Entdeckung der farbigen Wunder: Ein fantastischer Tag in den Coyote Buttes South

Heute starteten wir den Tag mit einem energiegeladenen, frühen Frühstück, denn wir hatten Großes vor! Unser Ziel? Die sagenumwobene Wave Lottery! Online hatten wir unser Glück bereits vergeblich versucht, also hieß es für uns, auf einen der begehrten Walk-In Permits zu hoffen. 🎫

Der Freitag brach an, und mit ihm die aufregende Aussicht, dass für die kommenden drei Tage insgesamt 30 Tickets für das begehrte Abenteuer in der Coyote Buttes North verlost werden würden – besser bekannt als „The Wave“.

Die Spannung war förmlich greifbar, als um 7 Uhr morgens unsere noch verschlafene Familie am Frühstückstisch saß. Aber wir wussten, dass dieser Tag etwas ganz Besonderes werden sollte. Pünktlich um 7:45 Uhr brachen wir auf, um uns zum Bureau of Land Management zu begeben, dem Schauplatz der spannenden Wave Lottery.

Schon vor der Öffnungszeit des Büros hatten sich einige andere Wave-Enthusiasten versammelt, und die Atmosphäre war elektrisierend. Das Warten auf die Aussicht auf das Abenteuer unseres Lebens hielten uns in Atem.

Ein weiterer halber Stunde später, der Raum drohte, buchstäblich aus allen Nähten zu platzen. Die Spannung war spürbar. Ich hatte noch nie so viele Menschen an diesem Ort versammelt gesehen wie an diesem Morgen. Und alle arbeiteten auf dasselbe Ziel hin: Ein Wave Permit. Mit jedem weiteren Ankömmling, der das Bureau of Land Management betrat, schienen unsere Chancen auf eines der begehrten Permits zu schwinden. Die Aufregung war greifbar, als wir in der sich füllenden Halle saßen und auf unseren großen Moment warteten. 😮

Ranger Kay, unser charismatischer Spielleiter, hatte seine Hände voll zu tun. Er jonglierte mit mehr als 100 Bingo-Kügelchen, und beachte, dass jede Kugel nicht nur eine einzelne Person, sondern eine ganze Gruppe von Abenteurern repräsentierte. Es war fast schon surreal, dass sich hier weit über 300 Menschen versammelt hatten, um lediglich 30 begehrte Permits zu ergattern.

Zufällig stolperte ich über ein YouTube-Video, das eine vergangene Permit-Verlosung zeigte. Obwohl es nicht unsere Verlosung war, war der Hauptdarsteller doch derselbe charmante Ranger Kay. Diese Bingo-Show war einfach zum Brüllen komisch! Selbst wenn ich eines Tages das begehrte Permit gewinnen sollte, erwog ich, hierher zurückzukehren, nur um dieses Schauspiel erneut zu erleben. Jedes Mal die gleichen schlagfertigen Sprüche, die altbewährten Scherze und der unverkennbare Charme von Ranger Kay sorgten für gute Laune.

Nach gefühlten Stunden des Wartens und Bangens waren schließlich die 30 Bingo-Bällchen gezogen. Aber auch dieses Mal sollte das Glück uns nicht hold sein. Wir hatten erneut keines der 30 begehrten Permits gewonnen. In solchen Momenten fiel mir der berühmte Songtext ein:

„You can’t always get what you want…“

Rolling Stones

Nach unserer verpassten Gelegenheit bei der Wave Lottery ließen wir uns nicht entmutigen. In der beeindruckenden Umgebung von Arizona gibt es schließlich genügend aufregende Alternativen, und unser Plan war es, es in einem halben Jahr erneut zu versuchen. Die Vorfreude trieb uns an, und wir waren entschlossen, das Beste aus unserer Reise zu machen. 🌞💪

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel, um unser Gepäck abzuholen, kam uns in den Sinn, dass wir bereits Online-Permits für die Coyote Buttes South ergattert hatten – so wie im vergangenen Jahr. Auch hier gab es täglich 20 Permits zu vergeben, aber aufgrund der etwas abgelegeneren Lage und der schwierigeren Anfahrt war der Andrang hier nicht so groß wie bei den nördlichen Coyote Buttes.

Die knifflige Anfahrt sollte uns jedoch nicht abschrecken. Im Gegenteil, sie verlieh unserer Expedition eine Extraportion Abenteuer. Unsere Route führte uns über die malerischen Sandpisten von Süden her, entlang des atemberaubenden Highway 89A. Vorbei an Ortschaften wie Fredonia und dem Jacob Lake, wo die Straße zum North Rim des Grand Canyon abzweigt. Leider war der Zugang zum Grand Canyon zu dieser Jahreszeit noch nicht geöffnet, und wir würden bis Mai warten müssen, um die knapp 45 Meilen bis zum Grand Canyon zu befahren.

