Rhyolite, Titus Canyon, Dino-Kacka und Super Bloom: Ein unvergesslicher Tag im Death Valley

Hey Leute, nach einem flotten Kaffee-Pitstop an der Tankstelle und einem gemütlichen Frühstück auf unserem Zimmer sind wir voller Energie und ready für unseren aufregenden Death Valley Roundtrip! 🚗☕🌄

Bevor wir uns auf den atemberaubenden Titus Canyon begeben, machen wir einen Zwischenstopp in der faszinierenden Rhyolite Ghosttown und dem kreativen Goldwell Open Air Museum. Ich hatte schon mal über die Ghosttown geschrieben, also schaut gerne in meinen früheren Bericht. für mehr Details. Aber hier ein kleiner Teaser: Die Geister waren immer noch in Topform und haben sogar Verstärkung bekommen! 👻 Nach einer kurzen Erkundungstour und ein paar genialen Foto-Opportunities brechen wir auf und fahren zurück auf die Hauptstraße.

Bereit für unser Abenteuer im Death Valley!

Wir cruisen weitere 3 Meilen auf der Highway 374 (Daylight Pass Road), bis wir endlich die Abzweigung zur legendären Titus Canyon Road erreichen! Ein paar Meilen auf dieser Einbahnstraße und dann passiert’s: Regen setzt ein! Kannst du es glauben? Regen im Death Valley?! Die ersten Kilometer führen uns durch das westliche Amargosa Valley, und bis auf einen unglaublichen Regenbogen ist die Landschaft zunächst ziemlich einheitlich.

Die Wüste im Regen – ein unerwartetes Spektakel auf unserem Weg durch das Death Valley! ☔ Aber keine Sorge, wir lassen uns davon nicht die Stimmung verderben. Immerhin gibt es einen einzigartigen Charme, wenn Regentropfen auf Wüstensand treffen. 🌧️

Als wir die majestätischen Ausläufer der Grapevine Mountains erreichen, beginnt die Straße sich malerisch den Berg hinauf zu schlängeln. Die Fahrbahnoberfläche wird zu einem faszinierenden Wechselspiel aus Waschbrettstrukturen und tiefem Kies, mal herausfordernd holprig, mal geradezu abenteuerlich anspruchsvoll – ein regelrechtes Fahrvergnügen!

Der erfrischende Regen hat zum Glück nachgelassen, aber der Himmel präsentiert sich weiterhin in einem märchenhaft trüben Grau. Über den grünen Hügeln schweben immer noch tiefhängende Nebelwolken, die eine geheimnisvolle Atmosphäre zaubern. Das Spiel zwischen Licht und Schatten in dieser Landschaft ist einfach atemberaubend.

Während wir uns durch die sanften Kurven der Grapevine Mountains winden, wird die Aussicht mit jedem Höhenmeter beeindruckender. Die Straße mag gelegentlich Launen zeigen, wechselnd zwischen herausfordernd und spaßig, aber die sich stetig entfaltende Schönheit der Umgebung entschädigt für jede Unebenheit unter den Rädern.

Wir erobern den White Pass und setzen unsere Reise fort durch den Upper Titanothere Canyon. Auf der gegenüberliegenden Talseite offenbart sich uns der malerische Anblick der Straße, die sich in serpentinenartigen Windungen zum Red Pass hinaufschlängelt. Ein paar Kurven weiter und voilà, wir stehen am Red Pass, dem Höhepunkt unserer Strecke. Und das Beste daran: Auf der anderen Seite des Passes erstrahlt der Himmel in strahlendem Blau. Na also, geht doch… ☀️

Die Aussicht vom Red Pass ist schlichtweg atemberaubend. Die Mühen des Aufstiegs belohnen uns mit einem Panorama, das von den blauen Weiten des Himmels über die majestätischen Berge bis hin zu den sanften Tälern reicht. Ein Moment, der die Strapazen vergessen lässt und uns mit Freude erfüllt!

