Überraschende Wendungen: Stornierungen, die Route 66, Schnee & spontanen Planänderungen

Heute lassen wir es ruhig angehen, denn unser ursprünglicher Plan, von Las Vegas nach Sedona zu fahren, hat sich geändert. Dank unseres kleinen „Rauswurfs“ aus Las Vegas befinden wir uns nun in Kingman. Das bedeutet, wir sparen uns satte zwei Stunden Fahrzeit!

Um 7:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Frühstücksbuffet. Der Anblick ist verlockend, und die Auswahl ist wirklich beeindruckend. Doch unser Augenmerk fällt sofort auf zwei Waffelautomaten.

Allerdings, und das ist der Clou, sind beide bereits von zwei enthusiastischen asiatischen Frauen in Beschlag genommen worden. Die eine von ihnen hat das Waffeleisen scheinbar zu lange vernachlässigt, denn aus dem Gerät steigt bereits schwarzer Rauch auf. Das sieht nach einem knusprigen Kunstwerk aus! 🔥

Die andere Dame hingegen hat das Gegenteil erreicht: Der Waffelteig quillt an allen Seiten aus dem Waffeleisen heraus, als wäre es ein überschäumender Vulkan! 🌋

Ich frage mich immer noch, was in dem Kopf der jungen Frau vorging, als sie das Waffeleisen erneut öffnete und noch mehr Teig hineingoss. Es tropfte und triefte, und der Teig formte ein kunstvolles Muster um das Gerät herum. Aber die beiden Damen schienen gänzlich ungerührt von dieser Spektakel-Show. Geduldig warteten sie vor ihren jeweiligen Geräten. Auf was nur? Eine Waffel zum Frühstück? An diesem Morgen wohl eher nicht! 🤨🥴

Also entscheide ich mich kurzerhand für Plan B: Ich schnappe mir zwei Scheiben Brot und streiche großzügig Cheesecream darauf. Man muss schließlich flexibel sein, wenn man unterwegs ist.

Als wir den Frühstücksraum verlassen, sehe ich noch, wie die ältere der beiden Frauen die verkohlte Waffel mit einem leichten Stirnrunzeln aus dem Gerät kratzt. Tja, manchmal läuft eben nicht alles nach Plan. Aber hey, das ist nicht unser Problem! 😅🤷‍♀️

Das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite, und wir können uns kaum über die zusätzliche Zeit für Sedona freuen. Schon oft hatten wir uns vorgenommen, in diesem malerischen Städtchen zu übernachten und einige Wanderungen inmitten der atemberaubenden roten Felsen zu unternehmen. Endlich haben wir es geschafft, diesen Plan in die Tat umzusetzen!

Um 8:30 Uhr brechen wir von Kingman auf und nehmen die I-40 in Richtung Osten. Ursprünglich hatten wir vor, auf der I-40 bis nach Flagstaff zu fahren und von dort aus nach Sedona weiterzufahren.

Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichen wir die Ausfahrt nach Seligman. Da wir großzügig Zeit eingeplant haben, beschließen wir spontan, auf den historischen Asphalt der Route 66 abzubiegen.

Die Route 66 ist zweifellos eine der berühmtesten Straßen der Welt. Sie erstreckte sich einst über 2.451 Meilen von Chicago bis nach Santa Monica. Eine legendäre Straße, die viele Abenteurer und Träumer angezogen hat.

Als wir die Räder auf den Asphalt der Route 66 setzen, fühlen wir uns wie Zeitreisende, die in die Vergangenheit eintauchen. Die Geschichte und die Legenden dieser Straße sind lebendig, und wir können es kaum erwarten, mehr von ihrer einzigartigen Atmosphäre zu erleben.

Stay tuned, denn auf dieser legendären Straße warten mit Sicherheit noch viele spannende Abenteuer auf uns! 🤠🗺️

Der Abschnitt zwischen Seligman und Kingman ist einfach atemberaubend und zweifellos einer der am besten erhaltenen und schönsten Abschnitte der berühmten „Mother Road“. Er übt eine magische Anziehungskraft auf Touristen aus aller Welt aus, und hier kann man den wahren „Spirit of the Route 66“ in vollen Zügen erleben!

Doch heute ist etwas anders. Es herrscht eine ungewöhnliche Stille auf der Straße. Keine brummenden Harley-Fahrer, keine Touristenbusse, keine Wohnmobile. Was ist los? Ist es Corona, der Wochentag oder vielleicht die frühe Stunde? Wir können es nur vermuten, aber es scheint eine Mischung aus all dem zu sein. Es fühlt sich an, als hätten wir diesen besonderen Ort ganz für uns alleine.