Kurz bevor der Highway uns in malerischen Serpentinen ins Tal führte, hielten wir an einem beeindruckenden Aussichtspunkt. Der Blick von dort auf das Gebiet der majestätischen Vermilion Cliffs und das erhabene Kaibab Plateau raubte uns schier den Atem. Sogar die Houserock Valley Road konnten wir von hier oben erkennen – die Straße, auf der unser nächstes Abenteuer wartete.

Sobald wir das Tal erreichten, schwenkten wir auf die House Rock Valley Road ein. Diese „Straße“ mit der Bezeichnung BLM 700 befand sich in erstaunlich gutem Zustand, was unsere Reise um einiges angenehmer gestaltete. Wir kamen flott voran, während wir die beeindruckende Landschaft um uns herum bewunderten. Etwa neun Meilen legten wir auf dieser Schotterpiste zurück, bevor wir auf die Corral Valley Road (BLM 1017) abbogen. Anfangs verlief alles noch recht problemlos, und Stefan und Nadine, die unsere SUVs lenkten, meisterten die sandigen und felsigen Abschnitte souverän.

Eigentlich hätten wir längst die Poverty Flat Ranch sehen sollen, aber stattdessen sahen wir nichts als endlose Weite. Aus Vorsicht fuhren wir noch eine halbe Meile weiter, drehten dann jedoch um und kehrten zur letzten Abbiegung zurück.

Es stellte sich heraus, dass wir an einer vorherigen Weggabelung vorbeigefahren waren, an der wir hätten abbiegen sollen. Stattdessen befanden wir uns nun auf dem Weg zu White Pocket, einem anderen aufregenden Ziel, das wir jedoch nicht für diesen Tag eingeplant hatten. Also führte uns unser Kurs zurück zur richtigen Abzweigung.

Nach einiger Zeit auf der korrekten Strecke, wurden endlich die Gebäude der verlassenen Poverty Flat Ranch in der Ferne sichtbar, zusammen mit dem majestätischen Windrad, das sich im Wind drehte. Wir waren wieder auf dem richtigen Weg, und nach weiteren elendig langen Minuten des Durchquerens von tiefem Sand, erblickten wir schließlich das ersehnte Hinweisschild der Coyote Buttes Special Managed Area. Von diesem Punkt an durften wir nur noch mit den entsprechenden Permits weiterfahren, und die Vorfreude auf unser bevorstehendes Abenteuer wuchs noch mehr.

Ein paar Minuten später hatten wir unser Ziel erreicht. Wir parkten unsere SUVs in der Nähe einer kleinen Baumgruppe und begannen uns auf die Wanderung vorzubereiten. Schon aus der Ferne konnten wir die bizarren Formationen der Teepees erkennen. Oli nahm Noah auf den Rücken, während Nadine, Stefan, und ich Getränke und Proviant für unsere Abenteuerwanderung einpackten. Alles war bereit, und wir waren voller Vorfreude, als wir uns auf den Weg machten! 🥾

Zu Beginn mussten wir allerdings durch tiefen Sand stapfen, was sich als anstrengend und mühsam erwies. Glücklicherweise war der Weg nicht allzu weit. Unsere Schuhe sanken in den Sand ein, aber das war ein kleiner Preis für das Abenteuer, das vor uns lag. 💪

Unsere Begeisterung kannte keine Grenzen. Die Strapazen des Weges verblassten angesichts der atemberaubenden Schönheit, die sich vor uns entfaltete. Wir wanderten inmitten einer Traumlandschaft aus roten Felsformationen, während über uns der tiefblaue Himmel strahlte. Dies war ein kleines Paradies, und Schritt für Schritt kamen wir diesem Naturwunder immer näher. Es war ein magischer Moment, den wir in vollen Zügen genossen.

Oben auf dem Plateau angekommen, war es an der Zeit, unsere mitgebrachten Köstlichkeiten zu genießen. Der Aussichtspunkt, an dem wir uns befanden, hatte schon im vergangenen Jahr als Kulisse für ein unvergessliches Picknick mit Bianca gedient. Es war der ideale Ort, um sich zu entspannen und die Eindrücke dieser einzigartigen Umgebung aufzusaugen.

Über uns ragte ein mächtiger Felsen, der uns mit angenehmem Schatten versorgte, während wir auf den weichen Sandsteinplatten saßen. Wir packten unsere Lunchpakete aus – leckere Dinner Rolls, belegt mit knusprigem Bacon und Frischkäse. Als Energielieferant gab es zum Abschluss Bananen. Ein Picknick mit diesem atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft – besser geht es eifach nicht.