Ab diesem Punkt geht es kontinuierlich und ziemlich steil bergab. Die steinigen Abschnitte der Straße häufen sich, die Fahrbahn wird schmaler, und der Fortschritt verlangsamt sich merklich. Von Ferne können wir bereits die Ghost Town „Leadfield“ erkennen. Hier wird die Piste wieder deutlich besser: Weniger Steine, weniger Steigung, und kaum noch ausgewaschene Löcher.

Leadfield selbst besteht aus ein paar verlassenen Hütten und offenliegenden Minen, was der Gegend einen geheimnisvollen Charme verleiht. Kurz nachdem wir Leadfield hinter uns gelassen haben, erreichen wir schließlich den beeindruckenden Titus Canyon.

Der Abstieg durch diese faszinierende Landschaft ist eine regelrechte Achterbahnfahrt der Natur. Die Straße wird wieder zugänglicher, während wir uns dem majestätischen Titus Canyon nähern. Die Vorfreude steigt, denn es erwarten uns neue Abenteuer und spektakuläre Ausblicke!

Schon im Vorfeld hatten wir gelesen, dass aufgrund des verheerenden El Niño im Herbst heftige Regenfälle das Death Valley, eine der lebensfeindlichsten Regionen der USA, in ein wahres Blumenmeer verwandelt haben. 🌸🌧️ Das klingt ja fast wie ein Wunder, oder? Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet hier, in dieser scheinbar unwirtlichen Umgebung, die Natur so beeindruckend aufblühen kann?

Die Folgen dieses ungewöhnlichen Wetterphänomens sind deutlich sichtbar, als wir durch den Titus Canyon fahren. Die Wüste, die normalerweise in staubigen Braun- und Ockertönen gehüllt ist, präsentiert sich in lebhaften Farben. Ein Teppich aus bunten Blumen erstreckt sich vor uns, und die Luft ist erfüllt von einem angenehmen Duft. Die Natur zeigt sich von ihrer überraschenden und zauberhaften Seite – ein Beweis dafür, dass selbst die härtesten Umgebungen zu erstaunlichem Leben erweckt werden können. 🌺🌵

El Niño (Christkind) ist ein Wetterphänomen, das meistens um die Weihnachtszeit seinen Höhepunkt erreicht. Wenn die Temperaturen des Pazifiks in einer bestimmten Region vor Südamerika mehr als drei Monate lang um mindestens 0,5 Grad über dem Durchschnitt liegen, spricht man von El Niño. Dies hat dann Auswirkungen auf die Passatwinde und stellt die normalen Wetterverhältnisse auf den Kopf.

Die Folgen sind in der Tat vielfältig: Auf der einen Seite können ganze Landstriche von Dürren und Trockenheit betroffen sein, während es auf der anderen Seite zu extremen Regenfällen und Überschwemmungen kommen kann. Es ist faszinierend, wie dieses Wetterphänomen so weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Regionen der Welt haben kann! 🌍

Und da hat uns El Niño tatsächlich schon hier im Canyon mit einer Fülle von gelben und lila Blüten am Straßenrand überrascht. Wie hübsch ist das denn? 🌼💜 Diese kleinen Farbtupfer setzen sich malerisch in der Landschaft ab und verleihen der Wüste eine lebendige Note. Wer hätte gedacht, dass wir auf unserem Roadtrip durch das Death Valley auf solch eine bunte Blumenpracht stoßen würden?

Es ist ein wahrer Genuss, die verschiedenen Farben und Formen der Blüten zu entdecken, während wir durch den Titus Canyon fahren. El Niño hat dieser lebensfeindlichen Region tatsächlich einen Hauch von Frische und Schönheit geschenkt.

Die Straße führt uns durch einen ausgetrockneten Wash, flankiert von beeindruckenden Kalksteinfelsen, die sich zu beiden Seiten erheben. Mit jedem Kilometer werden diese Felsformationen höher und majestätischer. Der Titus Canyon beginnt, sich allmählich zu verengen, und die imposanten Felswände scheinen förmlich auf die Fahrbahn zuzurücken.

