Der Harding Icefield Trail: Vom Exit Glacier bis zu den eisigen Weiten des Harding Icefield

Wir begannen unseren Tag mit einem köstlichen Frühstück, das von Brooke, der Frühstücksfee im B&B, gezaubert wurde. Brooke und ihr Mann hatten ihr Zuhause im Hotel, und so kam es, dass sie im Schlafanzug aus ihrem Zimmer schlurfte, um das Frühstück für uns vorzubereiten. Etwas verschlafen jonglierte sie in der Küche.

Müsli, Toast, Früchte und Getränke gab es kostenlos. Aber für schlappe 5 Dollar konnten wir uns auch Pancakes, Hashbrowns und Rühreier bestellen. Wir entschieden uns für die Blueberry-Sourdough Pancakes. Ein einziger dieser Monster-Pancakes hätte eine ganze Fußballmannschaft satt gemacht, aber sie waren so verdammt lecker, dass wir nicht widerstehen konnten. Als wir die Rechnung begleichen wollten, sagte Brooke: „Ach, das geht heute auf’s Haus.“ Na, das ist ja mal eine nette Überraschung!

Wir trafen den einzigen anderen Hotelgast, einen Touristen aus Texas, zusammen mit seiner noch schlafenden Gattin. Wir plauderten eine Weile mit ihm, aber dann wurde es Zeit, unsere Abenteuerlust zu wecken. Heute stand Großes auf dem Plan: Wir wollten bis zum Harding Icefield hinaufwandern. Klingt einfach, oder? Tja, einfach wird das ganz bestimmt nicht!

Unsere Reise startete am Visitor Center am Exit Glacier, ungefähr sechs Kilometer nördlich von Seward. Wir fuhren nur 15 Minuten, bis wir die Abzweigung erreichten, die uns in den Kenai Fjords National Park führte. Gegen neun Uhr morgens parkten wir unser Auto auf dem Parkplatz – bereit für unser nächstes Abenteuer!

Der gesamte Harding Icefield Trail erstreckt sich über etwa 14 Kilometer und umfasst einen Höhenunterschied von stolzen 1.000 Metern. Aber lasst mich euch gleich eines sagen: Die Wanderung zum Harding Icefield war für uns die schönste (und zugleich schweißtreibendste) Wanderung, die wir in den gesamten USA bisher gemacht haben.

Auto geparkt? Check! Rucksäcke mit Proviant geschnürt? Check! Zeit, loszulegen! Vom Parkplatz aus führt eine niedliche Holzbrücke zum Trailhead. Ein letzter Blick auf die Karte, und dann trugen wir uns voller Vorfreude in die Liste der Wanderer ein.

Wir hatten wirklich unglaubliches Glück mit dem Wetter. Die Sonne strahlte bereits vom Himmel und zauberte ein lebendiges Farbenspiel aus dem Herbstlaub. Zu Beginn unseres Abenteuers spazierten wir durch einen lichtdurchfluteten Wald, begleitet von sanft plätschernden Bächen. Doch schon bald wurde der Weg ziemlich steil. Durch Erlen, Pappeln und allerlei Gestrüpp schlängelte sich der Pfad unbeirrt in eine Richtung: nach oben!

Immer wieder lichtete sich der teilweise dichte Wald, und wir konnten großartige Blicke auf die umliegende Bergwelt erhaschen. Überall plätscherte es, und der Wegrand war mit Moos bewachsen. Man könnte meinen, wir hätten uns in einen verwunschenen Urwald verirrt.

Etwa auf halber Strecke lichtete sich das Grün, und wir betraten alpines Gelände. Die Jacken hatten wir inzwischen ausgezogen. Auf dem Weg hierher hatten wir ordentlich ins Schwitzen gekommen. 

