Faschingsmuffel on Tour – und mittendrin im größten Karneval der USA

Es hätte alles so schön geordnet sein können. Die Route stand, die Hotels waren gebucht, der Mietwagen ausgesucht, die Tagesetappen optimiert wie ein deutscher Wanderweg. Texas und Louisiana, Südstaatenromantik und Highway-Feeling – alles bereit für unsere 23. USA-Reise. Wir klopften uns gerade noch selbst auf die Schultern für die Planung, da fiel unser Blick – wie aus Versehen – in den Kalender.

Mardi Gras. New Orleans. Eine Woche vor unserem geplanten Ankunftsdatum.

Kurze Stille. Dann betretenes Schulterzucken. Und schließlich: der Moment, in dem zwei bekennende Faschingsmuffel sich fragend ansehen und gleichzeitig denken: „Verdammt – das können wir nicht einfach verpassen.“

Denn eins war klar: Das hier war nicht der örtliche Umzug mit Bonbonregen und Blaskapelle. Das war Mardi Gras. In New Orleans. Die Königsdisziplin des Karnevals. Konfetti mit Kultstatus. Und wir? Genau eine Woche zu spät.

Was folgte, war eine Reaktionskette aus Hotelstornierungen, Routenverrenkungen und einem Zeitplan, der sich unter unserem Optimierungsversuch ächzend zusammenrollte. Stefan blieb bemerkenswert ruhig, ich schwitzte Excel-Tabellen. Und am Ende? Waren wir mittendrin. Im größten, lautesten und buntesten Karneval unserer Reisegeschichte.

Ob wir überlebt haben? Ob uns die Plastikperlen erschlagen oder bekehrt haben? Das erfahrt ihr auf den nächsten Seiten. Nur so viel: Wir sind immer noch keine Faschingsfans – aber New Orleans hat uns trotzdem ordentlich erwischt.