Heimflug

Galveston – Houston – Frankfurt – Stuttgart

Tja, das mit dem Meerblick und dem erwarteten Sonnenaufgang war dann wohl nichts. Der Himmel an der sogenannten „Texas Riviera“ ist noch immer wolkenverhangen.

Wir gehen es gemütlich an. Unser Fug nach Frankfurt geht um 17:10 Uhr. Es bleibt also noch genug Zeit für Frühstück, die Fahrt nach Houston und noch ein paar Fotos von den schicken Häusern hier in Galveston.

Das Städtchen Galveston thront auf einer Sandbank und ist für seine gut erhaltene viktorianische Architektur, umgeben von subtropischen Gärten bekannt. So fahren wir noch ein wenig durch den kleinen Ort, bevor wir dann über den Galveston Causeway auf der Interstate 45 nach Houston fahren.

Um 10 Uhr kommen wir in der größten Stadt von Texas an. Wir fahren direkt zum Buffalo Bayou Park und machen einige Fotos von Houston’s schöner Skyline.

Was nun?! Wir haben noch jede Menge Zeit. Ein hübsches Cafe, dass wäre jetzt doch was. Ich dachte dabei an unseren netten Vormittag am Pearl Market in San Antonio, als wir fantastischen Cappuccino in der Bakery Lorraine tranken. Ich goolgelte kurz „die besten Cafés in Houston“. Platz 2 hörte sich super an: Giant Leap Café. Die Deko dort soll an die Raumfahrt erinnern. Perfekt. Denn wenn wir schon nicht das „Space Center Houston“ besucht haben – dann wenigstens ein „spaciges“ Café.

Das Café war in einer Art Industriegebiet und von außen etwas unscheinbar, wir fuhren zunächst daran vorbei und fanden es nicht. Dann – nach dem wir umdrehten, sahen wir es. Daneben ein gut gefüllter Parkplatz. Na da muss der Kaffee ja besonders gut schmecken wenn hier so ein Andrang ist. Wir gingen in das Kaffee hinein und fanden uns in einem kahlen Raum mit kleiner Theke, einer Siebträger Maschine und einem Barista – oder sagen wir einfach einem etwas ungepflegten jungen Mann.

Und wo war nun die Raumfahrt Deko? Da sah ich sie. Auf einem kleinen schäbigen Regal an der Wand stand eine kleine Astronauten-Puppe und ein aufblasbares Space Ship. Was war denn nur mit TripAdvisor los? Hier hatte ich den Tipp zu diesem Café gefunden. Ober anders gefragt: Wenn das hier Platz 2 ist – wie sehen dann die Plätze 3 bis 10 aus :-O

Na egal. Was stört uns die Deko – wir wollen doch einfach nur einen leckeren Cappuccino trinken. Der junge Mann ließ sich viel Zeit für unsere Heißgetränke. War ja auch kein Problem – wir waren schließlich die einzigen hier. Nach einer kleinen Ewigkeit bekamen wir zwei kleine Tässchen Cappuccino gereicht. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage dass das der schlechteste Kaffee war, den ich je getrunken haben. Bitter, lauwarm und teuer. Das war ja nun ein echter Reinfall. Wir leerten die teure, braune Plörre hinunter und fuhren in Richtung Flughafen. Kurz vor dem Ziel tankten wir noch schnell unseren Mustang.

Jetzt noch einen ordentlichen „Lunch before takeoff“. Google meint, dass ganz in unserer Nähe eine Hooters-Filiale ist. Perfekt.  Wenige Minuten später sitzen wir bei unseren geliebten Buffalo Wings und essen uns satt. Es ist inzwischen 14 Uhr und Zeit uns langsam von unserem Mustang zu verabschieden.

Das Car-Return Center ist dank Navi, sowie einer exzellenten Ausschilderung schnell gefunden. Die Rückgabe des Mietwagens ist wie gewohnt schnell und unkompliziert.

Wir sammeln unser Gepäck ein und machen uns auf den Weg zum Shuttle Bus. Am Flughafen angekommen erfahren wir, dass unser Flug Verspätung hat. Och nö…. Das finde ich jetzt blöd. Denn in Frankfurt haben wir nur eine Stunde Zeit fürs Umsteigen. Das könnte knapp werden. Wir geben unsere Koffer ab. Ich habe noch immer die ganzen Beads im Gepäck, die ich in New Orleans und Baton Rouge bei den Mardi Gras Umzügen gesammelt hatte. Die Dinger sind ganz schön schwer und unser Koffer hat dadurch etwas Übergewicht. Ich hoffe, dass das niemanden interessiert.

Leider nimmt es die Dame beim Checkin genau und ich muss die Ketten aus dem Koffer holen. „Schmeiß die Dinger doch einfach weg“ meint Stefan. Aber ich bin (noch) nicht bereit mich auch nur von einer einzigen Kette zu trennen. Dann kommen sie eben mit ins Handgepäck.

