Zwischen Swirls und Fliegenpilzen: Ein Tag voller Magie in der White Pocket & bei den Toadstools

Juhu, es ist Montag, und ihr werdet es nicht glauben – heute steht die Wave-Lotterie wieder auf dem Plan! 🎉 Wir haben noch eine letzte Chance, bevor wir morgen aus dem zauberhaften Kanab aufbrechen. Die Idee ist, morgens die Wave zu erkunden und dann am Nachmittag genüsslich Richtung St. George zu düsen. Alles, was uns noch im Weg steht, ist das begehrte Permit. Also nichts wie ab ins Visitor Center!

Da heute Montag ist, rechnen wir eigentlich mit weniger Konkurrenz – schließlich sind wir nicht mehr im Rennen um die begehrten Permits für die drei Verlosungen am Freitag. Na, da kann ja eigentlich nicht mehr so viel schiefgehen, oder? Doch halt, es gibt einen kleinen Schockmoment: Es sind immer noch mehr Leute da als bei den letzten drei Verlosungen. Ups, das sieht nicht gerade vielversprechend aus, oder?

Unser heldenhafter Ranger Kay gibt wieder seine berühmte Rede zum Besten, und dann quetschen sich alle, wirklich alle, in das winzige Lottery-Zimmer. Aber hey, wir haben Glück! Da wir bereits an der letzten Verlosung am Freitag teilgenommen haben, müssen wir keinen neuen Antrag ausfüllen. Unser alter Antrag wird einfach noch einmal verwendet. 🍀 Die Vorfreude steigt – wird es diesmal endlich klappen?

Oh nein, die Wave-Lotterie hat uns wieder nicht beglückt. Ärgerlich, aber hey, wir sind vorbereitet! Also ab auf die Skutumpah Road, um ein paar atemberaubende Slot-Canyons zu erkunden: den Willis Creek, die Bull Valley Gorge und den Lick Wash.

Als wir uns nach dem Zustand der Dirt Road erkundigen, erleben wir eine kleine Überraschung. Der Park Ranger warnt uns: Die Straße ist nicht befahrbar. Ein Abschnitt wurde bei starkem Regen weggespült – da kommen wir nicht durch. Na toll, heute scheint wirklich nicht unser Tag zu sein. Kein Problem, wir haben ja noch die Wahweep Hoodoos auf der Liste. Ursprünglich war kein langer Hike geplant, aber was soll’s.

Während ich mich umhöre, schwärmt ein anderer Park Ranger einem Gast von der White Pocket vor. Hmm, das klingt doch auch verlockend. Schnell werden Bilder gezeigt, und wir bekommen Tipps für den einfachsten Zugang. Der Weg ähnelt fast dem zur Coyote Buttes South. Hat Stefan nicht gesagt, dass er genug von unbefestigten Straßen hat? Nun ja, Zeit für eine kleine Kursänderung – auf zur White Pocket!

Die Route ist uns mittlerweile vertraut: Südwärts nach Fredonia, dann östlich auf der 89A, hinauf auf das Kaibab Plateau und wieder hinunter. Abbiegen in die House Rock Valley Road und durch den tiefen Sand navigieren. Ein paar Kühe und Tore später – um genau zu sein, nach einer einstündigen Sandfahrt (25 km) – erreichen wir endlich den Parkplatz der White Pocket. Neue Abenteuer warten auf uns! 🚗

Vom Trailhead sind es nur etwa 200 Meter, und schon tauchen wir in eine regelrechte Naturwunderwelt ein! Die Vielfalt der Formen und die schier endlosen Farbnuancen hier sind einfach unglaublich. Die versteinerten Dünen haben sich im Laufe der Zeit durch Wind und Wasser zu faszinierenden und farbenfrohen Swirls und Brain-Rocks geformt.

Beschreibungen der White Pocket beinhalten oft Vergleiche mit verquirltem Pudding. Und wirklich, es gibt keine treffendere Beschreibung für diese Region: Stellt euch Vanille- und Schokopudding vor, ein wenig Sahne dazu, das Ganze kräftig durchmixen und dann mehrere Millionen Jahre warten – das Ergebnis ist die White Pocket.

An jeder Ecke entdecken wir neue Schätze, und die Zeit verliert ihre Bedeutung, während wir durch diese wunderschöne und außergewöhnliche Felslandschaft streifen. Unvergessliche Momente warten hinter jeder Windung!

Wir suchten mit Vorfreude ein schattiges Plätzchen für unser lang ersehntes „Lunch with Scenic View“. Danach setzen wir unsere Wanderung inmitten in dieser faszinierenden Landschaft fort, immer auf der Jagd nach dem perfekten Foto, um die atemberaubende Umgebung für immer festzuhalten. Jeder Schritt führte uns tiefer in die unberührte Natur, und die Zeit schien in diesem magischen Moment stillzustehen. Nach weiteren 2 Stunden, die gefüllt waren mit Staunen und Fotografieren, kehrten wir schließlich zu unserem treuen Jeep zurück.

Unser Jeep und wir hatten die Herausforderungen des tiefen Sands gemeistert, und wir waren bereit für das nächste Abenteuer. Nach ungefähr einer Stunde erreichen wir wieder die House Rock Valley Road. Jetzt standen wir vor einer Entscheidung. Wir könnten von hier aus einfach nach Norden fahren? Ein kürzerer Weg nach Page würde uns schneller zu den versprochenen Restaurants führen, denn in Kanab schien die Auswahl zu dieser Jahreszeit recht begrenzt.

