Mardi Gras Cleanup, das bezaubernde French Quarter und ein bewegender Plantagen Besuch

Am Tag nach Mardi Gras, liebe Leute, beginnt der Aschermittwoch. Und ratet mal, was das für uns bedeutet? Nun, einen frühen Start in den Tag, das ist klar! Schließlich haben wir eine aufregende Tour auf der Evergreen Plantation für heute um 9:15 Uhr gebucht, und die liegt etwa 40 Minuten von uns entfernt. Aber Moment mal, unser schicker Mustang wartet am anderen Ende des French Quarters auf uns – und bevor wir aufbrechen, steht definitiv noch ein gemütliches Frühstück auf dem Plan.

Frühmorgens um 6:30 Uhr machen wir uns also auf den Weg, und wie könnte es anders sein, wir wählen die berühmte Bourbon Street, um zu unserem Parkplatz zu gelangen. Oh, was für ein Anblick! Die Straße ist übersät mit Überbleibseln der gestrigen Feierlichkeiten. Überall liegen Plastikbecher, glitzernde Ketten, und der Müll scheint sich ins Unendliche zu erstrecken. Aber halt! Hier kommt die städtische Reinigungstruppe im Einsatz. Mit ihren schweren Maschinen und Hochdruckreinigern kämpfen sie entschlossen gegen das Chaos an. 💪

Wir holen unseren Mustang und machen uns auf den Weg zum Ruby Slipper Café, das ein bisschen außerhalb von Downtown in der Board Street liegt. Ein kluger Schachzug, da wir uns schon in die richtige Richtung für unsere Weiterfahrt begeben.

Das Café ist schnell gefunden, und wir werden prompt an unseren Tisch gebracht. Und jetzt, das ist die große Frage: Was sollen wir bestellen? Die Speisenauswahl ist wirklich gigantisch!

Nach reiflicher Überlegung entscheide ich mich schließlich für einen „Pancake Flight“. Das ist so ähnlich wie ein Bier-Flight, nur mit Pancakes. Stefan hingegen bestellt sich ein „Spanish Omelet“. Nach einer kurzen Wartezeit landen meine drei Pancakes vor mir: ein Cinnamon Swirl, eine Bacon Praline und der Pancake des Tages. Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie genau der Pancake des Tages hieß, aber er war auf jeden Fall mit Schokolade gefüllt und mit frischen Früchten verziert.

Der Cinnamon Swirl begeisterte mit seiner Zimt-Zucker-Mischung und einer köstlichen Frischkäsefüllung. Doch das Highlight (und auch ein wenig verrückt) war definitiv die Bacon Praline. Ein süßer Pancake, der mit kleinen Speckstückchen gefüllt war und großzügig mit Schokosauce übergossen wurde. Als Krönung gab es sogar eine Scheibe Bacon obendrauf. Das Ganze kann man durchaus mal essen, aber mein absolutes Lieblingsgericht wird es wohl nicht. 😄🥞🥓🍫

Um 8 Uhr brechen wir erneut auf, und gegen 9 Uhr erreichen wir unser ersehntes Ziel, die Evergreen Plantation. Unser erster Anlaufpunkt ist das charmante Besucherzentrum der Plantage, wo wir uns anmelden. Da wir noch etwas Zeit haben, bevor wir mit dem Bus abgeholt werden, stöbern wir durch die Ausstellungen.

Während wir dort warten, haben wir die Möglichkeit, uns in diesem kleinen Museum Informationen über die Plantage anzusehen. Eine Fülle von Dokumenten und Bildmaterial steht zur Verfügung, und so tauchen wir schon vorab in die faszinierende Geschichte der Plantage und ihrer Entstehung ein.

Warum haben wir uns ausgerechnet für diese vergleichsweise unscheinbare Plantage entschieden? Auf den meisten Plantagen wird Touristen der romantische Kitsch der Südstaaten präsentiert: prächtige weiße Säulen und majestätische Alleen. Das gängige Klischee der Südstaatenpracht wird von kostümierten Tour-Guides zelebriert. Doch die Evergreen Plantation bricht mit diesem Muster. Hier rückt das Leben der Sklaven in den Mittelpunkt.

