Vom Sonnenaufgang im Grand Teton National Park zu fauchenden Geysiren in Yellowstone

Guten Morgen, Leser! Ein neuer aufregender Tag bricht an, als wir um 5:30 Uhr voller Vorfreude aus den Federn hüpfen. Bereits um sechs Uhr sind wir bestens gelaunt im Cowboy Caffee Co. angekommen, das könnte glatt eine Filiale von Starbucks sein! Das Ambiente, die Auswahl an köstlichem Kaffee und Leckereien sind kaum zu übertreffen. Unsere Wahl fällt auf himmlische Cappuccinos und frische Muffins, ein schnelles Frühstück, um uns für das Abenteuer des Tages zu stärken.

Kaum 30 Minuten später brechen wir auf und steuern den Grand Teton National Park an. Unglaublich, wie oft dieser Park im Schatten des berühmten Yellowstone National Park steht, der nur wenige Kilometer nördlich liegt. Doch lasst euch nicht täuschen – der Grand Teton Nationalpark hat seinen ganz eigenen Charme und ist einen ausgiebigen Besuch wert. Bisher war er für uns nur ein Zwischenstopp, doch in diesem Jahr nehmen wir uns Zeit, um das Juwel zu erkunden.

Es gibt unzählige atemberaubende Orte, von denen aus der Sonnenaufgang am schönsten sein soll. Aber wir müssen uns für einen entscheiden, und unsere Wahl fällt auf Schwabacher’s Landing. Um 7 Uhr erreichen wir den Bootslandeplatz am Snake River. Hier eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama mit den majestätischen Gipfeln der Teton Range. Schwabacher Landing ist längst kein Geheimtipp mehr, aber der Weg dorthin führt uns über eine malerische Schotterpiste.

Nach etwa 0,7 Meilen auf der Schwabacher Landing Road steigen wir aus, und hier sind wir fast allein. Die Kamera klickt, während wir die zauberhafte Umgebung einfangen. Dann geht es weitere 0,4 Meilen zum eigentlichen Fotospot. Hier jedoch sind wir bei weitem nicht die Einzigen an diesem zauberhaften Morgen. Immer mehr Autos fahren vor, und Fotografen mit riesigen Objektiven und Stativen gesellen sich zu uns. Es ist ein beeindruckender Anblick, eine Ansammlung von kostbarer Kameraausrüstung wie wir sie zuvor noch nie gesehen haben. Ein Erlebnis für sich! 📷

Der Sonnenaufgang verspricht ein wahres Spektakel zu werden. Als die Sonne majestätisch am Himmel erscheint, zaubert sie ein lebhaftes Rot auf die gezackten Gipfel der Tetons, die sich im sanft diahinschlängelnden Snake River spiegeln. Es ist schlichtweg atemberaubend! 🌞

Nur das Thermometer im Auto erinnert uns daran, dass wir vor wenigen Tagen noch bei sengender Hitze im Death Valley bei +43°C geschwitzt haben. Hier sind es frostige -11°C. Ein verrückter Kontrast, aber die klare und frische Bergluft macht die Kälte erträglich. Das Panorama könnte einem Märchenbuch entsprungen sein. Grüne Wiesen säumen das Ufer des Snake River, und die schneebedeckten Gipfel der Tetons spiegeln sich in den kristallklaren Bergseen.

Solange die Sonne noch tief am Horizont steht und die Berge in ein magisches Licht taucht, steuern wir einen weiteren Foto-Hotspot an. Der wohl beliebteste Ort für Fotografen im Grand Teton Nationalpark ist der Blick von der Mormon Row auf die majestätische Teton Range. Die John Moulton Barn ist zweifellos das berühmteste Motiv und gleichzeitig die am besten erhaltene Scheune aus der Zeit, als Mormonenfamilien in dieser Straße lebten.

Obwohl die Sonne mittlerweile höher am Himmel steht, tummeln sich immer noch zahlreiche Fotografen hier. Die Felder vor den Scheunen erstrahlen im Blitzlichtgewitter von Stativen – ein beeindruckender Anblick und Zeuge der Schönheit dieses Ortes. 📷

Die Aufnahme der Scheune ist (mehrfach) auf der Speicherkarte gesichert, und so setzen wir unsere Reise fort. Unser nächstes Ziel: String Lake. Während wir an den vorherigen Orten heute Morgen Gesellschaft von anderen Fotografen hatten, erwartet uns hier absolute Stille.

Wir parken unser Auto und spazieren die wenigen Meter bis ans Ufer. Der schmale See breitet sich in einem tiefen Blau vor uns aus, und er ist so ruhig, dass die Wasseroberfläche wie ein Spiegel erscheint, da kein Hauch von Wind weht.

