Let’s go: Von der Camperübernahme durch die Wüste bis zur zauberhaften Stadt am See

Juhu, heute ist der große Tag – wir holen unser Wohnmobil ab! 🚐 Der Jetlag hat uns schon früh aus den Federn geworfen, aber das stört uns überhaupt nicht – schließlich steht das Abenteuer bevor! Das Haus ist noch still, als wir in die Küche schlendern. Wir sind voller Vorfreude auf das, was der Tag bringen wird.

Oh, was für eine Auswahl! Toast, Schinken, Kaffee, Frischkäse – das übliche köstliche Frühstücksglück. Wir genießen die Leckereien, während draußen die Sonne langsam aufgeht. Und plötzlich gesellt sich noch ein paar fröhliche Mitreisende zu uns. Kurzer Smalltalk sorgt für gute Laune, dann ziehen wir uns in unser Zimmer zurück.

Die Uhr tickt – es ist 7:30 Uhr und noch 2 ½ Stunden, bis uns der Fraserway Shuttle abholt. Die Vorfreude steigt mit jeder Minute, und wir können es kaum erwarten, endlich mit unserem rollenden Zuhause in die aufregende Reisewelt zu starten! ✨

Stefan ist noch im Sichern-und-Vorbereiten-Modus: Fotos von gestern sichern und das Navi klarmachen stehen auf seiner To-Do-Liste. 😎 Ich hingegen habe spontan beschlossen, ein wenig die Gegend zu erkunden. Hey, wer weiß, was für Schätze Whitehorse verbirgt!

Ich habe von einem Walmart gehört, der in den Foren oft unter dem Radar fliegt. Immer nur der Real Canadian Superstore wird empfohlen – aber nicht mit mir! Ich will dem mysteriösen Walmart einen Besuch abstatten und das Rätsel lösen. 🕵️‍♀️ Doch bevor es losgeht, gönne ich mir erstmal einen Pumpkin Spice Latte bei Starbucks. ☕ Und hey, warum nicht gleich die Gelegenheit nutzen, um zu Hause anzurufen und ein paar Neuigkeiten zu teilen? 📞✨

Ich kann den Walmart schon von hier aus sehen – zwischen Starbucks und Walmart erstreckt sich lediglich ein gigantischer Parkplatz, auf dem ich 14 Camper in allen erdenklichen Varianten zähle. Wie cool ist das? Viele Walmarts in den USA und Kanada erlauben kostenloses „Campen“, auch bekannt als „Walli-Docking“. Es gibt sogar ein Verzeichnis, das man auf den Internetseiten von Walmart herunterladen kann. 🚐⛺

Der Walmart hier hat zwar eine eher kleine Lebensmittelabteilung, aber der Non-Food-Bereich ist riesig. Kein Problem – wir werden hier alles finden, was wir für den Anfang brauchen. Ich werfe auch gleich einen Blick in die Baby-Abteilung und mache das erste Schnäppchen für unseren Enkelsohn: 3 Schlafanzüge für nur CAD 15,-. Das kann sich sehen lassen! 👶

Um 9:30 Uhr bin ich zurück im Hotel. Stefan ist fertig, und da das Wetter draußen recht angenehm ist, beschließen wir, ab 9:45 Uhr draußen auf Fraserway zu warten. Aber oh je, man lässt uns warten. Um 10:15 Uhr greife ich schließlich zum Telefon und rufe bei Fraserway an. Ist etwas mit dem Termin nicht in Ordnung? Hat sich etwas geändert? Die Fahrerin verspätet sich, weil andere Gäste sich verspäten, wird mir gesagt. Aber in 10 Minuten werden sie da sein, versichert man mir. Um 10:30 Uhr ist der Bus dann endlich da, und um 10:35 Uhr rollen wir fröhlich bei Fraserway auf den Hof. 🚌

Kein Warten nötig – Claudia von Fraserway erledigte den Papierkram im Handumdrehen und begleitete uns dann zu unserem Gefährt für die nächsten 2,5 Wochen. Da stand es, unser rollendes Zuhause!

Es dauerte nur eine halbe Stunde, und schon waren uns alle Geheimnisse des Wohnmobils enthüllt. Küche, WC, Heizung, Propan-Tanks, Zu- und Abwassertanks, Stauräume – hier eine Axt, da Campingstühle und so weiter, und so weiter. Claudia erklärte geduldig alles, von den wichtigsten Funktionen bis zu den kleinen Details. Wir fühlten uns wie echte Wohnmobil-Profis in spe! 🚐🔧🤓

Ich hoffe, Stefan hat sich alles gut gemerkt. „Let’s go“ steht auf dem Nummernschild.

Also dann: Auf geht’s! Wir starten, biegen zweimal rechts ab und finden uns sofort auf dem Walmart-Parkplatz wieder.