Seligman, mit seinen etwa 400 Einwohnern, besteht im Wesentlichen aus einer einzigen Hauptstraße, die sich wie eine Perlenkette entlangzieht und gespickt ist mit Sehenswürdigkeiten, Souvenirläden, gemütlichen Diners, nostalgischen Motels und alten Tankstellen.

Eines der wohl meistbesuchten Highlights hier ist der Barbershop von Angel Delgadillo. Angel Delgadillo ist eine lebende Legende und einer der Mitbegründer der Route 66 Association. Diese Organisation hat es geschafft, aus der einst verfallenden Straße eine romantisch verklärte Freilichtbühne zu machen, die Geschichten aus der Vergangenheit erzählt und den Charme der Route 66 bewahrt. Ein Ort, der Geschichte atmet und uns in eine Zeit zurückversetzt, in der die Straße der Träume noch in vollem Glanz erstrahlte.

Bleibt gespannt, denn auf dieser faszinierenden Reise entlang der Route 66 warten mit Sicherheit noch viele weitere unvergessliche Eindrücke auf uns! 🌎🛣️😊

Leider hat der Laden heute geschlossen. Schade – aber nicht so schlimm, denn als wir vor 2 Jahren hier waren, konnte ich Angel sogar für ein gemeinsames Selfie gewinnen (Das Bild dazu ist hier).

Wir stöberten durch einige Souvenirshops und kauften uns ein Route 66 Blechschild. Dann mache ich mich ans Fotografieren. Noah unser 3 Jähriger Enkel ist ein riesiger Fan des Disney Films „Cars“. Für Vieles im Film sind reale Orte, Autos und Gegenstände der Route 66 Vorbild gewesen.

Die historischen Fahrzeuge, die hier die Straße beleben, lassen sich ohne viel Phantasie den Charakteren aus „Cars“ zuordnen. Es ist, als würden wir Hook, den Sheriff, Luigi, Doc Hudson und sogar Fillmore den Hippie-Bully leibhaftig begegnen! Okay, vielleicht sind sie nicht exakte Disney-Vorbilder, aber optisch sind die Ähnlichkeiten verblüffend nah dran!

Bewaffnet mit einer Menge Fotos setzen wir unsere Reise fort. In den vergangenen Jahren haben wir oft die Strecke zwischen Kingman und Flagstaff befahren und die meisten kleinen Städtchen auf diesem Weg erkundet – mit einer Ausnahme: Williams. Diese Lücke in unserer Route möchten wir heute unbedingt schließen!

Während wir vor nur 40 Minuten noch in Seligman strahlendes Wetter und dekorative Wölkchen am stahlblauen Himmel hatten, finden wir uns nun inmitten einer Schneelandschaft wieder. Die Natur hat uns erneut überrascht!

Es ist faszinierend, wie schnell sich die Landschaft auf dieser Reise ändern kann – von der Wüstenhitze zur winterlichen Kälte. Das ist der Zauber des Reisens, der uns immer wieder aufs Neue begeistert!

Und so setzen wir unsere Fahrt in diese verschneite Welt fort, gespannt darauf, was Williams für uns bereithält. Auf zu neuen Abenteuern entlang der Route 66!

Es war wirklich surreal – ich stieg aus dem Auto in meinem T-Shirt aus und befand mich auf einmal mitten im Winterwunderland.

Wir erkundeten Williams und stellten fest, dass es ein entzückendes Städtchen zum Bummeln ist, aber auch ein absoluter Touristenmagnet. Nun ja, zum Bummeln waren wir definitiv nicht angemessen gekleidet, denn Mütze, Schal und Handschuhe hatten wir in unserer Heimat in Deutschland zurückgelassen.

Trotzdem ließen wir uns nicht entmutigen und genossen die malerische Atmosphäre von Williams. Die kleinen Läden, die mit Weihnachtsdekoration geschmückten Straßen und die freundlichen Menschen machten den Besuch dennoch zu einem Vergnügen. Es war, als wären wir in eine andere Welt versetzt worden, in der die Zeit stillzustehen schien.

Wir können uns jetzt sicherlich als echte Abenteurer bezeichnen, die das Wetter auf der Route 66 von Extrem zu Extrem erlebt haben – von der sengenden Hitze der Wüste zur unerwarteten Kälte des Winters. Es ist erstaunlich, wie eine Straße so viele unterschiedliche Welten bereithalten kann.