Mit insgesamt 37 Gebäuden, darunter acht aus der Antebellumzeit, zählt sie zu den besterhaltenen Plantagen im Süden der USA. Beeindruckenderweise sind 22 der Gebäude in ihrer ursprünglichen Anordnung erhaltene Sklavenhütten, und die Evergreen Plantation wird immer noch als Zuckerplantage betrieben. Das klang für uns äußerst faszinierend.

Unsere Reisegruppe war überschaubar – außer uns waren nur noch zwei weitere Besucher im Bus. Eine angenehme Größe, wie wir fanden. Unsere Tourguide-Dame stellte sich als „Robin“ vor und nahm uns mit auf eine fesselnde Reise durch die Geschichte der Plantage, ihrer Bewohner und der Sklaven. Wir erfuhren viel über den Alltag auf einer Plantage und das Leben in der Zeit vor dem Bürgerkrieg. Die Erfahrung war nicht nur historisch lehrreich, sondern auch zutiefst bewegend. Die gut erhaltenen Sklavenunterkünfte, ebenso wie das Herrenhaus, bei dem die Möbel zwar nicht mehr original sind, boten uns Einblicke, die uns nachdenklich stimmten. 😮

Was uns jedoch am meisten tief berührte, waren die Sklavenhütten und die äußerst eindrücklichen Schilderungen von Robin über die damaligen Arbeitsbedingungen, den Handel mit Sklaven und wie ihr Wert festgelegt wurde.

Die Sklavenhütten selbst waren ein ergreifender Anblick. Kleine, schlichte Gebäude, die einst die Heimat von Menschen waren, die unfassbar harte Arbeit leisten mussten. Robins lebendige Beschreibungen vermittelten uns einen Einblick in die schrecklichen Bedingungen, unter denen die Sklaven arbeiten mussten. Sie erzählte, wie die Sklaven als Eigentum behandelt wurden und wie ihr Wert anhand ihrer Fähigkeiten und Gesundheit bestimmt wurde. Es war schwer, sich vorzustellen, wie Menschen hier ihrer Freiheit beraubt wurden.

Besonders beeindruckend waren die Informationsplakate bei den Hütten. Sie zeigten detaillierte Inventarlisten, auf denen nicht nur die Immobilien, sondern auch die Sklaven und deren jeweiligen Fähigkeiten aufgeführt waren. Diese Listen verdeutlichten uns auf verstörende Weise, wie die Sklaven nicht nur als Arbeitskraft, sondern als Handelsware betrachtet wurden. Es war ein schockierender Einblick in die grausame Realität jener Zeit.

Unsere Gedanken waren erfüllt von einem tiefen Mitgefühl für diejenigen, die hier einst gelebt hatten. Die Kontraste zwischen dem damaligen Leid und unserem heutigen Besuch könnten nicht stärker sein. Dies war ein wahrhaft bewegender Moment, der uns nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Es erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen und sicherzustellen, dass solche schrecklichen Kapitel niemals wiederholt werden. 📜😔

Die Plantage selbst hat uns mit ihren insgesamt drei majestätischen Baumalleen schlichtweg verzaubert. Wir erinnern uns noch gut an die berühmte Allee der Oak Alley Plantation, die wir vor einigen Jahren fotografierten. Doch das, was uns hier erwartet, übertrifft unsere Erwartungen bei Weitem. Die Landschaft ist schlichtweg atemberaubend, ein wahr gewordener Traum.

Nach einer mitreißenden Tour von anderthalb Stunden bringt uns der Bus wohlbehalten zurück zum Ausgangspunkt. Ein herzlicher Dank geht an Robin, die uns diese außergewöhnliche Reise in die Vergangenheit ermöglicht hat.

Statt direkt nach New Orleans zurückzufahren, steuern wir das Jean Lafitte National Historical Park and Preserve an. (Ja, wer denkt sich nur solche langen Namen aus?) Dieser kleine Nationalpark liegt nicht weit von New Orleans entfernt, und unsere Hoffnung ist groß, dort in der freien Natur Alligatoren zu sichten. Unser Abenteuer geht weiter! 🐊

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir unser Ziel, und ich wende mich an den freundlichen Ranger im kleinen Besucherzentrum, um nach dem besten Weg zu fragen, um Wildtiere vor unsere Kamera zu bekommen. Der Ranger reicht mir freundlicherweise eine Karte und zeigt mir einen geeigneten Wanderweg. Mit dieser wertvollen Information ausgestattet, brechen wir auf, um nach Alligatoren Ausschau zu halten.