Nach einer halben Stunde und einem kurzen Stopp bei McDonald’s stapeln wir Zutaten fürs Frühstück, Getränke, Toilettenpapier, Einweggeschirr und noch so einiges mehr in den Pickup. In diesem Wagen gibt es wirklich viel Platz. Auf der Rückbank befinden sich nun zwei große Hartschalenkoffer, zwei Handgepäcktrolleys und die Einkäufe. Und es wäre noch mehr Platz…

Wir machen noch einen Zwischenstopp bei Save On Foods, einem nagelneuen Supermarkt gleich gegenüber von Walmart. Dort schnappen wir uns noch ein paar Dinge für das Frühstück. Ein schicker Supermarkt, nur leider nicht ganz günstig. Die ganze Beute wollen wir später in unserem „Häuschen“ verstauen, jetzt drängt es uns endlich auf die Straße. Roadtrip, wir kommen!

Da wir dank der frühen Fahrzeugübernahme genügend Zeit haben, planen wir einen kleinen Spaziergang zum Miles Canyon, der nur wenige Minuten von Whitehorse entfernt liegt. Die Miles Canyon Road führt uns direkt vom Alaska Highway zum Parkplatz an der Robert Lowe Bridge, einer Hängebrücke, die über eine Canyon-Schlucht und einen reißenden Fluss spannt. 🚗🛍️🌲

Die charmante Brücke geleitet uns mit ihrer filigranen Struktur zum Yukon River Loop Trail, einem malerischen Wanderweg, der sich auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht erstreckt. Unsere Augen werden von dem faszinierenden Kontrast zwischen dem klaren, smaragdgrünen Wasser des Yukon River und den üppigen, grünen Wäldern gefangen genommen.

Voller Vorfreude begeben wir uns auf den kurzen Roundtrip des Wanderwegs und lassen uns von der Atmosphäre dieses zauberhaften Ortes verzaubern. Nach etwa einer halben Stunde kehren wir zum Ausgangspunkt an der Brücke zurück. Der Himmel über uns hat sich während unseres Spaziergangs verändert, und einige dunkle Wolken haben sich am Himmel versammelt, als würden sie ein nasses Schauspiel ankündigen.

Wieder auf dem Alaska Highway angekommen, beginnt es sanft zu regnen. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt erreichen wir die Kreuzung zum Klondike Highway. Wir biegen ab und setzen unsere Reise fort, bis wir schließlich am atemberaubenden Emerald Lake ankommen. An der kleinen Parkbucht machen wir Halt und holen unser neues Spielzeug aus dem Gepäck: vor Kurzem haben wir uns eine Drohne zugelegt, um nun auch Fotos und Filme aus der Vogelperspektive aufnehmen zu können.

Es fühlt sich an, als würden wir in eine andere Welt eintauchen, als die Drohne in die Lüfte steigt und uns spektakuläre Aufnahmen des smaragdgrünen Sees und der umliegenden Landschaft ermöglicht. Der Emerald Lake, berühmt für sein lebendiges grünes Wasser, ist von majestätischen Bergen umgeben und bietet eine beeindruckende Kulisse.

Leider hat uns in diesem Moment der Regen eingeholt, doch durch die Wolken hindurch erhaschen wir bereits einen Blick auf den wieder aufziehenden blauen Himmel. Da wir es nicht eilig haben, beschließen wir kurzerhand, noch eine Weile am Emerald Lake zu verweilen. Ich nutze die Zeit, um die Koffer auszuräumen und unsere Kleidung ordentlich in den Schränken zu verstauen.

Nach etwa 30 Minuten sind die Koffer leer, die Schränke voll und der Regen ist weitergezogen. Wir nutzen die Gelegenheit, machen noch ein paar Fotos von dem malerischen See und setzen dann unsere Reise fort. 🌦️📷

Die Fortsetzung unserer Reise führt uns durch eine Landschaft, die sich ständig verändert. Die Berge recken sich immer höher empor, die Täler werden enger, und die Straße windet sich malerisch durch die sich wandelnde Umgebung. Die Fahrt ist ein wahrer Augenschmaus, gespickt mit atemberaubenden Ausblicken, die uns regelrecht in ihren Bann ziehen.

Als wir uns Carcross nähern, erleben wir ein weiteres faszinierendes Highlight: die kleinste Wüste der Welt, die gerade einmal 2,6 Quadratkilometer groß ist. Ein surreal anmutendes Bild eröffnet sich vor uns – eine sandige Landschaft, die sich zwischen den majestätischen Bergen erstreckt. Die Straße führt uns mitten durch dieses Wunder der Natur, und wir können es kaum fassen, dass eine so kleine Wüste inmitten dieser beeindruckenden Bergkulisse existiert.

