Erlebnisreiche Entdeckungen im Death Valley und in der Ghosttown Rhyolite

Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team geworden. Morgens erstmal fix ins Bad, dann die Koffer ins Auto gepackt und schnell ausgecheckt. Gerade mal 8:25 Uhr, und wir sitzen schon am geliebten Buffet im Orleans Casino – der perfekte Start in den Tag! 🍳

Um 9:30 Uhr sind wir dann auch schon auf der Straße unterwegs. Doch bevor wir Las Vegas endgültig den Rücken kehren, machen wir einen kurzen Stopp, um unsere beiden Autos vollzutanken. Hier gibt’s wenigstens vernünftige Benzinpreise!

Nach drei aufregenden Tagen in der Glitzermetropole machen wir uns bereit für das nächste Highlight unserer Reise. Wir verlassen die Stadt, die niemals schläft, und steuern direkt auf das sagenumwobene Death Valley zu. Sobald die Skyline von Las Vegas am Horizont verschwindet, eröffnet sich vor uns die unendliche Weite der Mojave Wüste – einfach atemberaubend!

Nur zwei Meilen vom Death Valley National Park entfernt liegt das gemütliche Örtchen Shoshone, und hier gönnen wir uns eine kurze Pause, um uns zu stärken und einige tolle Fotos zu schießen. 📸

Dann setzen wir unsere Reise ins Death Valley fort. Das Death Valley ist eine Wüste der Superlative: Es ist nicht nur die heißeste, sondern auch die trockenste und tiefste Wüste Nordamerikas. Hier erwartet uns eine atemberaubende Landschaft mit strahlenden Sanddünen, schneebedeckten Bergen und bunten Gesteinsschichten. Die Natur hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet, und wir können es kaum erwarten, all diese erstaunlichen Sehenswürdigkeiten zu erkunden!

Der Highway 178 führt uns auf einer geraden Strecke mitten ins Tal hinein, und die Fahrt ist schlichtweg atemberaubend. Das Wetter spielt perfekt mit, die Sonne strahlt am blauen Himmel, und wir können uns wirklich nicht beschweren! ☀️

Niederschlag ist hier eine echte Rarität, denn von allen Seiten umgeben von hohen Bergketten haben Regenwolken kaum eine Chance, über diese Gipfel zu klettern und das Tal zu erreichen. Die Natur spielt hier wirklich nach ihren eigenen Regeln!

Unser erster Zwischenstopp ist das Badwater Basin. Dieser Ort liegt sage und schreibe 85 Meter unter dem Meeresspiegel und ist somit der tiefste Punkt in Nordamerika. Nicht nur das, es zählt auch zu den niedrigstgelegenen Orten der ganzen Welt. Das ist wirklich beeindruckend!

Wir wagen uns ein Stück weit in diese surreale weiße Landschaft hinein. Die Salzpfanne ist das Ergebnis des Austrocknens eines einst bis zu 200 Meter tiefen Sees, das sich vor mehr als 3000 Jahren ereignete. Doch je weiter wir gehen, desto intensiver wird der Wind, der hier weht.

Irgendwann wird es ein bisschen unangenehm, denn der feine weiße Sand weht uns direkt in die Augen. Also beschließen wir, uns auf den Rückweg zu unseren Fahrzeugen zu machen. Sicher ist sicher!

Unsere Reise führt uns weiter in nördliche Richtung, und nach etwa 7 Meilen erreichen wir den „Golfkurs des Teufels“. Um diesen „Meeresboden“ zu erreichen, müssen wir eine ziemlich holprige Schotterstraße befahren, die mitten in eine riesige Talsenke führt. Es ist schwer vorstellbar, dass hier vor Jahrmillionen tatsächlich Wasser war, und noch schwerer vorstellbar, dass hier überhaupt jemals Leben existiert hat. Die Naturgeschichte dieses Ortes ist wirklich faszinierend!