Die Landschaft hier ist schlichtweg atemberaubend. Auf Holzstegen oder Kieswegen bewegen wir uns durch den Sumpf und den Wald. Die Natur um uns herum ist einfach faszinierend.

Um bessere Fotos vom Sumpf zu schießen, wagte ich einen kleinen Schritt zur Seite – weg von den stabilen Brettern. Und plötzlich steckte ich bis zum Knie im Matsch. Oh je, das hatte ich wirklich nicht erwartet! Der Boden schien so fest, doch nun ja – es war eigentlich wenig überraschend – schließlich befanden wir uns im Sumpf! Hätte mir ja mal jemand sagen können! 🤭 Ja, das war wirklich ein dummer Fehler meinerseits…

Ich zog meinen Fuß aus dem Matsch, doch Moment mal, wo war mein Schuh? Das Loch, das mein Fuß im Schlamm hinterlassen hatte, hatte sich einfach wieder geschlossen und meinen Schuh verschluckt! Im Grunde genommen war das nicht allzu schlimm, schließlich hatte ich ohnehin vor, mir neue Schuhe zu besorgen – aber so war das nicht geplant. Und ganz sicher wollte ich nicht barfuß zum Auto zurückkehren. Stefan konnte sich vor Lachen kaum halten. Na super…

Also entschied ich mich kurzerhand, auch den anderen Schuh auszuziehen und warf ihn in den nächsten Mülleimer. Dann ging ich in Socken zu unserem Parkplatz zurück. Zum Glück hatte Stefan ein zweites Paar Schuhe im Auto. Ich lieh mir seine aus, auch wenn sie nicht ganz meiner Schuhgröße entsprachen und ein wenig albern aussahen – immer noch besser als barfuß! 😅👟

Meine Hose war bis zu den Knien matschig, aber das war wohl nicht zu ändern. Das bedeutete jedoch auch, dass unser nächster Stopp bereits feststand: ROSS – Dress for Less, nur laut unserem Navi 15 Minuten von hier entfernt. Perfekt! 👖🛍️

Der ROSS war schnell gefunden. Ich kaufte neue Socken, eine Hose und Schuhe und musste mir dann von Stefan anhören, dass ich mit allen Tricks arbeiten würde um an neue Sachen zu kommen. 😎

Direkt nebenan, im TARGET, nutzte ich die Kundentoilette, um mich in meine neuen Sachen umzuziehen. Frisch gekleidet ging es dann wieder zurück nach New Orleans. Wir hatten gesehen, dass es in der Nähe des St. Louis Cemetery No. 1 kostenlose Parkplätze gab, und da wir ohnehin den berühmten Friedhof besichtigen wollten, passte das perfekt in unsere Pläne.

Vom Friedhof aus war es nur ein kurzes Stück, etwa eine halbe Meile, bis zu unserem Hotel. So beschlossen wir, das Auto dort einfach stehen zu lassen und es morgen früh wieder abzuholen.

Glücklicherweise hatten wir Glück mit dem Parkplatz, aber weniger Glück mit dem Friedhof. Denn inzwischen ist der Friedhof nur noch im Rahmen einer geführten Tour zugänglich. Auf eine weitere Tour hatten wir jedoch keine Lust, da wir diese schon vor einigen Jahren gemacht hatten. Aber das war kein Problem – schließlich gibt es in New Orleans viele andere interessante Friedhöfe zu erkunden.

Dennoch entschieden wir uns dazu, das Auto stehen zu lassen und stattdessen Richtung Bourbon Street zu schlendern. Die Stadtreinigung hatte ganze Arbeit geleistet. Man hätte meinen können, in den vergangenen Tagen wäre hier nichts Außergewöhnliches passiert. Alles glänzte vor Sauberkeit, und die Pferdekutschen waren wieder in vollem Einsatz. Diese märchenhaften Kutschen gehören einfach zum Charme von New Orleans. Während der Feierlichkeiten der letzten Tage waren sie kaum zu sehen gewesen, aber jetzt waren sie wieder unterwegs und trugen zur malerischen Atmosphäre der Stadt bei.

