Wildnis, Wolken und Ribeye-Steaks: Unser unvergesslicher Start in Whitehorse!“

Im Mai 2018 begann unser Abenteuer, als wir uns für eine Reise im Truck Camper entschieden – ganze 1,5 Jahre im Voraus! Der Preis, den wir ergatterten, war ein echtes Schnäppchen, da uns nur 1.705 € für 16 Nächte im rollenden Heim und unbegrenzte Kilometer erwarteten.

Der Tag ist endlich gekommen! Unser Abenteuer ist bis ins letzte Detail durchgeplant, doch wir wissen, dass unterwegs immer Überraschungen lauern. Doch das hält uns nicht auf. An diesem sonnigen Sonntag nach einem üppigen Frühstück bei unserer Tochter in Stuttgart brechen wir auf und lassen uns in Richtung Stuttgart Hauptbahnhof chauffieren.

Wir sind eigentlich keine Hardcore-Camper, aber für eine Reise ins „Far North“ bleibt uns keine andere Wahl. Die Entfernungen sind riesig, und es gibt nicht gerade eine Vielzahl von Unterkünften in der Wildnis. Also, raus aus der Komfortzone und rein ins Abenteuer!

Die Bahntickets (Rail&Fly) haben wir zusammen mit unserer Reise gebucht, aber die Platzreservierungen haben wir selbst gemacht. Niemand hat Lust, mit schwerem Gepäck im Zug nach einem freien Sitzplatz zu suchen, oder? Unser ICE nach Frankfurt überrascht uns mit Pünktlichkeit, und wir kommen gut drei Stunden vor Abflug am Flughafen an.

Die Schlange am Condor-Schalter ist lang, aber wir haben Zeit im Überfluss. Nach etwa 30 Minuten stehen wir vor einem freundlichen Mitarbeiter am Check-in-Schalter. Dann der Schock: „Oh, da haben wir ein Problem, der Koffer ist viel zu schwer!“ Was!? Wir haben doch Premium Economy gebucht – da dürfen unsere Koffer eindeutig überdimensioniert sein.

Der freundliche Herr schmunzelt und meint: „Ah, jetzt sehe ich es. Warum haben Sie sich nicht am Premium-Schalter angestellt? Da hätten Sie keine Wartezeit gehabt!“ Ich antworte schulterzuckend: „Wir stehen gerne Schlange und plaudern mit anderen Reisenden.“ In Wirklichkeit haben wir uns nur aus Gewohnheit hier angestellt, denn normalerweise fliegen wir immer „Economy.“ Der Mann lacht herzlich und checkt uns ein.

Weiter geht es zur Sicherheitskontrolle. Dank unseres Priority-Zugangs dürfen wir die Warteschlange elegant umgehen, und selbst mit all unserer Technik im Handgepäck (Kamera, Navi, Drohne, GoPro, und mehr) werden wir problemlos durchgewunken.

Das Boarding und der Start verlaufen reibungslos, und statt der erwarteten neuneinhalb Stunden Flugzeit sollen wir sogar 30 Minuten früher in Whitehorse landen. ✈️

Unsere Route führt uns über Norwegen und Grönland, und die Aussicht aus dem Flugzeug ist schlichtweg atemberaubend. Ein wolkenloser Himmel und freie Sicht nach unten begleiten uns fast den ganzen Flug.

Mit zwei Blockbustern, etwas Nickerchen und zwei Mal Premium-Menü im Bauch vergeht die Zeit wie im Flug, und plötzlich sind wir auf dem Landeanflug nach Whitehorse.

Unsere Boeing 767 setzt sanft auf der Landebahn auf, und am Ende der Rollbahn macht unser Flieger einen eleganten U-Turn und rollt zurück zum Terminal.

Die Einreise geht flott vonstatten, und dank unseres Priority-Pakets sind wir die Ersten, die ihr Gepäck in Empfang nehmen dürfen. Nur 30 Minuten nach der Landung sind wir aus dem Flughafen heraus.