Die majestätischen Gipfel der Teton Range spiegeln sich in dieser unberührten Wasserfläche perfekt wider. Dieser Moment der Ruhe und Schönheit erfüllt uns mit tiefer Zufriedenheit. Abgesehen von einem kleinen Vogel gibt es hier keinen weiteren Anwesenden, und die einzigen Geräusche, die unsere Ohren erreichen, sind die Naturklänge, die uns umgeben.

Lasst uns unsere Erkundungstour im Grand Teton National Park fortsetzen! Als nächstes steht der Signal Mountain Overlook auf unserem Reiseplan.

Wir folgen der Teton Park Road, bis sie nach rechts auf die Signal Mountain Road abbiegt. Nach einer Fahrt von 4,5 Meilen erreichen wir schließlich das Ende der Straße und werden mit einem atemberaubenden Blick auf den Jackson Lake belohnt. Über dem glitzernden Wasser hängen ein paar zarte Nebelschwaden, und das ist wirklich ein Anblick, den man gesehen haben muss.

Ein Augenblick der Stille, während wir diese natürliche Schönheit in uns aufsaugen. Und wer weiß, was uns als nächstes auf unserer Reise durch diesen beeindruckenden Nationalpark erwartet!

Nach unserer Abfahrt vom Signal Mountain erreichen wir wenig später die Signal Mountain Lodge. Es ist inzwischen 9:30 Uhr, und da stellt sich die Frage: Zeit für ein zweites Frühstück, oder? 🍳

Die Lodge liegt direkt am Ufer des malerischen Jackson Lake, und vom Speisesaal aus genießt man einen atemberaubenden Blick auf den tiefblauen See. Der Ansturm im Restaurant ist enorm, und alle Plätze sind besetzt. Wir landen auf einer Warteliste und müssen uns wohl ein wenig gedulden. Aber bei diesem Ausblick lohnt sich das Warten allemal! 😊

Und dann ertönt bereits mein Name aus dem Lautsprecher. Glücklicherweise ergattert Stefan und ich einen Platz am Fenster, denn die Aussicht ist einfach unbezahlbar. Meine Wahl fällt auf köstliche Blueberry Pancakes, während Stefan sich für das Prospector-Frühstück entscheidet, bestehend aus Eiern, Speck und Pancakes. Ein Festmahl, das unsere Mägen glücklich macht!

Nach 45 Minuten satt und zufrieden setzen wir unsere Reise fort. Wir erreichen die Rockefeller Park Road und biegen gen Westen ab. Bald darauf erreichen wir unseren nächsten Zwischenstopp: den Oxbow Bend.

Die Sonne strahlt in voller Pracht am Himmel und taucht die bunte Herbstlandschaft vor uns in ein magisches Licht. Wir sind umgeben von kleinen Schäfchenwolken, die sich im glasklaren Wasser des Snake River spiegeln. Die majestätischen Tetons und die gelb- und orangefarbenen Bäume und Sträucher machen dieses Panorama zu einem wahrhaft traumhaften Anblick.

Der Fluss breitet sich vor uns aus, so ruhig und spiegelglatt, dass wir Mount Moran in doppelter Ausführung bewundern können. Es fällt schwer, sich von diesem Anblick loszureißen. Inzwischen ist es Mittag, und die Zeit ist gekommen, weiter in den Yellowstone National Park im Norden zu fahren. Auf dem Rockefeller Parkway, einer atemberaubenden Panoramastraße, die die Welten von Grand Teton und Yellowstone miteinander verbindet und von Nord nach Süd durchquert, benötigen wir nur noch 30 Minuten bis zum South Entrance des Nationalparks.

Geschichtlich betrachtet ist Yellowstone wirklich etwas Besonderes. Im Jahr 1872 wurde dieses Gebiet unter den Schutz der Regierung gestellt und damit zum ersten Nationalpark der Welt erklärt. Dieses Konzept hat sich seitdem weltweit verbreitet. Was diesen Nationalpark so einzigartig macht? Nun, eigentlich handelt es sich um einen Supervulkan. Fast der gesamte Park liegt innerhalb der riesigen Caldera eines immer noch aktiven Vulkans. Zwischen den Touristenmassen und den zahlreichen wilden Tieren erwarten uns Geysire, heiße Quellen, Wanderwege, Seen, Flüsse, Pools und so viel mehr.