Während wir die Bourbon Street entlang schlendern, kommen wir am Marie Laveaus Voodoo Shop vorbei. Dieser Shop, direkt an der Bourbon Street gelegen, war in den letzten Tagen so überfüllt, dass ich beschlossen hatte, den Besuch auf heute zu verschieben.

Marie Laveau, die wohl bekannteste Voodoo-Priesterin in New Orleans, lebte von 1794 bis 1881 und ist von zahlreichen Legenden umrankt. Der Shop mag zwar eine typische Touristenfalle sein, aber das ist mir jetzt ganz gleich. Ich kaufe mir eine Kaffeetasse und ein paar Postkarten als Erinnerung.

Wir setzen unseren Weg in Richtung des Jackson Square fort. Jetzt, da die Mardi Gras Feierlichkeiten vorbei sind und das „normale“ Leben in New Orleans wieder Fahrt aufnimmt, zeigt sich die Stadt in einem völlig anderen Licht. Die Atmosphäre hat sich merklich verändert.

Das bunte Treiben, das uns in den letzten Tagen so fasziniert hat, lenkt uns jetzt nicht mehr ab von den zauberhaften Häusern mit ihren von Blumen geschmückten Balkonen und Innenhöfen. Es ist einfach unglaublich, wie die Stadt sich in jedem Winkel in eine malerische Kulisse verwandelt. An jeder Straßenecke erklingt Live-Musik und verleiht der Stadt ihren ganz eigenen Rhythmus. Ein Städtetrip nach New Orleans ist wahrlich einzigartig und nicht mit einem Besuch in anderen Metropolen zu vergleichen. Hier geht es nicht darum, eine Liste von Sehenswürdigkeiten abzuhaken. Es geht um das Eintauchen in die einzigartige Atmosphäre und das Erleben der unvergleichlichen Magie dieser Stadt. 🎷

Hier in New Orleans ist es ein wahrer Genuss, einfach den Flair der Stadt zu erleben, die mitreißende Musik, und natürlich die fantastische kreolische und cajun Küche. Und apropos Küche – mein Magen meldet sich und es ist Zeit für eine kulinarische Pause. Ursprünglich hatten wir geplant, morgen auf dem Weg zurück nach Texas einen Abstecher zur Tabasco Fabrik zu machen. Das Ziel war nicht unbedingt eine Werksbesichtigung – wir hatten das schon einmal gemacht – sondern vielmehr, im Tabasco Shop einige der einzigartigen Saucen zu erwerben, die bei uns zu Hause nicht erhältlich sind.

Doch wie das Leben so spielt, stehen wir jetzt direkt am Jackson Square vor einer Filiale des Tabasco Stores. Das ist ja wirklich praktisch! Während Stefan geduldig draußen auf mich wartet, betrete ich den Laden, um die verschiedenen Saucen zu probieren. Schnell finde ich eine, die meinen Geschmack trifft. Aber es fehlt noch ein kleines Souvenir für unseren Schwiegersohn. Der freundliche Verkäufer gibt mir einen hilfreichen Tipp.

Du musst unbedingt die „Tabasco Scorpion Ultra Hot Sauce“ ausprobieren, wenn du nach etwas ganz Besonderem suchst, sagte der Verkäufer. Ich wurde eingeladen, diese feurige Sauce zu probieren. Vorsichtig tauchte ich einen kleinen Salzstängel in die scharfe Soße und tupfte ihn nur ganz kurz auf die Spitze meiner Zunge. Etwa 15 Minuten später hatte das intensiv scharfe Brennen nachgelassen. 🌶️ Das ist definitiv das perfekte Geschenk, dachte ich mir. Also nehme ich sie mit. Die Tabasco Scorpion ist die schärfste Sauce in der Tabasco-Reihe und wird aus Trinidad Moruga Scorpion Chili hergestellt. Sie ist etwa zehnmal schärfer als die „normale“ Tabasco-Soße. 🔥🔥🔥

Doch Moment mal, hatte ich nicht gerade Hunger erwähnt? Genau! Bei unserem letzten Besuch hier wurde uns das kleine Restaurant Coops Place empfohlen. Wir hatten es noch gut in Erinnerung und beschlossen, es erneut zu besuchen, um einen Platz zu ergattern. Die Warteschlange war schon bei unserem letzten Besuch extrem lang.