Zwischen den imposanten Tannen ragen Sandberge empor, die beinahe wie Wanderdünen wirken. In etwas weiterer Entfernung präsentieren sich majestätisch schneebedeckte Berge, und dieses eigenartige Bild fasziniert uns. Doch der Name „Carcross Desert“ ist irreführend. Im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um eine richtige Wüste wie die Sahara; klimatisch betrachtet ist es hier viel zu feucht für eine solche. Vielmehr verdankt die Carcross Desert ihren Namen allein ihrer Optik. Hier findet man eine Ansammlung von Sanddünen, die sich im Laufe der Jahrhunderte aus den getrockneten Sedimenten eines eiszeitlichen Sees entwickelt haben.

Die sandige Umgebung und die ungewöhnliche Trockenheit für kanadische Verhältnisse verleihen dieser Gegend jedoch das beeindruckende Erscheinungsbild einer Wüstenlandschaft. Die Sanddünen stehen im reizvollen Kontrast zu den umliegenden Tannenwäldern und verleihen der Szenerie eine fast surreale Anmutung.

Das kleine Dorf Carcross liegt eingebettet im Seengebiet nördlich des Whitepass und verdankt seinen Namen den zahlreichen Karibuherden, die einst die nahegelegene Seeenge auf ihren Wanderungen durchquerten. Der Name „Carcross“ ist dabei eine verkürzte Form von „Caribou Crossing“. Die Verbindung von naturbelassenen Landschaften und historischer Namensgebung macht diesen Ort zu einem faszinierenden Stopp auf unserer Reise.

Ein leichter Regen setzt wieder ein, als wir Carcross erreichen. Die Saison ist hier bereits vorüber, und nur das kleine Besucherzentrum hat noch geöffnet. Ich erkundige mich, ob es ein Restaurant gibt, das noch betrieben wird. Im Ort selbst gibt es keins mehr, jedoch gibt es etwa 10 Minuten zurück auf dem Klondike Highway ein Roadhouse. Dort soll das Essen besonders lecker sein.

Um 17 Uhr erreichen wir das Spirit Lake Wilderness Resort. Überraschenderweise sind wir die einzigen Gäste. Wir entscheiden uns für köstliche Chicken Wings und Burger. Das Essen wird prompt serviert und schmeckt einfach hervorragend. Als Begleitung wählen wir das YUKON Gold, ein Bier aus der lokalen Brauerei in Whitehorse. Der herzliche Empfang und das leckere Essen machen diesen Zwischenstopp zu einem wunderbaren Erlebnis, trotz des leichten Regens. 🌧️🍔🍺

Es ist 18 Uhr, und wir machen uns auf den Weg zurück nach Carcross. Die Wolken haben sich mittlerweile verzogen, und die Landschaft präsentiert sich im milden Abendlicht. Kurzerhand entscheiden wir uns, den Truck-Camper auf dem Parkplatz stehen zu lassen und Carcross zu Fuß zu erkunden.

Zu den markantesten Gebäuden, die wir entdecken, gehört der Bahnhof mit seinem historischen Charme sowie der „Matthew Watson’s General Store“, der uns mit seiner authentischen Atmosphäre anspricht. Der Abend ist bereits hereingebrochen, und wir sind die einzigen Menschen, die sich in den Straßen von Carcross bewegen. Die meisten Geschäfte und Einrichtungen haben ihre Pforten geschlossen, da Carcross im Winterschlaf ruht. In der Stille der verlassenen Straßen erleben wir die malerische Kleinstadt in einer fast mystischen Atmosphäre. Es ist, als ob wir einen Blick in die Vergangenheit werfen und die ruhige Schönheit dieses Ortes in völliger Abgeschiedenheit genießen können.

Die Stille von Carcross genießend, machen wir eine Fülle von Fotos, bevor wir uns auf den nur noch kurzen Weg zum Campground begeben. Die Straße entlang des Nares Lake führt uns in nur 15 Minuten zu unserem Ziel. Der Campground liegt direkt am Ufer des malerischen Tangish Lake, und unser Stellplatz Nummer 17 verfügt über einen kleinen Trampelpfad, der uns direkt zum See führt. Die Atmosphäre ist wirklich idyllisch und entspannend.

Die Reisetage hinterlassen ihre Spuren, und ich spüre die Müdigkeit in meinen Knochen. Stefan kümmert sich noch um die Sicherung unserer Fotos, während ich mich schon einmal ins Bett begebe. Es ist unsere erste Nacht im Truck Camper, und ich bin gespannt, wie gut wir schlafen werden. Die Vorfreude auf die kommenden Tage und die Erlebnisse in der unberührten Natur begleiten mich in den Schlaf. Gute Nacht, Tangish Lake! 🌙🚐💤

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