Wegen der Flugverspätung haben wir noch viel Zeit und machen einen Spaziergang durch den Airport. Der Flughafen hier hat sogar ein eigenes Hardrock Cafe. Wir sollen unserer Tochter noch Drumsticks und ein Shotglass mitbringen. Sie sammelt diese Dinge und wir sorgen da immer für Nachschub.

Danach machen wir uns auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle. Meine Mardi Gras Ketten habe ich in einer Extra Tasche gepackt. Ein besonderes Exemplar mit riesigen pinkfarbenen Kugeln hängt an meinem Handgepäck Trolley. Ich schiebe mein Gepäck auf das Förderband. Die Ketten sehen bei der Video Kontrolle wohl bedrohlich aus und somit werde ich extra kontrolliert. Stefan verdreht die Augen. „Warum hast Du die Dinger nicht einfach weggeworfen??“

Eine junge Frau kontrolliert meine Tasche mit den Ketten. 
„You visited New Orleans for Mardi Gras?“ 
„Yes“
„Did you like it?“
„Yes, we loved it!!“

Dann sah sie meine pinkfarbene Riesenkugelkette und meinte mit hochgezogenen Augenbrauen

„I’m from New Orleans – and I know what you did for that!“

Nun habe ich ja bereits geschrieben, dass viele Frauen in der Bourbon Street ihre nackten Brüste zeigen, um Ketten von den Menschen auf den Balkonen zu bekommen – ich hatte meine aber von der Parade in Baton Rouge – und ich war angezogen!!!!

„Oh, no! – This one was thrown from a float in Baton Rouge!“, so meine Antwort. Sie lächelte mir vielsagend zu. Sie glaubte mir nicht. Sie wandte sich zu Ihrer Kollegin, zeigte auf mich und meinte: „Sie will mir glaubhaft machen, dass sie für diese Kette nicht ihre Titten zeigen musste.“ Die Kollegin lachte frech. Ach denkt doch was ihr wollt – Hauptsache ich kann alle meine Ketten mit in den Flieger nehmen. Ich lachte, bedankte mich bei den beiden Damen und wir gingen zu unserem Gate.

Das nächste Hindernis bahnte sich an. Eine Angestellte des Flughafens ging noch durch die Reihen und wog das Handgepäck. Och neeeee!  Ich legte die Tasche mit den Ketten unter meine Jacke; aber trotzdem war unser Handgepäck (wie immer) viel zu schwer. Fotoausrüstung, Notebook, Navigation – das alles hatte nun mal sein Gewicht. Wir hatten Glück, denn wir wurden einfach übersehen. Von den Flugästen links- und rechts von uns wurde das Gepäck gewogen – unseres nicht. Puhhhh! Die Ketten blieben unentdeckt.

Dann endlich kam unser Airbus an. Unten am Gate versammelte sich schon die Putztruppe, welche den riesigen Flieger für die neuen Fluggäste zurecht macht.  Nachdem die Fluggäste ausgestiegen waren, war der Flieger frei für die fleißige Truppe.

Um 18:30 Uhr startete unser Flug dann endlich – mit 1 Std 20 Min Verspätung. Der Pilot versprach aber, dass wir aufgrund eines ungewöhnlich starken Jetstreams trotzdem pünktlich in Frankfurt landen werden.

Wir landeten in Frankfurt tatsächlich nur mit 10 Minuten Verspätung, verpassten aber trotzdem unseren Anschlussflug. Zuerst fuhren wir 15 Minuten mit dem Flieger zu dessen Parkposition, dann mussten wir auch noch durch eine Sicherheitskontrolle, weil wir den Terminal wechseln mussten.  Bei der Kontrolle war so viel los, dass wir gerade noch sehen konnten wie unser Flieger nach Stuttgart vom Gate geschoben wurde.  So kamen wir anstatt um 10:40 Um 14:00 Uhr in Stuttgart an. So ein Mist.

Nach 2012 war das unsere zweite Reise nach Texas. In diesem Urlaub fühlte ich mich manchmal in den wilden Westen versetzt, denn hier in Texas ist man in einer anderen Welt. Die Texaner lieben das Feiern und Tanzen und vor allem Barbecue. 

Es war wieder ein Urlaub voller positiver Eindrücke. Ein Urlaub bunt, fröhlich und lehrreich – besonders wenn ich an die Plantation-Tour denke.

Und wir wurden von Faschingsmuffeln zu Mardi Gras Fans. Das heißt nicht, dass wir nun in Zukunft zu Hause Fasching, Karneval oder Fasnet feiern – aber wenn es sich in Zukunft ergibt, dann kommen wir gerne wieder nach New Orleans.

Meine Beads habe ich übrigens allesamt gut nach Hause gebracht. Sie sehen in verschiedenen Blumenvasen sehr dekorativ aus. Und zusammen mit den Masken und Voodoo Püppchen, welche ich in New Orleans gekauft habe machen sie sich auch auf Fotos ganz gut. Stefan steht hinter mir, oder? Ich kann fühlen wir er die Augen rollt…..

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