Das Coops Place liegt in der Decatur Street. Bevor wir uns jedoch auf den Weg zum Restaurant machten, machten wir einen kurzen Zwischenstopp bei Voodoo-Harley Davidson für ein kleines T-Shirt-Shopping.

Es war kurz nach 15 Uhr, und wir befanden uns wieder in dieser Zwischenzeit, in der es weder Lunch noch Dinner ist. Das Gute daran: Wir bekamen sofort einen Tisch zugewiesen. Das lief wirklich super!

Stefan bestellte sich Spaghetti, während ich mich für das Cajun Chicken mit Jambalaya entschied. Das Essen war absolut köstlich und hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Ein weiterer Höhepunkt in unserem kulinarischen Abenteuer in New Orleans.

Als wir das gemütliche Restaurant verließen, konnten wir nur staunen und uns glücklich schätzen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein. Vor dem Lokal erstreckte sich plötzlich eine lange Warteschlange, die sich durch die Straße schlängelte. Wir hatten scheinbar das Glück, die Rush Hour der Restaurantgäste zu vermeiden.

Nach unserer köstlichen Mahlzeit führte unser Spaziergang uns zum French Market, einem belebten und farbenfrohen Markt. Hier konnten wir erneut die Atmosphäre genießen und durch die Stände schlendern. Der French Market ist ein Ort, an dem man die lebendige Kultur und die kulinarischen Köstlichkeiten von New Orleans hautnah erleben kann.

Anschließend setzten wir unseren Spaziergang entlang der Royal Street fort, die eine der ältesten Straßen der Stadt ist und bereits im frühen 18. Jahrhundert existierte. Heute ist die Royal Street berühmt für ihre Antiquitätengeschäfte, Kunstgalerien und charmanten Hotels. Die prächtigen historischen Gebäude, die diese Straße säumen, sind wirklich atemberaubend und verleihen der Umgebung eine bezaubernde Atmosphäre.

Inzwischen hatte sich die Uhr auf 18 Uhr eingestellt, und wir überlegten, wie wir den restlichen Abend gestalten sollten. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu, und New Orleans begann sich in ein warmes Abendlicht zu hüllen. Die Stadt versprühte ihren eigenen, einzigartigen Charme, und wir fühlten uns glücklich und zufrieden. Die Möglichkeiten schienen endlos, und wir waren bereit, weiterhin alles zu erkunden, was diese faszinierende Stadt zu bieten hatte.

Die Idee, ein Bier zu trinken, klang nach einem perfekten Plan, den Abend fortzusetzen. Stefan hatte noch eine Brauerei in seinen persönlichen Empfehlungen gespeichert: Die Brieux Carre Brewing Company. Das hörte sich großartig an. Allerdings befand sich die Brauerei auf der anderen Seite des French Quarters, und unsere Füße waren bereits müde von all dem Laufen an diesem ereignisreichen Tag.

Also beschlossen wir, die praktische Straßenbahn zu nehmen, die heute wieder in Betrieb war. Bevor wir jedoch zur Haltestelle gingen, machten wir einen kurzen Abstecher zum Ufer des Mississippi, um einige Fotos von einem majestätischen Schaufelraddampfer, der „Creole Queen“, zu machen. 🍻

Die Sonne begann bereits tief am Himmel zu stehen und tauchte die Stadt in ein wunderschönes goldenes Licht. Es war einfach herrlich, hier in New Orleans zu sein. Wir hatten zahlreiche Fotos gemacht, um diese unvergesslichen Eindrücke festzuhalten.

Schließlich machten wir uns auf den Weg zur Straßenbahnhaltestelle. Wir mussten nicht lange warten, bevor eines der historischen Street Cars auftauchte. Beim Schaffner lösten wir unsere Tickets und nahmen in der Bahn Platz.