Die Fahrt durch den Canyon wird zu einem wahren Erlebnis. Die Straße schlängelt sich in scheinbar endlosen Kurven durch das immer enger und tiefer werdende Gelände. Die Felswände, die zuerst noch in sicherer Entfernung schienen, rücken nun bedrohlich nahe. Im Lower Titus Canyon werden die Abstände zwischen den Felswänden an einigen Stellen auf gerade einmal 5-6 Meter reduziert.

Die Enge dieses Abschnitts erzeugt eine besondere Atmosphäre, als würden uns die gigantischen Felsen einladen, Zeuge ihrer imposanten Schönheit zu werden. Die steilen Wände ragen hoch über uns empor, und es entsteht ein Tunnelgefühl, das uns in eine faszinierende Welt aus geologischen Formationen eintauchen lässt. Es ist, als würden uns die Jahrtausende der Erosion und Geologie ihre Geschichte in den geschichtsträchtigen Felswänden des Titus Canyon erzählen.

Und dann ist der Canyon einfach zu Ende. Vor uns liegt die weite Ebene der Talsohle des Death Valleys. Wir sind jetzt auf der Scotty’s Castle Road und fahren diese in Richtung Süden – also mitten hinein in das Tal des Todes.

Es ist wirklich schade zu hören, dass die heftigen Unwetter nicht nur eine Blütenpracht im Death Valley entfesselt haben, sondern auch ihre Zerstörung auf den Straßen hinterlassen haben. Die Aus- und Einfahrt von Süden nach Badwater ist nun nicht befahrbar, ebenso wie Abschnitte der Scotty’s Castle- und der Trona Wildrose Road. Eine traurige Realität, die verdeutlicht, wie mächtig und unberechenbar die Naturgewalten sein können.

Aber nun lenken wir unseren Fokus auf die bemerkenswerten positiven Aspekte dieses Unwetters – die erstaunliche Blütenpracht, die das Death Valley in ein wahres Farbenmeer getaucht hat. Überall, wohin das Auge reicht, sprießen lila, gelbe und weiße Blüten in einer unvergleichlichen Vielfalt. Dieses Naturschauspiel, das zuletzt 2005 und 1998 zu bewundern war, zeigt uns die erstaunliche Fähigkeit der Natur zur Regeneration und Schönheit, selbst inmitten von Widrigkeiten. 🌸🌼

Es ist, als ob die Wüste sich nach den Wassermassen in ein zauberhaftes Blumenparadies verwandelt hat. Die Farben und Düfte der Blumen verleihen dem Death Valley eine unerwartete Lebendigkeit und Schönheit. Dieser Anblick erinnert uns daran, dass die Natur, selbst in ihrer Verletzlichkeit, immer wieder in der Lage ist, uns mit ihrer unvergleichlichen Pracht zu überraschen.

Das Phänomen der „Super Bloom“ im Death Valley ist wirklich faszinierend und lässt die Wüste für einige Tage in ein regelrechtes „It’s Alive Valley“ verwandeln. Die ungewöhnlich hohen Niederschläge haben all die Samen freigespült, die über Jahre hinweg von der intensiven Hitze konserviert im Boden ruhten. Dieses seltene Ereignis zeigt, wie die Natur auf ihre eigene Weise auf das Angebot von „ein bisschen Wasser“ reagiert.

Die sogenannte „Super Bloom“ ist ein beeindruckendes Beispiel für die erstaunliche Überlebensfähigkeit von Pflanzen in extremen Umgebungen. Jahrzehntelang ruhende Samen werden durch den Regen reaktiviert und beginnen zu keimen, um dann in einem bunten Blütenrausch die Wüste zu überziehen. Es ist wirklich erstaunlich, wie ein scheinbar kleiner Akt der Natur – das Aufweichen und „Wecken“ von Samen – solch beeindruckende Blumenlandschaften hervorrufen kann. 🌼

Schade, dass meine Zimmerpflanzen nicht genauso reagieren. Die Natur hat eben ihre ganz eigenen Gesetze! 🌿😄

Aber wie hieß es in Jurassic Park: “Life, uuh, finds a way”.