Der „Devil’s Golf Course“ ist eine gewaltige Fläche aus Steinsalz, die durch die Erosion von Wind und Regen in zackige Spitzen geformt wurde. Dieser natürliche Wellenschliff hat dem Ort seinen bezeichnenden Namen verliehen, denn „nur der Teufel könnte auf einem so rauen Golfplatz spielen.“ Allerdings nur, wenn der arme Teufel keinen Golfwagen hat, denn auf diesen scharfkantigen Sandsteinen würde er wohl kaum vorankommen. 😈

Also beschließen wir, das Golfen sein zu lassen und erklimmen stattdessen eine Weile die Salzsteine, bevor wir uns auf den Weg zum nächsten Ziel machen.

Nach etwa vier Meilen erreichen wir eine Abzweigung und biegen rechts auf den „Artist Drive“ ab. Abseits des Hauptverkehrs führt uns diese kurvige Einbahnstraße an faszinierenden Felsformationen in den unterschiedlichsten Farbtönen vorbei, und wir tauchen mitten in die Badlands ein.

Irgendwann wurde es wirklich ziemlich hügelig, und die schmale Straße führte uns zwischen gewaltigen Felsen hindurch – es war kaum zu fassen, wie aufwendig es gewesen sein muss, hier überhaupt eine Straße zu bauen.

Die Straße, auf der wir unterwegs sind, ist schmal und schlängelt sich in unzähligen Kurven und Dips durch eine wahrhaft zauberhafte Welt. Die verschiedenen Farben der Berge entstehen durch die Oxidation von Metallen, und die prächtigste Palette an Farben findet sich in der „Artist Palette“, die der Straße ihren Namen verliehen hat. Hier wird die Natur wirklich zur Künstlerin! 🎨

Wir sind wieder auf dem Highway unterwegs und steuern die Furnace Creek Ranch an. Hier im riesigen General Store haben wir uns bei früheren Besuchen im Death Valley gestärkt und natürlich das ein oder andere Souvenir erstanden.

Doch zu unserer Enttäuschung erwartet uns heute anstelle des General Stores eine riesige Baustelle. Das ist wirklich ärgerlich! Wo bekommen wir jetzt etwas zu Essen her? 😕

Wir entscheiden uns, zum Visitor Center zu fahren und werden von einer freundlichen Parkrangerin mit einer kleinen Karte zum „Date Grove Diner“ geschickt. Dort können wir etwas Leckeres essen, so ihre Empfehlung. Das klingt nach einer guten Idee, und wir machen uns auf den Weg zum Diner!

Das „Date Grove Diner“ entpuppt sich als geräumiges Selbstbedienungsrestaurant. Die Auswahl an Speisen und Getränken ist beeindruckend, und wir können uns kaum entscheiden. Nachdem wir unsere Getränke und köstlichen Sandwiches in den Händen halten, suchen wir uns einen gemütlichen Tisch aus, um unsere Mahlzeit zu genießen. Das Diner ist wirklich groß, und es gibt zahlreiche Tische zur Auswahl. Es fühlt sich an wie eine kleine Oase inmitten der Wüste, wo wir eine kurze Pause einlegen und gestärkt weiterfahren können. 🥪🥤

Nachdem wir unsere Bäuche gefüllt haben brechen wir erneut auf. Die Uhr zeigt mittlerweile 16 Uhr an.

Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die Kreuzung zur Daylight Pass Road, die uns schließlich zu unserem heutigen Ziel in Beatty führen wird. Bevor wir jedoch zum Hotel fahren, unternehmen wir einen kurzen Abstecher nach Westen zu den Mesquite Flat Sand Dunes.

Auf dem Weg zu den Sanddünen sehen wir auf der rechten Seite das „Devil’s Cornfield“. Scheinbar hat der Teufel neben seinem Golfplatz auch noch eine landwirtschaftliche Ader. Der Kerl ist wirklich multitaskingfähig! 😈🌾

Die Pflanzen auf diesem ausgedörrten Boden sehen aus wie gebundene Getreidebündel, die der Teufel dort im Sand gepflanzt hat. Es ist ein skurriler Anblick und passt perfekt zur einzigartigen Atmosphäre des Death Valley.