Und mit dieser Erfahrung im Gepäck setzen wir unsere Reise fort, bereit für alles, was noch kommen mag! 🚗🌟😊

Nach weiteren 40 Minuten erreichen wir Flagstaff, und hier liegt noch mehr Schnee. Es ist Mitte März, und dennoch fühlt es sich an, als wären wir mitten im tiefsten Winter gelandet.

Wir beschließen, einen kurzen Halt am Grand Canyon Harley Davidson Store einzulegen. Vielleicht finden wir hier noch ein hübsches T-Shirt, das unsere Sammlung bereichert.

Mit schweren Schritten stapfen wir durch den Schnee in den Laden und werden von der Verkäuferin herzlich begrüßt. „Wo kommen Sie her?“ fragt sie mich. „Aus Deutschland“, antworte ich. Sie zieht erstaunt die Augenbrauen hoch und fragt: „Oh, können Sie überhaupt noch nach Hause kommen?“

Wir unterhalten uns eine Weile über alles Mögliche. Die nette Verkäuferin erkundigt sich, wohin unsere Reise heute noch führen soll. Ich antworte: „Nach Sedona.“ „Oh, aber nehmen Sie nicht die Route 89“, warnt sie mich, „dort hat es heute einen Blizzard gegeben. Es liegt so viel Schnee, dass die Straße momentan unpassierbar ist.“

Nein, wirklich? Wir hatten heute geplant, in Sedona zu wandern und einen atemberaubenden Sonnenuntergang zu erleben.

Mit unseren neuen T-Shirts, Baby-Spielzeug, einer zusätzlichen Jacke und zwei weiteren T-Shirts verlassen wir den Harley Store. Wir können es kaum fassen – monatelange Planung und dann machen uns neben dem blöden Corona-Virus auch noch völlig unerwartete Wetterkapriolen einen Strich durch die Rechnung.

Aber hey, das ist das Abenteuer des Reisens, oder? Manchmal läuft eben nicht alles nach Plan, und genau das macht die Reise umso aufregender und unvergesslicher! 🤷‍♂️

Egal – wir sind entschlossen, nach Sedona zu fahren. Schließlich haben wir bereits eine Unterkunft für heute Nacht gebucht, und wir wollen uns von ein wenig unerwartetem Winterwetter nicht aufhalten lassen!

Kurz nach Flagstaff biegen wir auf die 89A ab und finden uns plötzlich mitten im Winterwunderland wieder. Direkt vor uns fährt ein Streufahrzeug und bereitet die Straße für uns vor. So wird die Fahrt trotz des unerwarteten Schnees doch noch recht erträglich.

Aber ganz ehrlich, so hatten wir uns das nicht vorgestellt. Wir hatten an sonniges Wetter und atemberaubende Wanderungen gedacht, nicht an Schneeketten und rutschige Straßen. Doch wir sind Abenteurer, und wir lassen uns nicht so leicht entmutigen!

Schließlich erreichen wir Sedona, und zum ersten Mal kommen wir ohne Stau in die Stadt. Verständlich, bei diesem Wetter wollen wohl nicht viele Leute hierher.

Es ist Mittag, und wir steuern zunächst das Restaurant an, das wir im Voraus ausgewählt haben. Doch es sieht so aus, als wäre es geschlossen. Oder etwa nicht? Lasst uns nachsehen und herausfinden, ob wir trotz des unerwarteten Wetters einen gemütlichen Platz zum Essen finden können! 🍔🌨️🤞

Wir parken unseren Jeep am Straßenrand und gehen in die kleine Passage, in der sich das Restaurant befinden soll. Ein auffälliges „OPEN“ leuchtet in roter Neonschrift und erfüllt uns mit Erleichterung.

Doch als wir näher an das Sedona Outlaw Grille herankommen, sehen wir ein zusätzliches Schild: „Takeaway only“. Ach, was soll’s, denken wir uns. Dann essen wir eben im Auto. Wir bestellen Burger und warten geduldig, bis wir aufgerufen werden, um unsere köstlichen Mahlzeiten abzuholen. Die Vorfreude steigt!