„Nein, das können wir nicht riskieren“, mahnte Stefan. „Den Weg nach Süden auf der House Rock Valley Road kennen wir bereits, und auf den letzten unbefestigten Meilen wollen wir doch nicht das Risiko einer Reifenpanne eingehen.“

Doch dann, wie ein Mutausbruch inmitten der Zurückhaltung, entschieden wir uns für das Ungewisse. No risk – no fun, flüsterte ich Stefan zu. Also fuhren wir mutig nach Norden. Der Weg durch die majestätischen Vermilion Cliffs war nicht nur atemberaubend, sondern auch voller Spannung und Abenteuer. Als wir am Parkplatz für die Coyote Buttes North vorbeikamen dachte ich: vielleicht, nur vielleicht, würden wir nächstes Jahr an diesem Ort parken, um endlich den Weg zur Wave zu wagen.

Nach einer abenteuerlichen Stunde Fahrt auf der House Rock Valley Road erreichen wir schließlich den Highway 89. Bis nach Page sind es noch 36 Meilen, und um 16 Uhr kommen wir endlich an unserem Ziel an. Gestern habe ich auf dem Weg schon ein vielversprechendes Restaurant entdeckt – das „Big John’s Texas BBQ“ mit seinem imposanten Smoker, der gleich am Straßenrand prangte. Das weckte definitiv unsere Neugier.

Wir finden das Restaurant problemlos und sichern uns einen Platz im großzügigen Außenbereich. Bei der umfangreichen Speisekarte konnte ich mich einfach nicht entscheiden, also wählte ich kurzerhand die Sampler-Plate. Hier sollte wirklich für jeden etwas dabei sein. Bianca und Stefan hingegen teilten sich eine großzügige Portion Spare Ribs.

Die Vorfreude auf ein herzhaftes Barbecue-Erlebnis stieg, als wir die köstlichen Düfte der Grillkunst in der Luft wahrnahmen. Dieser kulinarische Höhepunkt versprach, alle Strapazen des Tages vergessen zu lassen. Der riesige Smoker hatte nicht zu viel versprochen – hier erwartete uns ein BBQ-Fest der Extraklasse. 🍖🔥

Mit einem zufriedenen Magen schleppten wir uns zurück zum Auto. Auf dem Heimweg nach Kanab hatte ich die spontane Idee, noch einen kleinen Hike einzuschieben. Stellt euch vor, die Toadstools sehen bei Sonnenuntergang bestimmt atemberaubend aus, oder? Nun ja, der Rest der Familie war von der Idee nicht gerade begeistert. „Was? Schon wieder laufen? Och nee…“

Trotzdem setzten wir die Idee in die Tat um. 35 Minuten und 50 km später standen wir am Parkplatz der Toadstools 🙂 Hier starteten wir unseren kurzen, etwa 20-minütigen Spaziergang zu den Toadstool Hoodoos. Durch das kleine Tor am Parkplatz begaben wir uns in Richtung Norden. Der Pfad war nicht immer eindeutig erkennbar und teilweise mit reflektierenden Schildchen markiert.

Die meisten Fußspuren zeigten, dass viele Wanderer die Kurven des Washes „abgeschnitten“ und einfach querfeldein gelaufen waren. Also beschlossen wir, es genauso zu machen.

Schließlich erreichten wir das Plateau mit den „Fliegenpilzen“. Bis zum Sonnenuntergang hatten wir noch genügend Zeit, die wir für Fotografien – aber auch einfach zum Verweilen in dieser zauberhaften Landschaft – nutzten. Der kurze Hike war eine spontane, aber lohnende Entscheidung, die den Tag auf eine wunderbare Weise abrundete. 🥾

Wir wurden Zeugen eines weiteren bezaubernden pinkfarbenen Sonnenuntergangs. Selbst als die Sonne bereits hinter den majestätischen Felsen verschwunden war, hatten wir im letzten Licht des Tages immer noch jede Menge Spaß beim Fotografieren.

Völlig allein an diesem Ort, wurde es langsam stockdunkel. Also holten wir unsere Taschenlampen heraus und machten uns auf den Rückweg zum Auto. Trotz der reflektierenden Wegweiser schafften wir es, etwa 50 Meter östlich des kleinen Tores anzukommen, das zurück zum Parkplatz führte. Entlang des Zauns tasteten wir uns schließlich zum Ausgang vor.

Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die dunkle Wüstennacht erreichten wir endlich die vertrauten Pforten unseres Hotels. Erschöpft, aber erfüllt von den Erlebnissen dieses ereignisreichen Tages, betreten wir das warme Licht der Empfangshalle. Die Hotelmitarbeiter begrüßen uns mit einem Lächeln, als wir ein letztes Mal für heute „Gute Nacht, Kanab“ sagen.

In unseren Zimmern angekommen, lassen wir den Tag Revue passieren. Die eindrucksvollen Landschaften, die Abenteuer auf den unbefestigten Straßen, die kulinarischen Entdeckungen und die atemberaubenden Sonnenuntergänge – all das wird zu wertvollen Erinnerungen, die uns in den Schlaf begleiten.

Wir verabschieden uns von Kanab mit Vorfreude auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Die Stadt, die uns schon so oft herzlich empfangen hat, wird für immer einen besonderen Platz in unseren Reiseherzen haben. Gute Nacht, Kanab. Träumt süß, denn wir freuen uns schon jetzt auf neue Abenteuer in euren Straßen und den faszinierenden Landschaften, die uns im nächsten Jahr erwarten werden. 🌙💤

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