Arches National Park

Frühstück kurz vor 6 Uhr bei Denny’s. Um 6:30 Uhr sind wir schon auf dem Weg in den Arches National Park. Ihr wisst ja: Der frühe Vogel…. 

Das Wetter ist perfekt für unser heutiges Vorhaben. Wir wollen im Devils Garden den 12 km langen Primitive Loop laufen. So durchfahren wir den Park gleich bis zum Ende und lassen zunächst alle Viewpoints aus. 

Die Fahrt zum Arches Nationalpark am frühen Morgen hatte einen ganz besonderen Charme, da in vielen Gebieten die Sträucher und Gräser mit Raureif und auf den Schattenseiten mit Schnee bedeckt waren und vom tiefstehendem Sonnenlicht angestrahlt wurden. 

Um 7:30 Uhr kommen wir am Parkplatz des Trailhead an. Wir sind alleine. Als wir hier vor 2 Jahren bei hässlichem Regenwetter hier waren, waren trotz des Wetters alle Parkplätze voll. Es lohnt sich also früh aus dem Bett zu krabbeln.

Zuerst geht es auf einem breiten, sandigen Wanderweg bis hin zum Landscape Arch. Diesen erreicht man nach knapp 1,5 km. Dieser Arch ist mit 92 Metern Spannweite einer der größten Bögen der Welt. 

Hat man diesen Steinbogen hinter sich gelassen fängt das Abenteuer an. Wir sind jetzt auf dem Primitive Loop. Es gibt nur vereinzelt Wegweiser. Großartig verlaufen kann man sich trotzdem nicht, es gibt meistens immer nur eine Möglichkeit den Weg überhaupt weiter zu gehen.

Nach ungefähr 40 Minuten erreichen wir den Partition Arch. Er ist nicht besonders groß, dafür eröffnet sich einem aber ein unvergesslicher Ausblick auf die La Sal Mountains durch den Arch wenn man oben hinter ihm steht und hindurch blickt.  Wir verweilen ein wenig und genießen die Einsamkeit hier oben. Die Ruhe ist einfach unbeschreiblich!! 

Nach gut zwanzig Minuten und vielen Fotos machen wir uns wieder auf den Weg. Als nächstes steht der Navajo Arch auf dem Plan, welcher nur knapp 0,5 Meilen entfernt ist.

Steht man vor dem Navajo Arch erscheint er auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär. Geht man aber hindurch steht man in einer Art Höhle, die allerdings nach oben hin offen ist. Am Eingang steht ein halber Tannenbaum. Alles in allem ein irgendwie skurriler Ort. Die Bilder vom Navajo Arch gehören zu meinen Lieblingsbildern dieser Reise.. 

Laut Holzschild ist es jetzt noch knapp eine Meile bis zum Double O Arch. Also auf geht’s….

Tipp: Der Double-O-Arch ist von hinten spektakulärer als von vorn. Also einfach durchklettern. Ich versuche dann noch eine Stein Murmel wegzurollen. Klappt aber leider nicht.

Von hier aus kann man nun den gleichen Weg zurück laufen oder aber dem Primitive Loop weiter folgen. Es kommen zwar keine spektakulären Arches mehr, dafür grandiose Aussichten und ein Trail der wirklich großen Spaß macht.

So geht es über „Stock und Stein“ weiter. Der Weg verläuft meist abwechselnd auf den sogenannten „Sandstone Fins“ oder zwischen ihnen. Sie sind entstanden durch Wasser, das in feine Längsrisse sickert und im Winter zu Eis wird. Den Rest macht dann der Wind, der das bröckelnde Gestein fortbläst. Nach etwa der Hälfte des Loops machen wir ein Picknick mit sensationeller Aussicht. Alles in allem war der Trail ganz gut machbar.

Wir haben uns durch dicke Felsen gequetscht, sind teilweise auf dem Hintern irgendwelche Hügel runtergerutscht und meistens war es mehr klettern als wandern. Einmal kamen wir jedoch an eine „gemeine“ Stelle, die uns ganz schön viel Zeit geraubt hat. 