Schließlich sitzen wir im Auto, umgeben von herrlich duftenden Burgern, und überlegen, was wir heute noch unternehmen können. Die ursprünglich geplanten Wanderungen können wir wohl vergessen. Der Schnee ist mittlerweile in Schneeregen übergegangen, der Himmel ist grau – ein typischer Novembertag, oder? Halt mal, wir haben Mitte März, oder etwa nicht?

Manchmal hält uns die Natur eben einen Spiegel vor und zeigt uns, dass sie sich nicht nach unseren Plänen richtet. Doch zum Glück haben wir leckeres Essen, gute Gesellschaft und eine Prise Abenteuerlust, um das Beste aus dieser unerwarteten Situation zu machen!

Und wenn wir weiterfahren?

Während wir das überlegen, schaue ich auf mein Handy. Oh – eine Mail vom Hotel im Monument Valley. Ist bestimmt so eine „Nur noch ein paar Tage bis zum Aufenthalt“ – Mail, in der man noch einmal die außerordentliche Freude über unsere baldiges Ankommen bekundet.

Weit gefehlt. Unsere Buchung wurde storniert. Ach so ein Mist. Vor ein paar Tagen hat man uns noch versichert, dass alle, deren Buchung bereits vorliegt, auf jeden Fall im Hotel übernachten dürfen, obwohl die Tribal Park wegen der COVID-19 Pandemie bereits geschlossen hatte.

Aber überrascht uns das wirklich? Ich meine, vor 2 Tagen hat man uns im Hardrock Café in Las Vegas erzählt, dass alles bis auf Veranstaltungen in Las Vegas geöffnet bleiben würde. Einen Tag später wurden wir aus dem Hotel ausgecheckt und in Las Vegas gingen die Lichter aus.

Der blöde Virus und die damit verbundenen Maßnahmen nahmen langsam Fahrt auf.

Ach ja – und wenn wir uns überlegen, was wir heute noch machen wollen – so können wir gleich auch noch überlegen, was wir anstelle der Nacht im Monument Valley unternehmen.

Ich schaue bei der Gelegenheit auf die An- und Abflüge am Las Vegas Airport. Unzählige Flugverbindungen wurden gestrichen. Na, hoffentlich passiert das nicht mit unserem Zubringer nach Seattle, von wo aus wir in 4 Tagen unsere Heimreise antreten werden.

Hmmm, was tun? Ich nehme über Twitter noch einmal Kontakt mit Condor auf. Ja, man kennt die Problematik mit den Zubringer-Flügen. Und nein, sie können uns nicht garantieren, dass unser Flug von Las Vegas nach Seattle nicht auch noch kurzfristig storniert werden würde.

„Sag mal Stefan – sollen wir einfach nach Seattle fahren?“ OK – ist ne weite Strecke, aber wir wollen uns das mal näher ansehen und schauen, ob wir das hinbekommen und überlegen, was zu tun ist:

  • 2.300 km nach Seattle fahren 🚗
  • Alle Hotels ab heute stornieren und Neue buchen 🏨
  • Die neue Strecke in etwa festlegen. Denn wir wollen nicht nur 4 Tage auf der Interstate fahren. 🗺️
  • Bei Condor anrufen und sagen, dass wir den Zubringer nicht benötigen. ✈️
  • Bei Alamo anrufen und abklären, ob wir den Mietwagen in Seattle abgeben können. 🚗
  • Für die Einwegmiete kommt dann eine Gebühr in Höhe von $400 auf uns zu – dafür erreichen wir aber garantiert unseren Flug nach Frankfurt. Tut zwar weh – aber besser als hier zu stranden. ✈️

Unsere Hamburger sind aufgegessen. Wir bringen den Müll weg, holen das MacBook und machen uns an die Arbeit.

Zuerst stornieren wir unser Hotel für die kommende Nacht in Sedona. Wir wollen den Ort mit dem schlechten Wetter schnell wieder verlassen und heute noch weiterfahren bis Holbrook. Holbrook wäre morgen unser Ziel gewesen – hier würden wir einfach versuchen, die Buchung zu ändern.

Beides war dank der Corona-Sonderstornierungs Bedingungen bei Booking kein Problem. Das war also schonmal erledigt. Die Buchungen für die weiteren Nächte und die Streckenplanung nach Seattle wollen wir dann heute Abend im Hotel erledigen.