Gut gestärkt machten wir uns bereit, die Wunder dieser einzigartigen Umgebung zu erkunden. Überall um uns herum erstreckten sich Sandsteinplatten, die so dünn und zerbrechlich wirkten wie Papier. Die Farben in der Landschaft schillerten in den unterschiedlichsten Schattierungen, von leuchtendem Rot bis zu sanftem Ocker. Surreale Formationen und kunstvoll geformte Felsen luden uns förmlich ein, sie zu erkunden und zu bestaunen.

Jeder Schritt, den wir machten, führte uns tiefer in dieses Naturspektakel. Die gesamte Umgebung schien aus einer anderen Welt zu stammen, und wir waren vollkommen von ihrer Schönheit und Einzigartigkeit gefangen. Die Zeit verging wie im Flug, als wir die majestätischen Teepees und die surrealen Sandsteinlandschaften bewunderten, die uns umgaben.

Die Sandstein-Schichten unter unseren Füßen erschienen beinahe wie hauchzarte Blätterteigplätzchen, so zart und zerbrechlich. Mit bedächtigen Schritten bewegten wir uns behutsam über die Felsen, immer darauf bedacht, diese empfindlichen Felsplatten nicht zu beschädigen. Es war, als ob wir über das kostbarste Porzellan der Natur wanderten, und unsere Ehrfurcht vor diesem fragilen Kunstwerk der Geologie war förmlich spürbar.

Während wir die Gegend erkundeten, bot sich uns ein atemberaubendes Spektakel an Farben und Formen. Kleine natürliche Bögen, zierliche Türmchen, rundliche Gesteinsformationen, erodierte Hoodoos und bizarren Brainrocks prägten die Landschaft. Die Natur zelebrierte hier ein wahres Feuerwerk der Kreativität und Schönheit, das jeden von uns in Staunen versetzte.

Nachdem wir stundenlang die Wunder der farbigen Felsenwelt bewundert hatten, machten wir uns schließlich auf den Rückweg zu unseren SUVs, die einsam in den Sanddünen auf uns warteten. Es war ein Tag der Ruhe und Abgeschiedenheit, da wir während unseres gesamten Aufenthalts keine anderen Besucher in diesem atemberaubenden Gebiet getroffen hatten. Die Stille und die unberührte Natur hatten uns in ihren Bann gezogen, und wir fühlten uns wie Entdecker in einer fremden Welt.

Der Rückweg führte uns auf derselben Strecke, die wir für die Anfahrt verwendet hatten. Obwohl die Landschaft vertraut war, war die Rückfahrt nicht weniger abenteuerlich als die Hinfahrt. Die unberechenbare BLM Road 1066 stellte nach wie vor eine Herausforderung dar. Doch im Gegensatz zur Hinreise, als uns die Strecke noch unbekannt war, bewältigten wir sie dieses Mal mit mehr Selbstvertrauen. Wir hatten bereits bewiesen, dass wir den Herausforderungen der Wüste gewachsen waren, und das gab uns die nötige Zuversicht. Trotzdem atmeten wir erleichtert auf, als wir schließlich die unberechenbare Straße hinter uns ließen und wieder auf der House Rock Valley Road nach Norden fuhren.

Die Sonne neigte sich bereits tief am Himmel, und ihre goldenen Strahlen tauchten die umliegenden Berge in ein warmes, sanftes Licht. Die Landschaft erschien in dieser späten Tagesstunde noch beeindruckender. Wir waren tief beeindruckt von der Schönheit dieser Gegend, die uns immer wieder in ihren Bann zog. Dies war wahrlich ein Ort, an dem die Natur ihre ganze Pracht und Erhabenheit zeigte.

Wir hatten den Schotter der House Rock Valley Road ohne einen einzigen Reifenplatzer gemeistert, was für uns alle ein kleiner Triumph war. Jetzt befanden wir uns auf dem Highway 89, der uns zurück nach Kanab führte. Der Rückweg bot uns erneut wunderbare Ausblicke auf die umliegenden Landschaften und die majestätischen Berge, die im Abendlicht leuchteten. Die Straße vor uns führte uns zurück zur Zivilisation.

Es war bereits 19:30 Uhr, als wir schließlich in Kanab ankamen. Unser Magen knurrte vor Hunger, und daher steuerten wir direkt das Iron Horse an. Dort ließen wir uns herzhafte Burger und saftige Spare Ribs schmecken, bevor Nadine, Oli und Noah erschöpft ins Hotel zurückkehrten. Stefan und ich hingegen beschlossen, noch einen Zwischenstopp im Honey’s Marketplace einzulegen, um einige Kleinigkeiten für den Abend einzukaufen. Unser Tag war erfüllt von Abenteuern und Eindrücken, und wir genossen jede Minute in diesem malerischen Städtchen inmitten der faszinierenden Wüstenlandschaft von Utah. 🛒

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