Jeff Goldblum als Dr. Ian Malcolm

Nachdem wir die malerische Scotty’s Castle Road genommen und den Daylight Pass wieder erreicht haben, setzen wir unsere Reise auf der 190 fort, die uns bis zur Furnace Creek Ranch führt. An diesem malerischen Ort machen wir eine wohlverdiente Pause und gönnen uns eine kleine Vesper. Der General Store vor Ort entpuppt sich als wahrer Schatz, mit allem, was das Herz begehrt – sei es für einen Snack, ein erfrischendes Getränk oder einfach nur, um die Energiereserven wieder aufzuladen. 🛍️🌞

Nach einer entspannten Zeit des „Rumgammelns“ unter der warmen Sonne setzen wir unsere Reise auf dem faszinierenden Highway 178, auch als Badwater Road bekannt, fort. Diese Straße verspricht uns weitere atemberaubende Ausblicke, während wir gen Süden fahren.

Unser erster Halt führt uns zum Devils Golf Course, einem geologischen Wunder, das uns mit seinen einzigartigen Strukturen und Salzkristallen beeindrucken wird. Die Reise durch das Death Valley enthüllt eine wahre Schatzkammer voller Naturwunder und spektakulärer Anblicke.

Ein kurioses Schauspiel entfaltet sich hier auf dem Talboden: bizarr anmutende Steine bedecken die Fläche, ein riesiges Muster aus Steinsalz, das durch Wind und Regen zu zackigen Spitzen erodiert ist. Als 1934 der erste Reiseführer des Nationalparks „Death Valley“ herauskam, schrieb der Autor, dass der Teufel hier Freude am Golfspielen haben könnte. Die genaue Herkunft des Namens „Devil’s Golf Course“ bleibt zwar im Nebel der Geschichte verborgen, aber das Wortspiel hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

An dieser Stelle muss ich anmerken, dass Benni’s Abschlag hier tatsächlich ziemlich beeindruckend aussieht. Vielleicht sollte man nicht nur dem Teufel die Freude am Golfspielen überlassen… 😉⛳

Die Reise führt uns weiter zum Badwater Basin, einem Ort, der nicht nur der tiefste Punkt Nordamerikas ist, sondern auch der westlichen Hemisphäre.

Im Badwater Basin befinden wir uns beeindruckende 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel! Der einstige See ist gänzlich ausgetrocknet, und der Boden ist nun von schimmernden, weißen Salzkristallen bedeckt. Wasser ist in Badwater äußerst knapp, meist nur unter einer zentimeterdicken Salzkruste. Doch erstaunlicherweise trocknet diese kleine Quelle in der Nähe der Straße selbst in den heißen Sommermonaten nicht aus.

Die Herkunft des Namens Badwater ist ebenso kurios wie die Landschaft selbst: Ein Bergbauarbeiter, der einst die Gegend kartographierte und erleichtert war, mit seinem Lastesel diese Quelle gefunden zu haben, musste jedoch enttäuscht feststellen, dass das Wasser ungenießbar ist. So notierte er in seinem Notizbuch „bad water“, und dieser Name hat sich bis heute gehalten.

Wir wagen uns hinein in die Salzpfanne, bis alles um uns herum nur noch strahlend weiß ist. Es fühlt sich an, als wäre man mitten in dieser weißen Salzwüste versunken. Doch erst wenn man das gewaltige Ausmaß von Dante’s View betrachtet, wird klar, dass dies nur ein winziger Ausschnitt einer gigantischen weißen Fläche ist. Doch dazu kommen wir noch.

Die Rückfahrt auf derselben Straße bringt uns zurück, bis wir schließlich zur Abzweigung „Artist Drive“ gelangen. Der Artist Drive ist ein absoluter Geheimtipp und eine beeindruckende Einbahnstraße, die durch die majestätischen Berge führt. Besonders, wenn man von Süden nach Norden unterwegs ist, sollte man sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen! Die etwa 6 Meilen lange Strecke schlängelt sich durch die imposanten Black Mountains und bietet dabei atemberaubende Ausblicke auf faszinierende, farbenprächtige Felslandschaften und Canyons.