Nächster Punkt auf der ToDo Liste: Bei Alamo anrufen. Ich war mit einem unheimlich netten Mitarbeiter verbunden, dem ich mein Problem schilderte. Er meinte, dass er unseren Mietvertrag ändern würde. Den Betrag für die Einwegmiete brauchen wir nicht zu bezahlen. Wir sollen einfach schauen, dass wir gut nach Hause kommen und gesund bleiben. Wow – das hätte ich nicht erwartet. Was für ein unfassbar guter Kundenservice. Ich bedanke mich bei dem netten Mitarbeiter von Alamo und verspreche nie mehr wo anders einen Wagen zu mieten.

Mit Condor kommuniziere ich wieder per Twitter und bekomme das OK, den Zubringer nicht zu nutzen – man würde eine entsprechende Notiz bei meiner Buchung hinterlegen.

Wir überlegen, ob wir irgendwas vergessen hatten. Nein – wir können abfahren. Alles weitere machen wir dann vom Hotel aus.

Nichts wie raus aus dem Schlechtwetter hier. Nach einer Stunde Fahrt sind wir wieder in Flagstaff. Wir hätten uns die Fahrt nach Sedona wirklich sparen können. Aber was solls…

Wir folgen der I40 weiter nach Osten und wollen – denn wir haben genügend Zeit – noch den ein oder anderen Fotostopp auf der Route 66 machen.

Aber Moment mal, bevor wir weiter in Richtung Osten fahren, machen wir einen Stopp an einem wahrhaft legendären Ort: die Twin Arrows Trading Post!

Das Markenzeichen dieses Ortes sind zwei riesige Pfeile, die tief im Boden stecken. Als wir näherkommen, können wir die Geschichten, die diese Pfeile erzählen, förmlich in der Luft spüren. 🌬️

In den 60ern eröffnet, florierte die Twin Arrows Trading Post viele Jahre lang und war ein Magnet für Reisende auf der berühmten Route 66. Hier gab es nicht nur Benzin und Snacks, sondern auch Souvenirs, die die Herzen der Abenteurer höher schlagen ließen.

Doch dann, wie so viele andere Orte an der alten Route 66, verblasste auch hier der Glanz. Im Jahr 1998 wurde der Betrieb eingestellt, und die Twin Arrows Trading Post begann zu verfallen. Die Pfeile, die einst stolz in den Himmel ragten, schienen vergessen und verlassen.

Aber die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung! Im Jahr 2009 wurden die Twin Arrows aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Die Pfeile wurden restauriert und erstrahlen seither in neuem Glanz!

Und so stehen sie heute da, majestätisch und stolz, als würden sie die Vergangenheit ehren und gleichzeitig die Zukunft begrüßen. Ein wahrhaft faszinierendes Symbol für die Zeitlosigkeit der Route 66 und die Widerstandsfähigkeit der Menschen, die diese Straße befahren.

Einige Fotos später setzen wir unsere Reise fort, und plötzlich taucht ein Straßenschild auf, das unsere Aufmerksamkeit auf den Meteoritenkrater lenkt.

Erinnerungen werden wach, denn vor acht Jahren waren wir schon einmal hier und haben dieses riesige „Loch“ in der Erde erkundet. Ach, warum nicht noch einmal vorbeischauen? Wir haben schließlich Zeit…

Als wir den Parkplatz erreichen, fällt uns auf, dass er ziemlich leer ist. Wir parken den Jeep und machen uns auf den Weg die Treppen hinauf zum Visitor Center. Dort angekommen, stoßen wir auf den Eintrittspreis: $18 pro Person. Uhh – das ist in der Tat kein Schnäppchen.

„Was denkst du, Stefan?“ frage ich. „Sollen wir?“ Und Stefan antwortet mit einem breiten Lächeln: „Ja klar, warum nicht! Schließlich haben wir heute schon $400 für die Einwegmiete gespart. Na dann – ‚hau raus das Geld!'“ 💰💰😄

Und so beschließen wir, den Preis des Eintritts zu bezahlen und den Meteoritenkrater zu erkunden. Schließlich ist dies eine Gelegenheit, die man nicht alle Tage hat. Wir sind gespannt darauf, was uns erwartet und welche Wunder wir in dieser beeindruckenden natürlichen Formation entdecken werden.

Also machen wir uns bereit, in die Tiefen des Kraters einzutauchen und die Geheimnisse des Universums ein Stückchen näher zu kommen. Der Preis mag hoch sein, aber die Erfahrungen und Erinnerungen, die wir hier sammeln werden, sind unbezahlbar. 🌠🌌✨

Um den Krater zu erreichen, gehen wir einmal quer durch das Besucherzentrum. Auf der Rückseite entdecken wir einige Terrassen, die zu den verschiedenen Aussichtspunkten führen. Es ist, als ob der Krater selbst darauf wartet, von uns erkundet zu werden.