Die Fahrt zur Endstation, an der wir aussteigen mussten, dauerte ungefähr 20 Minuten. Von hier aus war es nur noch ein kurzer Spaziergang zur kleinen Brauerei, der Brieux Carre Brewing Company. Die Vorfreude auf ein erfrischendes Bier war groß, und wir waren gespannt darauf, was uns in der Brauerei erwartete. 🚋🍻

Die Dunkelheit hatte die Stadt bereits eingehüllt, als wir ein paar Schritte auf der Elysian Fields Avenue nach Norden gingen. Von dort bogen wir in die Decatur Street ab und nach nur 250 Metern erreichten wir die kleine Brauerei. Abgesehen von uns war nur ein weiterer Gast anwesend, und das Ambiente der Brauerei war vielleicht nicht gerade gemütlich, aber das war uns egal – Hauptsache, das Bier schmeckte. Also bestellten wir uns einen Beer Flight.

Hinter dem Tresen stand ein junger Mann, der offensichtlich neu in der Brauerei war. Doch zum Glück kam ihm eine grünhaarige Frau zu Hilfe, die sich als Geschäftsführerin vorstellte. Ich gab unsere Bestellung auf: „Please no Stouts or very dark beers, otherwise it’s your decision.“

Und so bekamen wir unseren Flight mit diesen fantasievoll benannten Bieren:

  • I Am a Donut
  • Tiny Silver Spectre
  • Trust Me, it’s Worth The Parking
  • Falcon Warrior
  • Come Drink Your Car Away
  • Frenchmen

Die grünhaarige Frau versicherte uns: „These Beers are far beyond fantastic.“

Nun, das Bier war gut, aber „far beyond fantastic“ wäre vielleicht etwas übertrieben. Dennoch gefiel mir der Satz, und ich beschloss, ihn mir zu merken. 🍻🍺🍻

Nach einer knappen Stunde machten wir uns auf den Rückweg, wieder mit dem Street Car. Der Schaffner stand vor seinem Wagen und begrüßte uns herzlich. Kurz darauf setzte er sich in Bewegung. Außer uns stiegen noch zwei junge Frauen ein. Da war sie wieder, diese unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die ich so an den Amerikanern schätze: Die beiden Frauen fragten den Zugführer, an welcher Haltestelle sie aussteigen müssten, um zu einer bestimmten Adresse zu gelangen. „No Problem“, antwortete er freundlich.

Wir lehnten uns zurück und beobachteten, wie er den Wagen stoppte – nicht an einer offiziellen Haltestelle, sondern irgendwo dazwischen. Er sagte den Frauen, dass sie jetzt aussteigen könnten. Er stieg sogar aus und erklärte ihnen den Weg zum Ziel. Wow, das war wirklich nett.

In unserer Heimat, wenn ein Busfahrer sieht, dass man eilig zum Bus geht, weil man ein wenig spät dran ist, dann schließt er gerne die Türen vor der Nase und fährt los. Das ist mir nicht nur einmal passiert.

An der Canal Street Station stiegen wir aus und machten uns auf den kurzen Weg zu unserem Hotel. Auch wenn wir gerade vom Biertrinken kamen, ließen wir es uns nicht nehmen, an der Hotelbar noch eines der köstlichen Biere dort zu genießen. Für mich gab es natürlich wieder ein Purple Haze. Ach ja, und für den kleinen Hunger bestellte ich mir einen Saint Salad.

Schon wieder ein Saint Salad? Ja! Dieser typisch amerikanische Salat war besonders in den 50er und 60er Jahren beliebt. Eigentlich heißt er „Wedge Salad“.

Dabei wird ein Eisbergsalat in Keile (Wedges) geschnitten und großzügig mit einem kräftigen Blue-Cheese-Dressing beträufelt. Dann werden knusprige Speckwürfel und Blauschimmelkäse darüber gestreut. Das Ganze wird mit Tomaten und Zwiebeln serviert. Es schmeckt einfach großartig! 🍽️🥗🍺😊

Das war unsere letzte Nacht in New Orleans. Morgen geht es zurück nach Texas. Schon jetzt vermisse ich meine Lieblingsstadt. Meine Begeisterung für diese einzigartige Stadt ist nach wie vor ungebrochen. Ein weiterer Besuch in New Orleans muss definitiv auf unserer Liste stehen. 🎺🎷👋

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