Die Mesquite Flats Sand Dunes sind bereits aus der Ferne gut zu erkennen, besonders die größte unter ihnen. Die sogenannte Star Dune thront mitten in diesem Sandmeer und markiert den Punkt, an dem der Wind den Sand ständig aufhäuft.

Dies sorgt für eine relativ konstante Position und Form der Düne. An ihrer höchsten Stelle erhebt sie sich beeindruckende 35 Meter in die Höhe.

Die Entstehung und Erhaltung einer derartigen Düne erfordert zwei wesentliche Faktoren: erstens konstanten Wind, der unablässig Sand zur Düne transportiert, und zweitens einen windgeschützten Bereich, in dem sich der Sand sammeln und ablagern kann.

In diesem Fall sind es die Tucki Mountains im Süden, die den notwendigen Windschatten bieten. Wir parken unsere Fahrzeuge und Oli und ich machen uns gespannt auf den Weg in Richtung dieser imposanten Dünen. Es verspricht ein aufregendes Abenteuer zu werden!

Wir kommen nicht allzu weit, bevor Stefan uns zurückruft. Wir müssen noch einmal zum Diner zurück, denn wir haben eine Tasche vergessen. Zum Glück ist der Weg nicht allzu lang, und nach etwa 20 Minuten sind wir wieder am Diner und haben die vergessene Tasche sicher in unseren Händen.

Dann setzen wir unsere Reise fort, diesmal nach Norden, aber diesmal biegen wir gleich nach Osten ab. Vom Daylight Pass aus haben wir eine grandiose Aussicht auf das Death Valley. Die Sonne steht bereits tief am Himmel und taucht die Berge in ein oranges Leuchten. Die Szenerie ist einfach atemberaubend.

Nach etwa 45 Minuten erreichen wir schließlich die Rhyolite Ghosttown. Im Jahr 1904 wurde hier Gold entdeckt, und daraufhin entstand die Stadt Rhyolite. Bereits 1907 zählte sie über 10.000 Einwohner. Die Geschichte dieser verlassenen Stadt hat sicherlich einige faszinierende Geschichten zu erzählen!

Die Geschichte von Rhyolite ist wirklich faszinierend. Zu ihrer Blütezeit gab es hier ganze 50 Minen, drei Zeitungen, Schulen, etwa 20 Hotels, eine Oper, über 50 Saloons und sogar ein Krankenhaus. Die Stadt pulsierte vor Leben! Doch schon ein Jahr nach dem Goldrausch wurde immer weniger Edelmetall in den Minen gefunden, und bereits 1910 hatte die Bevölkerung auf nur noch 600 Einwohner abgenommen. Die Glanzzeit war vorbei.

1916 wurde das Elektrizitätswerk abgeschaltet, und 1919 schloss als letzte Bastion das Postamt von Rhyolite, während der letzte Bewohner die Stadt verließ. Die einst lebendige Stadt war endgültig zur Geisterstadt geworden.

Heute steht Rhyolite unter Denkmalschutz und dient als beeindruckendes Freilichtmuseum. Die Stadt bestand größtenteils aus Holzhäusern, von denen heute jedoch keines mehr existiert. Einige steinerne Gebäude haben die Zeit überdauert und erinnern an die Vergangenheit. Übrigens, im Jahr 2005 wurden in dieser Kulisse einige Szenen für den Film „Die Insel“ mit Ewan McGregor und Scarlett Johansson gedreht, was dem Ort zusätzliche Berühmtheit einbrachte.