Wir haben nur den heutigen Nachmittag und morgigen Vormittag, um diesen spektakulären Nationalpark zu erkunden. Viel zu wenig Zeit für ein solches Naturwunder! Aber da wir bereits zum vierten Mal hier sind, ist es nicht so schlimm, wenn unser Besuch diesmal etwas straffer ausfällt. Kurz nachdem wir das Parktor passiert haben, erreichen wir das West Thumb Geyser Basin.

Das West Thumb Geyser Basin ist vielleicht nicht so ausgedehnt wie das Upper oder Norris Geyser Basin, aber auch hier gibt es Mudpots, verschiedene heiße Quellen und sogar solche im Yellowstone Lake, wie die berühmte Fishing Cone. Die Tatsache, dass dieses Gebiet direkt am See liegt, macht es besonders faszinierend. Die Farben der Pools sind einfach unglaublich, und manchmal entdeckt man sogar kleine Geysire, die sich direkt im See befinden. Von einer Anhöhe aus genießt man einen atemberaubenden Blick auf dieses Farbspektakel und den majestätischen Yellowstone Lake im Hintergrund.

Am Mud Volcano zeigt der Yellowstone ein völlig anderes Gesicht im Vergleich zum malerischen West Thumb Basin. Hier gibt es keine türkisblauen Quellen, sondern Schlammtöpfe, Schwefelquellen und heiße sowie saure Quellen. Für empfindliche Nasen ist dieser Bereich eher weniger geeignet.

Ein besonderes Highlight in dieser Region ist die Dragon’s Mouth Spring. Der austretende Dampf erzeugt bei dieser Quelle ein fauchendes Geräusch, das durchaus an einen Drachen erinnert. Das brodelnde, aufsprudelnde Wasser ist in der Tat faszinierend anzusehen, nur leider hat der Drache einen ziemlich unangenehmen Atem. Pfui! 🐉

Kurz nachdem wir die blubbernden Schlammquellen hinter uns gelassen haben, erreichen wir das Hayden Valley. Dieses Tal erstreckt sich zwischen dem Lake Yellowstone und dem Canyon Village entlang des Yellowstone River.

Das Tal liegt in der Caldera, die vor 600.000 Jahren beim Ausbruch des Vulkans entstand, und es bildet eine sumpfige Graslandschaft. Es ist Teil des natürlichen Flussbetts des Yellowstone River. Das Hayden Valley ist berühmt für seine erstaunliche Vielfalt an Wildtieren, besonders bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang. Leider verpassen wir beides heute, aber wir können uns immerhin an einer im Tal weidenden Bisonherde erfreuen.

Der Ausblick auf das Tal ist einfach atemberaubend. Der tiefblaue Fluss schlängelt sich durch gelbes Gras unter dem weiten blauen Himmel. Einfach nur herrlich!

Nachdem wir das Hayden Valley hinter uns gelassen haben, gönnen wir uns einen kurzen Halt am Inspiration Point. Hier enthüllt sich vor unseren Augen der beeindruckende Grand Canyon von Yellowstone, der mit seinen faszinierenden Gesteinsformationen beeindruckt.

Die verschiedenen Farben und Muster, die sich in den Felsformationen dieses Naturwunders zeigen, sind schlichtweg atemberaubend. Ein wahrhaft inspirierender Anblick! ✨

Unser nächster Halt führt uns zum Norris Geyser Basin. Vom Parkplatz aus ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Basin. Vorbei am Museum machen wir uns auf den Weg zum Porcelain Basin. Und was uns dort erwartet, ist einfach überwältigend!

Unsere ersten Schritte führen uns zu den Porcelain Springs. Der Anblick ist atemberaubend. Die milchige Färbung, verursacht durch die Mineralablagerungen, verleiht den Becken und Quellen ihren passenden Namen. Es ist, als ob wir in eine völlig andere Welt eintauchen.

Das Norris Geyser Basin ist ohne Zweifel das heißeste und dynamischste Becken im Yellowstone Park. Viele der hier ansässigen Quellen und Geysire erreichen Temperaturen, die über dem Siedepunkt liegen. Dieses Gebiet ist aufgrund seiner seismischen Aktivität ständig im Wandel und offenbart somit die faszinierende Dynamik der Natur.

Unser nächster und letzter Halt für heute führt uns zur Grand Prismatic Spring. Als wir 2014 hier waren, wagten wir uns noch auf den steilen Hügel im Südwesten der heißen Quelle, der inoffiziell den Namen „Picture Hill“ trägt. Inzwischen gibt es genau auf diesem Berg eine offizielle Aussichtsplattform.