Die Geschichte des Meteoritenkraters ist faszinierend: Der Einschlag des Meteoriten ereignete sich vor ungefähr 50.000 Jahren. Der Krater hat einen Durchmesser von etwa 1,5 Kilometern und eine Tiefe von rund 170 Metern. Der Meteorit selbst hatte einen Durchmesser von 50 Metern, wog unglaubliche 300.000 Tonnen und schlug mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von etwa 40.000 km/h in die Erde ein. 💥💫

In einem verheerenden Moment wurde alles Leben im Umkreis von vier Kilometern ausgelöscht. Der entstandene Feuerball breitete sich auf eine Distanz von etwa 10 Kilometern aus. Die Auswirkungen dieses Ereignisses sind bis heute im Krater sichtbar und erzählen die Geschichte von Naturkräften, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen.

Wir beginnen unsere Wanderung entlang der Terrassen und halten an den verschiedenen Aussichtspunkten an, um den atemberaubenden Blick auf den Krater zu genießen. Es ist, als ob wir in eine andere Welt eintauchen, in der die Zeit stillzustehen scheint. Der Wind trägt das Gefühl von Geschichte und Mystik mit sich, während wir die Ausmaße dieses außergewöhnlichen Phänomens erfassen.

Es ist schwer, sich vorzustellen, wie sich dieser Ort vor 50.000 Jahren in einen brodelnden Krater verwandelte, als der Meteorit auf die Erde stürzte. Doch heute ist der Meteoritenkrater nicht nur ein wissenschaftliches Wunder, sondern auch ein Ort der Reflexion und Bewunderung für die majestätische Natur der Erde und des Universums. Wir sind dankbar, dass wir Zeugen dieser erstaunlichen Stelle sein dürfen.

Tja, hätten sie damals schon Bruce Willis alias Harry Stamper gehabt, dann hätte dieser den Meteoriten einfach wie im Film „Armageddon“ kurz angebohrt und nichts wäre passiert. Und wir hätten heute $38 sparen können.

Ja, der Eintrittspreis war schon ziemlich happig, aber die Ausmaße des Kraters sind wirklich beeindruckend. Ein drittes Mal werden wir den Krater wohl eher nicht besuchen, das ist wahr. Aber wir haben heute etwas Einzigartiges erlebt, und das ist unbezahlbar. Die Erinnerungen an diesen außergewöhnlichen Ort werden uns für immer begleiten.

Jetzt setzen wir unsere Reise auf der Route 66 fort, mit all den Geschichten und Abenteuern, die noch auf uns warten. Wer weiß, welche weiteren Wunder wir auf unserem Weg entdecken werden!

Wir verlassen das Visitor Center und machen uns auf den Weg zum nächsten Highlight: die Jack Rabbit Trading Post.

„Here it is!“ – Mit diesem Slogan wirbt der Souvenirladen „Jack Rabbit Trading Post“ stolz seit dem Jahr 1949 an der Interstate 40.

Der alte Handelsposten liegt wirklich direkt an der Interstate 40 und somit an der legendären Route 66. Hier ist sogar noch ein kleines, originales Stückchen der alten Route 66 erhalten, das wir mit Stolz unter die Räder unseres Jeeps nehmen. Es ist, als würden wir in die Vergangenheit zurückreisen und die goldenen Zeiten der großen amerikanischen Straßen erkunden.

Übrigens, eine kleine Anekdote am Rande: Das „Jack Rabbit“ Schild hat auch im Disney-Film „Cars“ eine Hommage erhalten! Allerdings ziert die Werbetafel im Film anstelle eines echten Jackrabbits das Abbild eines Ford Tin Lizzy. Ein kleines Stück Amerikas in der Welt der Animation!

Wir schlendern durch den Souvenirladen, bewundern die unzähligen Mitbringsel und Andenken und lassen uns von der Nostalgie dieses Ortes verzaubern. Die Jack Rabbit Trading Post ist nicht nur ein Souvenirladen, sondern ein lebendiges Stück Geschichte, das die Essenz der Route 66 in sich trägt.