Der Shuttle-Bus unseres Hotels, dem „Yukon Inn,“ erwartet uns bereits und bringt uns in kürzester Zeit nach Downtown Whitehorse. Wir haben das Hotel vor allem gewählt, weil es nur wenige Schritte vom Real Canadian Superstore entfernt ist. Für heute Abend steht Einkaufen auf dem Programm, damit wir morgen nach der Übernahme unseres Campers direkt durchstarten können.

An der Rezeption dürfen wir das Zimmer morgen bis 12 Uhr nutzen, anstatt nur bis 11 Uhr. Perfekt! Das bedeutet, dass wir unser Gepäck und unsere Einkäufe so lange im Zimmer lassen können, bis wir unseren Camper abholen. Die Early Bird Übernahme bei CanaDream sollte gut zu unserem Zeitplan passen.

Wir sind immer noch nicht hungrig, also machen wir uns zuerst ans Einkaufen. Der Real Canadian Superstore ist keine 500 Meter entfernt, wenn man einfach quer über den McDonald’s Parkplatz geht. Wir füllen den Einkaufswagen mit Lebensmitteln fürs Frühstück, das wir im Camper zubereiten wollen. Das Mittag- und Abendessen planen wir, sofern verfügbar, in Restaurants einzunehmen, denn im Urlaub haben wir einfach keine Lust zum Kochen. Für den Fall, dass kein Restaurant zur Verfügung steht, haben wir uns mit „Notfall-Ribeye-Steaks“ ausgerüstet.

Auf dem Weg zum Ausgang entdecken wir einen Geldautomaten. Normalerweise vermeiden wir es, bereits in Deutschland Bargeld abzuheben, da die Gebühren zu hoch sind. Meist haben wir noch einen Rest von unserer letzten Reise übrig, den wir dann einfach am erstbesten Geldautomaten auffüllen. Grundsätzlich zahlen wir alles mit Kreditkarte, aber die staatlichen Campingplätze verlangen Barzahlung. Nachdem wir uns mit Bargeld versorgt haben, schleppen wir unsere Beute ins Hotelzimmer und verstauen die Lebensmittel im Kühlschrank.

Jetzt meldet sich der Hunger. Von unserem letzten Besuch in Whitehorse erinnern wir uns an das „Dirty Northern Public House,“ das sich auf der Main Street befindet. Bis dorthin sind es etwa 20 Minuten zu Fuß. Es ist 19:30 Uhr, und es ist noch angenehm warm. Kaum zu glauben, dass wir hier im Norden Kanadas höhere Temperaturen haben als zu Hause.

In der Hauptstadt des Yukon leben etwa 25.000 Menschen, was etwa drei Viertel der 34.000 Einwohner des gesamten Yukon-Territoriums ausmacht. 🏞️🌉

Nach einem köstlichen Abendessen schlendern wir satt und zufrieden die Main Street entlang und spazieren anschließend entlang des River Walks zurück. Die Uferpromenade ist einfach zauberhaft. Die Bäume leuchten im Herbstlaub, und zwischen den Blättern haben wir einen grandiosen Blick auf den wilden Yukon River. Die Abendsonne taucht alles in ein warmes Licht. Es ist immer noch angenehm warm, und die Sonne beginnt sich langsam hinter den umliegenden Bergen zu verstecken. Was für ein herrlicher Abend!

Nun haben wir noch einen kleinen Abstecher zu Walmart vor. Der Walmart befindet sich praktisch gegenüber dem Real Canadian Superstore, aber die beiden Supermärkte werden von riesigen Parkplätzen getrennt. Ein paar Meter Fußmarsch sind also angesagt.

Wir schlendern durch die endlosen Regalreihen und besorgen die letzten fehlenden Dinge für unsere Campingausrüstung (Toilettenpapier, Grillanzünder, und so weiter).

Anschließend kehren wir zurück zum Hotel und genießen die Annehmlichkeiten des großzügigen Badezimmers. Müde fallen wir anschließend ins Bett; es war ein langer Tag heute. Morgen um 9:45 Uhr werden wir vom CanaDream-Shuttle abgeholt.

Und dann endlich: ROADTRIP!!!

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