Alaska und Kanada 2019: Unser Rückblick auf eine unglaubliche Reise

Alaska und der kanadische Yukon – das klingt nach grenzenloser Freiheit, atemberaubender Natur, der Suche nach Gold, spannenden Abenteuern und unberührter Wildnis! Das sind genau die Dinge, die uns dazu bewegt haben, uns bereits zum dritten Mal für dieses beeindruckende Reiseziel zu entscheiden.

Alaska ist einfach ein Land der Superlative: Über die Hälfte aller Gletscher auf unserem Planeten befinden sich hier, und es gibt mehr als eine Million glitzernde Seen, die nur darauf warten, erkundet zu werden. Wenn das nicht schon genug wäre, beherbergt Alaska auch stolze 17 der höchsten Berge in den gesamten USA!

Für Naturliebhaber und Abenteurer ist diese Region ein wahres Paradies, das es zu entdecken gilt. Ich träume noch immer von der unendlichen Weite des Yukon und mir klingt noch immer das freundliche „How Are You“ der entspannten Menschen in den Ohren.

In diesem riesigen Land, das ganze viermal so groß ist wie Deutschland, leben gerade mal so viele Menschen wie in Stuttgart. Und das ist noch nicht alles! Alaska und der Yukon beherbergen eines der faszinierendsten Tierparadiese der Welt. Von majestätischen Elchen über imposante Grizzlybären, anmutige Karibus, wilde Wölfe, bis hin zu den wandernden Lachsen und den majestätischen Walen – hier haben all diese faszinierenden Tiere ihren natürlichen Lebensraum. 🐾

Wir tauchten unsere Zehen in die eisigen Fluten des arktischen Ozeans, beobachten Grizzlybären, wie sie geschickt nach Lachsen fischten, und ließen uns vom Indian Summer in seiner vollen Farbenpracht verzaubern. Wieder einmal erlebten wir eine Reise, die sich völlig von unseren vorherigen Abenteuern unterschied.

Diesmal haben wir eine beeindruckende Strecke zurückgelegt, wie nie zuvor! Unsere Belohnung? Endlose Weiten, Momente der Stille und eine atemberaubende Mischung aus rauen Berglandschaften, endlosen Straßen, majestätischen Gletschern und imposanten Wildtieren.

Wir gehören nicht zu den typischen Campern, und es ist fraglich, ob wir es jemals sein werden. Dennoch haben wir uns erneut in einen Truck Camper gesetzt und sind damit kreuz und quer durch Alaska, den Yukon und die Northwest Territories gereist – und es war einfach fantastisch! Ehrlich gesagt, würden wir am liebsten sofort wieder buchen und losfahren…

Aber Moment mal, könnte das nicht widersprüchlich klingen? Eigentlich überhaupt nicht. Lasst mich euch erklären, was ich meine: 🤔💬

Lasst mich zuerst über unser Gefährt sprechen. Wie schon bei unserem ersten Abenteuer im Wohnmobil haben wir erneut einen robusten Truck Camper gemietet. Dieses „Haus“ thront auf einem gewöhnlichen Pickup Truck – in unserem Fall ein Ford F350 Heavy Duty, den unser Shuttle-Fahrer treffend „The Beast“ nannte.

Unser „Beast“ sollte also mühelos mit jeder Straße zurechtkommen, die auch nur entfernt an eine Straße erinnert. Allerdings müssen wir in Kauf nehmen, dass es keinen nahtlosen Übergang zwischen Fahrbereich und Wohnbereich gibt. Um ins „Haus“ zu gelangen, mussten wir aus dem Fahrzeug aussteigen und dann hinten in den Aufbau klettern. Außerdem ist die Innenausstattung in den „normalen“ Wohnmobilen oft etwas schicker. Aber ehrlich gesagt, war uns das ziemlich egal.

Aber was unterscheidet uns eigentlich von anderen Camping-Enthusiasten, die ebenfalls Truck Camper fahren? Nun, hier kommt die Besonderheit: Bei uns will sich diese romantische Vorstellung von Campingplätzen überhaupt nicht einstellen.

Wir haben überhaupt keine Lust, schon mittags nach einem hübschen Plätzchen auf dem Campingplatz zu suchen, im Wohnmobil zu kochen und/oder am Lagerfeuer zu grillen. Das ist einfach nicht unser Ding. Statt Gitarre am Lagerfeuer zu spielen, hören wir lieber Volbeat und Rammstein, während wir durch die Gegend cruisen.

