6 Staaten, unzählige Ahornbäume, tausend Farben – Unser Neuengland-Abenteuer

18 Reisen in die USA. Man könnte also meinen, wir hätten inzwischen jeden Burger gegessen, jede Mall gesehen und jede Interstate persönlich geduzt. Falsch gedacht. 2016 zieht es uns ausgerechnet in eine Ecke, die wir bisher sträflich ignoriert haben: Neuengland. Ja genau, da oben. Da, wo Amerika plötzlich geschniegelt wirkt, die Häuser geschniegelt sind und selbst die Bäume geschniegelt aussehen.


Sechs Bundesstaaten stehen diesmal auf unserer persönlichen To-do-Liste. Maine, Vermont, New Hampshire, Massachusetts, Rhode Island und Connecticut. Allesamt Neuland für uns – und genau das macht die Sache so reizvoll. Jeder dieser Staaten bringt seinen eigenen Charakter mit, seine eigene Stimmung, seine eigenen kleinen Überraschungen. Mal rau und windig, mal geschniegelt und geschniegelt-teuer, mal so entspannt, dass man automatisch leiser spricht. Kurz gesagt: sechs neue Kapitel, die darauf warten, aufgeschlagen zu werden – am besten mit Blick auf bunte Wälder und einer Thermoskanne in Reichweite.

Wie immer läuft die Planung bei uns nicht etwa geradlinig, sondern eher… sagen wir: kreativ. Hotel gebucht. Wieder storniert. Route geplant. Verworfen. Neu geplant. Wieder verworfen. Das Ganze mit einer Hingabe, mit der andere Menschen Hochzeiten vorbereiten oder ihren Keller ausmisten. Aber am Ende steht er da: unser Roadtrip, goldgelb wie ein perfekt gereifter Ahornsirup-Traum.

Die Wälder? Sehen aus, als hätte jemand die Farbsättigung zu hoch gedreht. Kleine Orte, die wirken, als hätten sie sich morgens extra für uns geschniegelt. Und Leuchttürme, so fotogen, dass man ihnen zutraut, abends heimlich ihre eigenen Postkarten zu signieren.

Dazwischen: New York City. Drei Tage Vollgas. Lärm, Lichter. Ein kurzer Reminder, wie laut Leben sein kann, bevor wir uns wieder Richtung Vermont verabschieden – dorthin, wo „Entschleunigung“ kein Lifestyle-Wort, sondern einfach Alltag ist.

Ob wir den Osten der USA jetzt endgültig für uns entdeckt haben? Ja.
Ob wir wiederkommen? Sehr wahrscheinlich.

Denn am Ende dieser Reise sind wir zwar etwas müde, ein wenig durchgeschüttelt vom Großstadtverkehr – aber auch ziemlich verliebt in dieses herbstbunte Amerika irgendwo zwischen Elite-Uni, knarzender Veranda und Ahornbaum mit Star-Allüren.