Vor Ort gab es damals keine Beschilderung, und Informationen dazu waren schwer zu finden. Dennoch war der viel zu kleine Parkplatz bereits überfüllt. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie das Chaos aussehen würde, wenn sich herumspricht, wo der Weg zur neuen Aussichtsplattform beginnt. 😅

Wir haben das Glück, einen Parkplatz zu ergattern, und machen uns auf den Weg zum grandiosen Aussichtspunkt. Der Pfad zur Plattform ist gut ausgebaut, und die alten Trampelpfade sind mit Absperrbändern versehen. Zudem wurden Äste und Bäume so arrangiert, dass der Zugang erschwert wird. Schilder warnen davor, den Pfad zu verlassen. Die Plattform liegt zwar nicht allzu hoch auf dem Berg, aber sie bietet eine fantastische Aussicht auf die Grand Prismatic Spring, die zweifellos zu den absoluten Höhepunkten im Yellowstone Nationalpark gehört. Nachdem wir unzählige Fotos gemacht haben, machen wir uns auf den Rückweg.

Die Fahrt zur Old Faithful Lodge ist nur noch 7 Meilen entfernt, und wir schaffen es in kürzester Zeit – nur 20 Minuten bis zur Lodge. Nachdem ich uns eingecheckt habe, erhalten wir den Schlüssel zu einer gemütlichen kleinen Cabin. Mit Hilfe eines Lageplans machen wir uns auf den Weg zu unserem heimeligen Häuschen.

Schnell bringen wir das Nötigste für die Nacht in unsere Unterkunft und begeben uns dann zu Fuß zum berühmten Old Faithful Geyser. Zahlreiche Bänke stehen für die vielen Besucher bereit, und wir haben das Glück, uns einen Platz zu sichern. Jetzt heißt es warten…

Das Schöne an Old Faithful ist die Präzision, mit der er ausbricht. Normalerweise erfolgt ein Ausbruch etwa alle eineinhalb Stunden. In der Old Faithful Lodge können die Vorhersagen bis auf zehn Minuten genau sein. In der Zwischenzeit zwischen den Ausbrüchen passiert nicht allzu viel – so wie gerade in diesem Moment. Es steigt nur ein wenig Dampf aus der Erde, bis das Auswurfloch ein wenig unruhiger wird.

Ein bisschen Wasser wird ausgestoßen, und dann, nur wenige Augenblicke später, beginnt der eigentliche Ausbruch. In etwa zwei Minuten werden mehrere tausend Liter heißen Wassers bis zu einer Höhe von bis zu 50 Metern in die Luft gespuckt.

So plötzlich wie der Old Faithful ausbricht, so plötzlich endet auch das beeindruckende Schauspiel. In der unterirdischen Kammer beginnt sich nun bereits das Wasser für den nächsten Ausbruch zu sammeln, der etwa 90 Minuten später erneut die Bühne betreten wird. Die Natur zeigt hier eine bemerkenswerte Präzision in ihrem Zeitplan.

Nach dem Naturschauspiel spüren wir den Magen knurren und entscheiden uns, im Old Faithful Snow Lodge Geyser Grill zu essen. Doch leider ist zu dieser Saisonzeit bereits Schluss für das Restaurant. Uns bleibt nur noch die Option des Obsidian Dining Room. Dort haben wir bereits einmal gegessen, und obwohl es ein bisschen teurer ist als das ursprünglich geplante Restaurant, sind wir bereit, uns auf die Warteliste setzen zu lassen, da es keine weiteren Alternativen gibt.

Ungefähr 45-60 Minuten wird es voraussichtlich dauern, bis wir einen Platz im Restaurant bekommen. Ich erhalte einen Pager und wir müssen nun geduldig darauf warten, dass dieser leuchtet und vibriert, was signalisiert, dass ein Tisch im Restaurant frei ist.

Ich finde ein gemütliches Sofa im Wartebereich und mache es mir dort bequem. Stefan beschließt, zurück zu unserer Cabin zu laufen, um unser Auto zu holen, damit wir nach dem Essen nicht im Dunkeln dorthin zurückgehen müssen.

Während ich auf den Aufruf warte, setzt sich plötzlich eine junge Frau neben mich. Es stellt sich heraus, dass auch sie aus Deutschland stammt und eine leidenschaftliche Fotografin ist. Wir kommen sofort ins Gespräch und merken, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Kurzerhand beschließen wir, das Abendessen im Obsidian Room gemeinsam zu verbringen. Wir haben einen wirklich angenehmen Abend zusammen und tauschen gleich unsere E-Mail-Adressen aus, um in Kontakt zu bleiben. 📸

Es ist bereits spät, als wir schließlich zu unserer Cabin zurückfahren. Was für ein aufregender Tag!

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