Nachdem wir unsere eigenen Erinnerungsstücke aus dem Laden ausgewählt haben, setzen wir unsere Reise auf der Route 66 fort, gespannt darauf, welche Abenteuer uns als nächstes erwarten. Die Straße der Legenden hält immer wieder Überraschungen für uns bereit! 🚗🛣️

Noch 17 Meilen bis zu unserem heutigen Ziel: Holbrook. Die Vorfreude auf dieses charmante Städtchen entlang der Route 66 steigt mit jedem Kilometer.

Wir verlassen die I-40 über den Exit 285 und tauchen ein in die langgezogene Hauptstraße von Holbrook. Hier erstrecken sich die typischen Futterstellen, Tankstellen und Motels, die die Seele der Route 66 widerspiegeln. Es ist, als ob die Zeit hier stillgestanden hätte, und wir können das authentische Flair dieser legendären Straße förmlich in der Luft spüren.

Holbrook ist ein weiteres dieser typisch amerikanischen Kleinstädtchen an der Route 66, das wie das lebendige und reale Pendant zu „Radiator Springs“ aus dem Film „Cars“ erscheint.

Während wir die Straße entlangfahren, passieren wir das Wigwam Motel, in dem wir uns im Jahr 2011 tatsächlich einquartiert hatten. Die Erinnerungen an unsere Übernachtung in diesen einzigartigen Wigwam-Unterkünften kommen wieder hoch. „Have you slept in a Wigwam lately?“ Diese Frage prangt in grünen Lettern auf dem auffälligen Neonschild des Motels. Es ist, als ob uns dieses Schild mit einem Augenzwinkern begrüßt und uns an unsere vergangenen Abenteuer erinnert.

Auch hier gibt es eine Verbindung zu „Cars“. Im Film gehört das Motel „Cozy Cones“ der charmanten Porsche Sally. Es ist erstaunlich, wie die Welt der Animation sich von der realen Welt inspirieren lässt und uns immer wieder auf diese unvergessliche Reise entlang der Route 66 mitnimmt.

Wir freuen uns darauf, Holbrook erneut zu erkunden und die Atmosphäre dieses wunderbaren Ortes in uns aufzusaugen. Die Route 66 hat uns schon so viele magische Momente beschert, und wir sind gespannt, was diese Stadt heute für uns bereithält. 🌆🛌🌟

Wir können einfach nicht widerstehen und halten an, damit ich viele, viele Fotos machen kann. Denn vor jedem der insgesamt 15 Wigwams stehen unglaubliche Fahrzeuge.

Da sind alte Studebakers, Fords, Chevrolets aus den 50er, 60er und 70er Jahren – und viele davon sind wirklich erstaunlich gut erhalten. Jedes Auto erzählt seine eigene Geschichte und fängt den Geist der Route 66 ein. Es ist, als würden wir durch ein lebendiges Museum der amerikanischen Automobilgeschichte spazieren.

Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung zu unserem Hotel, dem Brad’s Desert Inn. In TripAdvisor wurde es vor allem wegen des außergewöhnlich guten Frühstücks gelobt. Uns läuft schon das Wasser im Mund zusammen, wenn wir an die leckeren Speisen denken, die uns morgen früh erwarten.

Aber bevor wir uns auf die kulinarischen Genüsse freuen, werden wir noch eine Weile hier verweilen und diese einzigartige Atmosphäre genießen. Die Wigwams und die nostalgischen Autos sind ein wahrer Augenschmaus und erinnern uns daran, dass die Route 66 immer wieder mit ihren faszinierenden Überraschungen aufwartet.

Nachdem wir genug Fotos geschossen haben und unsere Zeit in diesem Retro-Paradies genossen haben, setzen wir unsere Reise fort. Wir sind gespannt, welche weiteren Abenteuer uns auf der Route 66 erwarten! 🛣️🌄🚗

Eine ältere Dame kommt ins Büro, kassiert ab, gibt mir den Zimmerschlüssel und begleitet mich in unser Zimmer. Doch schon in den ersten Minuten unseres Aufenthalts wird klar, dass nicht alles so reibungslos verläuft, wie wir es uns erhofft hatten. Der Fernseher funktioniert leider nicht, und als wäre das nicht genug, erfahren wir auch, dass es aufgrund der Corona-Pandemie kein Frühstück gibt. Das ist schon enttäuschend, besonders weil wir einen stattlichen Preis von $89 bezahlt haben. Ich kann meine Verärgerung nicht verbergen und frage die Dame am Empfang, warum man uns nicht eine reduzierte Rate angeboten hat. Das Zimmer, das ein wenig heruntergekommen aussieht, rechtfertigt in meinen Augen keinesfalls diesen Preis, vor allem ohne Frühstück. Doch die Dame zeigt wenig Verständnis und sagt, sie könne ja auch nichts dafür.