Schritt für Schritt eröffnete sich vor unseren Augen eine atemberaubende Kulisse. Die dichten Wälder machten Platz für sattgrüne Wiesen, und plötzlich tauchte vor uns der imposante Exit Glacier auf! Dank der strahlenden Sonne schimmerte der Gletscher in einem verführerischen Stahlblau – ein Anblick zum Dahinschmelzen! Aber das war noch nicht alles! Auf der rechten Seite erstreckte sich der majestätische Exit Glacier in seiner ganzen Pracht. 🤩

Stellt euch vor: Eine grüne Wiese breitete sich vor diesem beeindruckenden Panorama aus, und die Szenerie wirkte einfach nur surreal! 🌟 Die Natur hat hier mal wieder ganze Arbeit geleistet – Ein unvergesslicher Moment. 😲🌲

Wir haben mittlerweile die Baumgrenze hinter uns gelassen und unser Blickfeld hat sich erweitert – die Landschaft wird zunehmend wilder und faszinierender! Die Wiesen sind passé, und wir tauchten ein in eine Welt aus schwarzem Geröll. Der Boden unter unseren Füßen veränderte sich, und hier und da lugten die ersten Schneefelder hervor. Winter is coming! ❄️❄️

Und dann entdeckten wir in der Ferne eine kleine Schutzhütte. 🏠⛰️ Ein gemütlicher Rückzugsort mitten in dieser kargen, aber faszinierenden Umgebung. Die Vorfreude stieg, und wir machten uns auf den Weg, um dieses kleine Juwel zu erkunden.

Von der gemütlichen Schutzhütte aus war es nur noch ein Katzensprung zum Icefield – dem Showdown unserer Expedition! 🎉🚀

Auf riesigen Steinen gönnten wir uns eine kurze Pause, um unsere Energiereserven aufzuladen. Schließlich brauchten wir jede Menge Power für das, was noch vor uns lag! 💪😅

Plötzlich wurden wir von zwei quirligen Mädels aus Deutschland eingeholt. Die Welt ist echt klein! 🌍🇩🇪 Wir tauschten unsere besten Alaska-Erfahrungen aus und hatten so viel Spaß, dass wir fast vergaßen, dass uns ein eiskalter Wind um die Ohren pfiff! 🌬️❄️

Die beiden setzten ihren Weg fort, während wir noch ein bisschen die Sonne genossen. Nach weiteren zehn Minuten beschlossen wir, den „Endspurt“ anzugehen – und damit begann unser ganz persönliches Polarabenteuer!

Mit jedem verlorenen Pflänzchen wurde der Wind unser neuer Verbündeter. Unsere Klamotten saßen so eng, dass wir wie Eskimos im Sommer aussahen! 😂 Und beim Laufen mussten wir uns vor den Sturmböen in Acht nehmen – eine davon hätte uns fast zum nächsten Eisklotz auf dem Icefield befördert! 🌪️🥶

Nach drei abenteuerlichen Schlängelkurven erreichten wir endlich die Schutzhütte am Fuß des Hügels. Nur noch den winzigen Hügel erklimmen, und dann würden wir das Icefield erobern wie wahre Polarforscher! 🏆

Hier sind wir, mitten in der unberührten Wildnis aus Schnee und Eis, und ich kann euch sagen – das war definitiv kein Spaziergang im Park! 💪 Der Weg führte steil bergauf, und wir mussten uns wirklich hüten, nicht auf einer glatten Eisfläche auszurutschen und den Berg hinunterzurollen. Adrenalin pur, Leute! 😅🌨️

Aber dann, nach einer weiteren Kurve – endlich waren wir da! Die Aussicht? Einfach atemberaubend. Worte allein können kaum beschreiben, wie beeindruckend diese endlose Schnee- und Eiswüste ist. Wir waren regelrecht gefesselt von dieser faszinierenden Landschaft, die wir so noch nie zuvor erlebt hatten. ❄️👀

Es war gleichzeitig wunderschön, beeindruckend und ehrfurchtgebietend. Und das war erst die Spitze des Eisbergs – im wahrsten Sinne des Wortes! Das Harding Icefield ist das größte Eisfeld außerhalb der Antarktis und die Geburtsstätte sämtlicher Gletscher im Kenai Fjords National Park. Einfach überwältigend!