In einem Supermarkt in Whitehorse haben wir andere Touristen gesehen, die ihre Einkaufswagen bis zum Rand mit Lebensmitteln beladen hatten. Gemüse, Fleisch, Gewürze… einfach alles, was man zum Kochen braucht. Ehrlich gesagt, habe ich überhaupt keine Lust, in dieser winzigen Küche möglicherweise ein 3-Gänge-Menü zu zaubern. Das würde bedeuten, dass wir danach spülen, putzen und schließlich in diesem unvermeidlichen Duft von Essen schlafen müssten.

Wir sind einfach nicht die klassischen Camper und das ist in Ordnung! Unser Abenteuer hat seinen eigenen, einzigartigen Stil.

Jeder hat seine eigenen Vorlieben, und für uns bedeutet „Urlaub“ nicht, dass wir unseren Haushalt in einer winzigen Unterkunft, tausende Kilometer von zu Hause entfernt, weiterführen. Außerdem gibt es hier so viele großartige Restaurants…

Deshalb verwenden wir unseren Camper nicht wirklich zum Campen, sondern eher als unser mobiles Hotel. Als wir vor zwei Jahren zum ersten Mal mit einem Wohnmobil unsere Reise durch Kanada und Alaska starteten, verbrachten wir die meiste Zeit auf Campingplätzen. Alle paar Tage steuerten wir teure Campgrounds an, um zu duschen, das Fahrzeug mit Strom und Wasser zu versorgen und das Abwasser zu entsorgen.

Aber wie sagt man so schön: Veränderung liegt in der Luft, und unsere Reise hat sich im Laufe der Zeit verändert.

Was uns damals etwas gestört hat, waren die Tatsache, dass diese Service-Campgrounds nicht immer besonders malerisch waren. Sie erinnerten eher an überfüllte Supermarkt-Parkplätze, auf denen die Wohnmobile eng aneinander gedrängt standen. Deshalb haben wir bei dieser Reise von den 16 Übernachtungen gerade einmal 4 auf Campingplätzen verbracht. Wie haben wir das geschafft? Ganz einfach:

Die Entsorgungsstationen und „trinkbares Wasser“ gibt es in vielen Tankstellen, und oft sind diese Dienstleistungen sogar kostenlos, wenn man gleichzeitig tankt. Strom war ebenfalls kein Problem.

Wir haben uns also auf ein Abenteuer eingelassen und unser eigenes Konzept für das Campen entwickelt. Es war eine erfrischende Veränderung, die unsere Reise noch aufregender gemacht hat.

Unser Camper war mit Solarzellen auf dem Dach ausgestattet, die im Grunde genommen die USB-Anschlüsse und die Beleuchtung im „Wohnbereich“ versorgten. Während der Fahrt wurden die Batterien immer ausreichend aufgeladen.

Aber da war noch die Sache mit der persönlichen Hygiene. Wo könnten wir uns duschen? Dank Google hatten wir auch hier rasch eine Lösung gefunden: Waschsalons! In größeren Städten wie Whitehorse, Fairbanks, Tok und Anchorage gibt es Waschsalons, die normalerweise öffentliche Duschen anbieten. Und ehrlich gesagt, waren diese Duschen oft sauberer als so manche auf Campingplätzen!

Es ist erstaunlich, wie die Technologie und moderne Annehmlichkeiten selbst in den entlegensten Gebieten verfügbar sind.

Darüber hinaus gibt es unterwegs Tankstellen und Roadhouses, die ebenfalls Duschen für Reisende zur Verfügung stellen. Das hat uns in eine Position der vollständigen Unabhängigkeit versetzt.

Als wir 2015 zum ersten Mal diese Gegend besuchten, war unsere Einstellung eher: „Schauen wir mal, kreuzen wir es auf unserer ‚Einmal-im-Leben‘ Liste ab.“ Aber mittlerweile müssen wir gestehen, dass selbst nach drei Reisen hier, unsere Abenteuerlust noch längst nicht gestillt ist, und wir werden definitiv wiederkommen.

Nie hätten wir gedacht, dass es uns hier so gut gefallen würde. Wir wussten, dass der hohe Norden mit atemberaubenden Landschaften, einer vielfältigen Tierwelt, unendlichen Weiten und der Abgeschiedenheit aufwartet, aber dass wir innerhalb von nur vier Jahren gleich drei Mal hierher zurückkehren würden, hätten wir uns damals nicht vorstellen können.

Und so sagen wir heute: „bye, bye Alaska & Kanada, see you soon“ 👋

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