Auf dem Weg war eine riesige Pfütze mit etwa 4 Metern Durchmesser und 40-50 Zentimetern Tiefe – also eigentlich schon ein Teich.  Im Sommer sicher kein Problem … man könnte einfach durchlaufen – obwohl – im Sommer ist hier wahrscheinlich gar kein Wasser drin.

Die Felswände rechts und links waren steil und glatt. Mist. Müssen wir jetzt nach ¾ des Weges umkehren?! Bloß nicht! Wir sehen Fußspuren, die rechts am Felsen entlang gehen und folgen diesen für etwa 1 km – dann stehen wir vor einer unüberbrückbaren Felswand. 

Also den Kilometer wieder zurück zum Wasserloch. Ich probiere an verschiedenen Stellen an der glatten Felswand hoch zu kommen um oberhalb des Wasserlochs auf die andere Seite zu kommen. Nach einigen Malen zurückrutschen gelingt mir dann doch noch auf die andere Seite zu kommen. Ich fühle mich wie Spiderman. Stefan gelingt es dann an gleicher Stelle auch rüber zu kommen. Wir haben hier fast eine Stunde benötigt … aber trotz allem war es irgendwie lustig. Vor allem wenn man die ein Käfer einfach wieder an der Wand hinunter rutscht und alles wieder von vorn losgeht 🙂

Die letzten 1-2 km gehen wieder durch Sand und Treppen und bergauf zurück zum Parkplatz. Das war zum Teil anstrengender als die Kletterei zuvor. 

Meiner Meinung nach ist der primitive Loop einer der schönsten und spektakulärsten Trails überhaupt. Aber – nächstes Jahr steht Angels Landing auf dem Programm. Möglicherweise muss ich danach meine Meinung zur „Trail-Hitparade“ revidieren. Mal sehen.

Nach 6 Stunden und 12 km kommen wir wieder am Parkplatz an. Den Rest des Tages widmen wir nun dem restlichen Park.

Es ist inzwischen 14 Uhr vorbei und wir wollen zum Sunset zum Delicate Arch. Ein bisschen Zeit bleibt noch und wir machen einen kurzen Stopp bei der Windows Section und beim Balanced Rock.  Morgen wollen wir hier noch einmal herkommen und uns ein bisschen mehr Zeit für die schönen Arches hier nehmen.

Wir laufen noch den kurzen Trail zum Double Arch, den ich auch besonders schön finde. 

Dann wird es langsam Zeit den Parkplatz der Wolfe Ranch anzusteuern – dem Trailhead zum Delicate Arch. Davor noch schnell ein Foto vom Balanced Rock, der direkt an der Straße steht.

Mussten wir zwei Jahre zuvor bei mehr als 35°C über den Slickrock hinauf zum Arch, so war es jetzt Anfang März sehr viel komfortabler bei Sonne und Temperaturen um die 20°C. Trotzdem – der Weg ist alles in allem schon anstrengend, denn es geht permanent nach oben.

Man kann den Arch übrigens während der ganzen Wanderung nicht sehen. Geschickt versteckt er sich hinter einem Berg. Um so spektakulärer ist es dann, wenn man um den Felsen läuft und plötzlich den riesigen Arch sieht, der über einer Art Kessel thront. 

Wir suchen uns ein schönes Plätzchen, stellen unser Stativ auf und warten auf den Sonnenuntergang. Die schneebedeckten La Sal Mountains im Hintergrund bilden einen tollen Kontrast zum roten Arch. Als die Sonne weg war wurde es empfindlich kalt. Dank einer Vollmond-Nacht brauchten wir keine Taschenlampen um zum Parkplatz zurück zu kommen.

Zurück in Moab runden wir einen perfekten Tag mit einem leckeren Dinner in der Moab Brewery ab. Dann schnell ins Bett. Morgen geht’s zum Sonnenaufgang in den Canyonlands National Park. 4:30 Uhr aufstehen….. Puh!

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