Wir fanden ein windstilles Plätzchen, breiteten unsere Decke aus und genossen eine kleine Mittagspause mit dieser unglaublichen Aussicht. Um uns herum nur unberührte Schneemassen, ab und zu unterbrochen von den faszinierenden Nunataks – den Gipfeln, die aus den Eisfeldern herausragen. Es fühlte sich an, als wären wir auf einem anderen Planeten gelandet.

Oh, Leute, die Zeit des Abschieds war gekommen, und unser fantastischer Platz rückte in die Ferne. Jetzt hieß es, den gesamten Weg zurückzulaufen.

Der Vorteil: Es ging bergab. Der Nachteil: Unsere Beine waren nicht mehr so begeistert.

Am Anfang lief es noch ganz angenehm über das Geröll und durch die Wiesen bergab. Doch dann kamen die großen Steinstufen im Wald, und die hatten es wirklich in sich. Muskelkater, wir spüren dich schon kommen!

Nachdem wir uns von den herausfordernden Steinstufen im Wald befreit hatten und endlich gegen 17 Uhr den Parkplatz erreichten, düsten wir direkt zurück nach Seward. Der Magen knurrte lauthals, und da das Essen gestern so vorzüglich war, lag die Entscheidung nahe, erneut in der Thorn’s Snowcase Lounge einzukehren.

Unsere Knochen sagten leise „Aua“, als wir uns auf die bequemen Kunstleder-Bänke der Thorn’s Snowcase Lounge niederließen, aber sobald wir saßen, war alles wieder im grünen Bereich. Unsere Kellnerin erkannte uns sofort und bedankte sich herzlich für unsere Wiederkehr. Sie präsentierte uns die Tageskarte mit einem ganz besonderen Angebot: „Chicken-Tenders and Waffle“.

Nun, ich dachte mir, sie würden wohl kaum eine Frühstückswaffel mit Hühnchen-Tenders servieren, also entschied ich mich spontan für die „Hühnchenwaffel“. Nach kurzer Wartezeit kam dann unser Essen. Auf meinem Teller prangte eine Frühstückswaffel, auf der zwei frittierte Hähnchenfilets thronten, begleitet von einer großzügigen Portion Ketchup und Mayo. Es sah merkwürdig aus, ich gebe es zu! Während ich auf meinen Teller starrte, konnte ich nicht umhin, neidische Blicke auf Stefans Burger zu werfen.

Ich dachte mir, vielleicht könnte ich Stefan mit meinem seltsamen, aber bestimmt leckeren Essen zum Tausch verführen, doch meine Versuche verliefen leider ergebnislos. Stefan war stur wie ein Esel und weigerte sich standhaft zu tauschen. 🍔🤷‍♂️

Aber um ehrlich zu sein, die ungewöhnliche Kombination von Hühnchen und Waffel war tatsächlich gar nicht schlecht. Manchmal muss man eben Risiken eingehen, um kulinarische Abenteuer zu erleben!

Nachdem wir die Rechnung bezahlt hatten, versuchten wir aufzustehen – allerdings schienen unsere Knochen anderer Meinung zu sein. Wir robbten förmlich von der Sitzbank und schleppten uns schließlich zum Auto. Was für ein grandioser Tag! Und das Beste daran? Wir befanden uns erst am fünften Tag unserer Alaska-Reise.

Kann es überhaupt noch besser werden? Kaum vorstellbar… Die Vorfreude auf die kommenden Tage war so groß wie mein Appetit auf ungewöhnliche Mahlzeiten. Alaska hatte bisher keine Mühe gescheut, uns zu beeindrucken, und wir waren mehr als gespannt darauf, was die nächsten Tage bringen würden.

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