Ganz in der Nähe der eigentlichen Geisterstadt, direkt beim winzigen Visitor Center, befindet sich das Goldwell Open Air Museum. Hier sind die Werke einiger bemerkenswerter Künstler zu bewundern, darunter sicherlich die beeindruckenden Geister des belgischen Künstlers Albert Szukalski. 👻

Im Jahr 1984 schuf Albert Szukalski die faszinierende Geisterskulptur „The Last Supper“, als Anspielung auf Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“. Seine künstlerische Vision brachte damit eine moderne Interpretation dieses legendären Gemäldes hervor. Und als ob das nicht schon genug wäre, kreierte er im gleichen Jahr auch den „Ghost-Rider“ – einen Geist, der auf einem Fahrrad reitet. Diese kreativen Werke sind ein weiteres Beispiel für die einzigartige Kunst, die inmitten der verlassenen Rhyolite Ghosttown zu finden ist. 👻

Nach den Werken von Albert Szukalski folgten noch viele weitere Künstler, die ihre eigenen Skulpturen im „Non-Profit-Open-Air-Museum“ schufen. Dieser Ort scheint wirklich dem Motto zu folgen: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Es ist alles ziemlich verrückt und unkonventionell, und das macht die Atmosphäre hier wirklich einzigartig. Jede Skulptur erzählt ihre eigene Geschichte und trägt zur skurrilen Schönheit von Rhyolite bei.

Und wie du erwähnt hast, gibt es neuerdings sogar einen Shoe-Tree. In den USA gibt es über 70 registrierte Shoe-Trees, und sicherlich noch viele mehr, die nicht offiziell erfasst sind. Dies ist ein weiteres Beispiel für die seltsamen und faszinierenden Dinge, die man in diesem Land entdecken kann.

Das ist wirklich eine faszinierende Tradition! Es beginnt oft damit, dass jemand alte Schuhe, zusammengebunden und voller Erinnerungen, hoch in die Äste wirft. Sobald dieser Startschuss gefallen ist, folgen normalerweise viele weitere Schuhpaare. Es wird erzählt, dass mit jedem Schuh, der den Weg in die Baumkronen findet, auch Sorgen und Ballast auf magische Weise verschwinden.

Nun, dieser besondere „Baum“ ist eigentlich nur ein massiver Stamm, aber er verwandelt sich in einen zauberhaften Ort, wenn es darum geht, Noahs allererstes Paar Schuhe auf eine stilvolle Art und Weise „aus dem Verkehr zu ziehen“! Da sie ihm inzwischen zu klein geworden sind und er bereits stolz seine neuen Schuhe trägt, ist es einfach wunderbar, sie an einem solchen Ort zurückzulassen. Es ist eine kreative Geste, sich von etwas Altem zu verabschieden und Platz für Neues zu schaffen. 👟👋

Der Weg nach Beatty verläuft wie im Flug, und nach gerade einmal 15 Minuten erreichen wir unser Motel, das Atomic Inn. Wir haben schon vor 2 Jahren hier übernachtet, und es war in Ordnung. Hier gibt es sowieso nicht allzu viele Alternativen.

Ich betrete das kleine Büro des Motels, um einzuchecken. Der junge Mann an der Rezeption ist freundlich, und ich frage ihn gleich, ob der Sourdough Saloon wieder geöffnet hat. „Leider nicht“, bedauert er. Das ist wirklich schade.

Der Saloon war immer ein cooler Ort, um abends noch ein Bier zu trinken. Leider verstarb der Besitzer, und der Saloon wurde geschlossen. Doch der junge Mann erzählt mir, dass sich inzwischen ein neuer Besitzer gefunden hat. Na dann, vielleicht wird er bei unserem nächsten Besuch in Beatty wieder geöffnet sein.

Wir freuen uns über die beiden Zimmer, die nebeneinander liegen. Schnell packen wir unsere Sachen aus und machen uns auf den Weg zum KC’s Outpost Restaurant, das nur wenige Schritte entfernt ist.

Wir entscheiden uns alle für das Dinner Special: Gebackene Teriyaki-Hähnchenbrust, Ofenkartoffel, Gemüse, Suppe oder Salat und klebrigen süßen Kuchen als Nachtisch. Die Portionen sind riesig, und das Essen schmeckt wirklich köstlich. Nach einer Stunde sitzen wir alle satt und zufrieden im Restaurant und machen uns schließlich vollgefressen auf den kurzen Weg zurück zum Motel.

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