Ein wenig verärgert lasse ich es auf sich beruhen. Wir haben vor, gleich essen zu gehen und ich muss noch kurz zur Toilette. Doch als ich im Zimmer nach Toilettenpapier suche, finde ich keines. Ich gehe erneut hinüber zum Büro und frage höflich nach Toilettenpapier. Die Antwort überrascht mich: Ja, ich könne ein wenig haben, aber sie würden kein Toilettenpapier mehr in die Zimmer legen, weil die Touristen es immer klauen würden.

Diese Erfahrung hinterlässt einen bitteren Beigeschmack, und das Hotel landet definitiv auf unserer „Da-kommen-wir-nie-wieder-hin-Liste“. Das geht einfach nicht!

Nun müssen wir dringend etwas gegen unseren Hunger unternehmen. Zwei mexikanische Restaurants in direkter Nachbarschaft zu unserem Hotel stehen auf Platz 1 und 2 bei TripAdvisor. Stefan ist zwar nicht der größte Fan von mexikanischen Gerichten, aber wir beschließen, es zu versuchen. Wir fahren weiter in den Ort und folgen dem West Hopi Drive bis zur Kreuzung, biegen dann auf den Navajo Boulevard ab. Hier gibt es noch ein paar andere Restaurants, die uns jedoch nicht besonders ansprechen.

Schließlich stoßen wir auf das Stagecoach Steakhouse. Dort waren wir schon einmal im Jahr 2011 und waren damals von den Ribeye Steaks begeistert. Allerdings haben wir gehört, dass der Besitzer gewechselt hat und das Restaurant in den Rankings deutlich abgerutscht ist.

Schließlich entscheiden wir uns doch für das Mexikanische Restaurant, aber die Qual der Wahl bleibt uns nicht erspart. Die beiden besten Restaurants der Stadt befinden sich genau gegenüber voneinander. Joe & Aggies Café, das besser bewertete, bietet jedoch nur Take-Away-Gerichte an. Daher entscheiden wir uns für Romo’s, wo das Essen noch im Restaurant serviert wird.

Wir werden zu einem Tisch geführt, und aufgrund der geltenden Abstandsregeln aufgrund des Coronavirus sind die Tische im Restaurant nur zur Hälfte belegt.

Die Atmosphäre in diesem Restaurant könnte man wirklich als „urig“ bezeichnen. Es scheint, als hätte sich hier seit den „good old times“ nicht viel verändert. Fast alle nutzbaren Tische sind von Einheimischen besetzt, was ein gutes Zeichen für die Qualität des Essens sein muss.

Wir erhalten die Speisekarte, und Stefan ist erleichtert zu sehen, dass es auch einen ganz normalen Cheeseburger gibt. Das ist genau sein Ding.

Ich dagegen probiere gerne neue Dinge aus, und wenn es ein „signature meal“ gibt, bestelle ich es meistens. Also entscheide ich mich für eine „Combination Plate“ mit Red or Green Chili Enchiladas, Taco, Rice and Beans. Bei der Bestellung darf ich mich für eine Fleischsorte entscheiden (Rinderhack, Hühnchen oder Rindfleisch) und wähle Hühnchen.

Als unser Essen serviert wird, strahlt Stefan über seinen Cheeseburger, während auf meinem Teller etwas matschiges liegt, das mit Käse überbacken ist. Aber ich lasse mich nicht von der Optik täuschen, denn es schmeckt einfach köstlich!

Satt und zufrieden schleppen wir uns zurück in unser winziges Hotelzimmer, wo wir uns an die Planung für die nächsten drei Nächte und die bevorstehende Fahrt machen.

Ich lege mich ins Bett, als die grobe Route feststeht. Morgen wollen wir am Canyon de Chelly und Monument Valley vorbeifahren und bis nach Hanksville gelangen. Am darauffolgenden Tag geht es weiter nach Boise, Idaho, und unsere letzte Nacht wollen wir in St. Helens, Oregon, verbringen.

Während Stefan die Routen ausarbeitet und sie auf das Navi überträgt, schlafe ich bereits ein, vollgefüllt mit den Eindrücken und dem leckeren Essen des Tages. Es war ein Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen werden, und die Route 66 hat uns bereits jetzt mit ihren unvergesslichen Erlebnissen in ihren Bann gezogen.

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