Entlang des Artist Drive spielt die Natur ein beeindruckendes Farbspiel. Die vielfältigen Töne und Schattierungen in den Felsen erwecken die gesamte Landschaft zum Leben und schaffen eine malerische Kulisse, die zum Staunen einlädt. Es ist, als würde die Natur hier ihre eigene Kunstgalerie eröffnen, und wir haben das außergewöhnliche Privileg, durch dieses lebendige Gemälde zu fahren. Eine wahre Empfehlung für all diejenigen, die die Schönheit des Death Valley in ihrer ganzen Pracht erleben möchten! 🎨

Unsere Reise führt uns zum nächsten beeindruckenden Stopp: dem Zabriskie Point. Von der Badwater Road steigt der malerische Highway 190 in die majestätischen Black Mountains, und nach etwa 3,5 Meilen erreichen wir den Parkplatz des Zabriskie Point.

Die Gesteinsformationen, die sich von diesem Aussichtspunkt aus erstrecken, erzählen die Geschichte der Sedimente des einstigen Furnace Creek Lake, der vor fünf Millionen Jahren seinen letzten Atemzug tat. Von diesem erhabenen Punkt aus eröffnet sich uns ein atemberaubender Blick auf die faszinierende Landschaft des Death Valley. Im Hintergrund erstrecken sich die Berge, die in Wirklichkeit ein Flussbett sind und Millionen Jahre Erdgeschichte repräsentieren. Über ihnen erheben sich die majestätischen, schneebedeckten Gipfel der Panamint Mountains, die mit einer Höhe von 3353 Metern die westliche Grenze des Tals bilden.

Es ist, als ob wir hier an einem Ort stehen, der die Ewigkeit einfängt und uns die beeindruckende Naturgeschichte dieser Region auf beeindruckende Weise vor Augen führt. Der Zabriskie Point ist ein wahrer Höhepunkt auf unserer Reise durch das Death Valley.

Wir lassen uns noch eine Weile von dem beeindruckenden Ausblick am Zabriskie Point fesseln, bevor wir uns auf den Weg zum nächsten und letzten Halt hier im Death Valley machen.

Etwa 7 Meilen südlich von Furnace Creek zweigt die Dantes View Road südlich vom Highway 190 ab. Von der Abfahrt aus sind es noch 13 Meilen bis zum Aussichtspunkt. Die Fahrt auf der steilen und kurvigen Straße führt uns bis zum Parkplatz hinauf.

Während es in Badwater direkt unter uns noch angenehm warm und wir im T-Shirt unterwegs waren, erwartet uns hier oben oben ein frischer Wind und kühlere Temperaturen. Der Temperaturunterschied zwischen Badwater und Dante’s View beträgt in der Regel etwa 15°C. Jetzt stehen wir an der Ostseite der Salzpfanne von Badwater auf dem 1.669 Meter hohen Dantes Peak und können nun das gesamte Ausmaß der riesigen Fläche betrachten.

Von dieser erhöhten Position aus bietet sich uns ein fantastischer Ausblick über das gesamte Tal, sowohl nach Norden als auch nach Süden, und auf die gegenüberliegenden Panamint Mountains mit ihrem höchsten Gipfel, dem 3.368 Meter hohen Telescope Peak.

Wir haben das Glück, dass die Sicht klar ist und wir sogar den 4.418 Meter hohen Mount Whitney in der Ferne erkennen können. Das ermöglicht uns, sowohl den höchsten als auch den niedrigsten Punkt der sogenannten zusammenhängenden Vereinigten Staaten auf einmal zu sehen. Lediglich der Denali in Alaska ragt höher empor. Ein wahrlich beeindruckender Abschluss unserer Erkundung des Death Valley!

Es klingt nach einem perfekten Abschluss für unseren Death Valley Roundtrip! Nachdem wir den atemberaubenden Ausblick vom Dante’s View genossen und uns ein wenig entspannt haben, machen wir uns auf den Weg über den Daylight Pass zurück nach Beatty.

