob die Zeit stehen blieb, während wir die Anmut dieser Kreaturen bewunderten, die in ihrer Leichtigkeit und Eleganz die perfekte Ergänzung zu diesem einzigartigen Wüstenerlebnis bildeten.

Wow, das war wirklich ein außergewöhnlicher erster Urlaubstag, und das Beste daran ist, dass der Tag noch lange nicht vorbei ist!

Unser nächstes geplantes Highlight führt uns zur Palm Springs Aerial Tramway. In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder darüber nachgedacht, ob sich die $25 für die Fahrt auf den Mt. San Jacinto wirklich lohnen. Doch bisher haben wir es immer wieder verschoben. In diesem Jahr haben wir uns entschieden, dem Abenteuer endlich eine Chance zu geben, und machen uns voller Vorfreude auf den Weg!

Es ist eine Entscheidung, die mit einer gewissen Aufregung einhergeht, da wir nicht genau wissen, was uns oben auf dem Gipfel erwartet. Aber genau das macht das Reisen ja so spannend, nicht wahr? 🚠 Wir sind gespannt, welche atemberaubenden Ausblicke uns von dort oben erwarten.

Die 4 Kilometer lange Fahrt von der Talstation, die sich auf 805 m Höhe befindet, bis zur Bergstation in 2597 m Höhe, ist eine regelrechte Zeitreise von den warmen Wüstensanden in die kalte, erfrischende Bergluft. Dabei durchqueren wir einen Temperaturunterschied von etwa 15 Grad zwischen dem Tal und dem Gipfel. Unten haben wir noch geschwitzt, während uns oben eine schneeweiße Pracht empfängt.

Die Auffahrt entlang der steilen Felswände in der rotierenden Gondel der Seilbahn ist schlichtweg beeindruckend. Von der Talstation aus bieten sich uns atemberaubende Blicke auf die Wüstenstädte und im Hintergrund den ausgedehnten Joshua Tree National Park. Doch mit jedem Meter, den wir höher schweben, verwandelt sich die Szenerie. Oben angekommen, erwartet uns eine zum Teil winterliche Wald- und Berglandschaft, die einen starken Kontrast zu der zuvor durchquerten Wüstenlandschaft bildet. Die Unterschiede in der Landschaft und im Klima innerhalb von nur 10 Minuten Reisezeit könnten wohl kaum größer sein. Es ist, als ob wir in zwei völlig unterschiedlichen Welten unterwegs sind. 🚡🏔️

Nachdem wir uns um 16 Uhr für die Tram eingechekt hatten, erfreuten wir uns an einem besonderen Bonus: ein um $5 reduziertes Twilight Ticket, das es uns ermöglichte, den Sonnenuntergang auf dem Mt. San Jacinto in seiner vollen Pracht zu erleben. Oben angekommen, versank die Sonne langsam hinter den Berggipfeln, und wir genossen die faszinierenden Farbenspiele am Himmel.

Auf unserer Rückfahrt ins Tal war es bereits stockdunkel, und das Panorama der „Desert Cities“ vor dem dunklen Hintergrund des Nationalparks war einfach atemberaubend. Leider gibt es von diesem magischen Anblick keine Fotos, denn bei Nacht aus einer rotierenden Gondel heraus fotografieren wird leider nichts… Dieses Schauspiel muss dann wohl als unvergessliches Bild in unseren Köpfen gespeichert werden.

Wieder unten angekommen, machten wir uns auf den kurzen Weg nach Downtown Palm Springs. Im Ruby’s Diner, einem gemütlichen Ort mit nostalgischem Ambiente, ließen wir uns leckere Burger schmecken. Anschließend spazierten wir zum Hard Rock Hotel, um uns die obligatorischen T-Shirts zu kaufen und ein kleines Stück Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Tag mitzunehmen. Eine perfekte Abrundung für einen wahrlich fantastischen Urlaubstag. 🌄🍔👕

Die Rückkehr zum Hotel in Palm Desert markiert das Ende eines wirklich langen Tages. Bei unserer Ankunft an unserem Appartement ist es bereits dunkel. Benni nutzt die Gelegenheit, noch schnell in den Pool zu springen, während Stefan sich seiner täglichen „Arbeit“ widmet: Bilder sichern und Rechnungen sortieren.

Und was mache ich in dieser Zeit?! Schlafen! Ich habe keine Ahnung, was es mit mir und Hotelzimmern auf sich hat. Wenn ich ein Hotelbett sehe, möchte ich mich einfach hineinlegen und schlafen … Aber wenn ich dann aufwache, ist das Programm gestartet. Sehr zum Leidwesen meiner Mitreisenden – ich öffne morgens (gerne schon vor Sonnenaufgang) die Augen und bin wach, fit, gesprächig und hungrig. „Sorry about that.“ Aber ich verspreche, mich morgen früh leise zu verhalten! 🌙🛌😴

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