Im Hotel frischen wir uns schnell auf und sind gespannt auf das Essen im besten Restaurant im Umkreis von 120 Meilen (nun ja, mangels Konkurrenz!). Kurz vor 5 Uhr treffen wir in der KC’s Outpost ein. Als einzige Gäste werden wir prompt bedient. Das heutige Tagesessen wird uns empfohlen – ein selbstgemachter Meatloaf (Hackbraten) mit Kartoffelpüree, Soße, Salat, Suppe, Brötchen und Nachtisch. Der Meatloaf ist jedoch noch nicht ganz fertig und wir müssten noch etwa 15 Minuten warten. 🍽️

Diese Zwischenzeit nutzen wir, um die Atmosphäre des Ortes zu genießen und uns auf das köstliche Abendessen zu freuen. Es scheint, als würden wir unseren Death Valley Roundtrip mit einem kulinarischen Höhepunkt abschließen.

Der Meatloaf im Restaurant war tatsächlich ein kulinarischer Höhepunkt. Der Braten mit einer Kruste aus Tomaten und anderen köstlichen Zutaten war einfach unglaublich lecker. Als krönenden Abschluss gab es einen pink-farbenen Kuchen zum Nachtisch. Überraschend gut! Wer hätte gedacht, dass pink so schmackhaft sein kann?

Nach diesem Gaumenschmaus kehren wir zurück in unser Motel. Doch schon bald wird uns klar, dass es um 18:30 Uhr viel zu früh ist, um sich im Zimmer zu verkriechen. Was tun? Natürlich ab in den Saloon! Der Sourdough Saloon, unmittelbar neben KC’s, ist unser Ziel. Auch wenn es gestern am Samstag hier deutlich belebter war, ergattern wir glücklicherweise noch einen Platz an der Bar.

Die freundliche Kellnerin begrüßt uns herzlich und bringt uns einen Pitcher frisch gezapftes Bier. Neugierig erkundigt sie sich nach unserer Herkunft und fragt nach dem nächsten Ziel. Wir erzählen ihr von unserem Plan, morgen nach Rachel, NV zu fahren und hoffentlich auf ein paar Aliens zu treffen.

Die Dame schmunzelt und meint, dass wir dafür nicht extra nach Rachel fahren müssten. „Schaut euch meine Gäste an“, sagt sie und setzt noch eins drauf: Mancher Hund in Beatty sei klüger als sein Besitzer. Das verspricht ja einen unterhaltsamen Abend im Saloon! 🍻👽

Inmitten der lebhaften Atmosphäre des Saloons wird mein bisher eher schweigsamer Nebensitzer plötzlich richtig mitteilsam. Er offenbart, dass er im Handel mit Steinen und Schmuck tätig ist und hat auch eine Fülle seiner faszinierenden „Schätze“ dabei.

Mit einer fast zeremoniellen Geste breitet er vor uns auf dem Barbereich seine Sammlung aus: kunstvoll gefertigte Deckchen von Ureinwohnern, Haifischzähne aus dem Bryce Canyon (da hat sich der Hai wohl mächtig „verschwommen“), Armbänder, Sandrosen, Steine in allen Formen und Farben… und dann der Höhepunkt: versteinerte Dinosaurier-Kacke.

Ja, du hast richtig gehört! Dino-Scheiße direkt vor unseren Augen auf der Bar! Etwas befremdlich, aber der „Kacka-Stein“ sieht erstaunlich ansprechend aus, fast wie ein gewöhnlicher Kieselstein, den man in Flüssen findet. Natürlich wagt niemand, die Herkunft dieses einzigartigen Exponats in Frage zu stellen.

Der mysteriöse Händler, der sich mittlerweile als Wolfman vorstellt, nimmt mich vollkommen in seinen Bann und fördert unaufhörlich weitere Schätze aus seinen Plastiktüten zutage. Währenddessen widmen sich Stefan und Benni ihrem Bierpitcher. Als das Bier schließlich ausgetrunken ist, verabschiede ich mich von meinem ungewöhnlichen neuen Freund mit den Worten „Bye, my name is Gabi, nice to meet you“. Ganz cool erwidert er: „They call me Wolfman. Nice to meet you.“ Kaum habe ich die Tür erreicht, bricht lautes Lachen aus mir heraus.

Wolfman und die Dino-Kacka… ein wahrhaft unvergessliches Erlebnis! 🤣🦖💩

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