Entlang des Alaska Highways: Ein Abenteuer von Skagway bis Burwash Landing

Am Morgen nutzten wir noch schnell die Duschen auf unserem Campground. Man weiß ja nie, wann sich die nächste Gelegenheit bietet, sich frisch zu machen. 🚿

Der Vormittag stand ganz im Zeichen von Skagway, diesem entzückenden kleinen Städtchen, das ich einfach liebe. Die Straßen hingen immer noch unter dicken Wolken nach der nächtlichen Regen dusche, aber das konnte unserer Stimmung nichts anhaben. Der Regen hatte endlich aufgehört, und wir hatten vor, unsere Zeit hier mit ein wenig Shopping und vielleicht einem leckeren Mittagessen zu verbringen.

Zuallererst erledigten wir die Zahlung für unseren Stellplatz auf dem Campground und nutzten die Gelegenheit, unser Abwasser abzulassen. Glücklicherweise gab es auf dem Campground eine spezielle Einrichtung dafür.

Bereits bei unserer Ankunft hatte ich die Besitzerin des Campgrounds per E-Mail darüber informiert, dass wir die Gebühren erst bei unserer Abreise begleichen würden, da wir aufgrund unseres Trips nach Juneau nicht während der Büro-Öffnungszeiten vor Ort sein würden. Sie bedankte sich herzlich für die Nachricht und meinte, dass sie nur selten solche Infos erhalte. Außerdem erkundigte sie sich, wie unser Trip nach Juneau verlaufen war und freute sich mit uns über das tolle Wetter, das wir dort erlebt hatten. In Alaskas Hauptstadt ist sonniges Wetter nämlich wirklich eine Seltenheit. ☀️

Nach einem kurzen Smalltalk verabschiedete ich mich und schloss mich Stefan an, der bereits draußen auf mich wartete. Gemeinsam fuhren wir noch schnell zur Tankstelle, um unseren treuen Ford-Bullen mit Benzin zu versorgen. Dabei traten die gleichen Probleme wie in Haines auf: Wir begannen mit dem Tanken und nachdem gerade einmal ein Dollar verbraucht war, wurde der Vorgang abgebrochen. 😅

Ich begab mich in den kleinen Tankstellen-Shop und erklärte unser Problem der freundlichen Mitarbeiterin. Sie erklärte, dass die Kreditkarte zuerst mit einem Dollar authorisiert wird, aber das System den Vorgang abbricht, wenn die Kreditkarte nicht erkannt wird. Offenbar handelte es sich um eine neue Sicherheitsabfrage an den Zapfsäulen, die leider unsere deutschen Kreditkarten vor eine Herausforderung stellte, ähnlich wie die Abfrage der Postleitzahl. 😕

Also bezahlte ich im Tankstellenhäuschen bei der freundlichen Dame, und endlich konnte unser Camper mit dem nötigen Sprit versorgt werden. 🚗💨

Wir parkten unseren Camper in einer gemütlichen Seitenstraße und schlenderten fröhlich durch die charmante Innenstadt.

Im gigantischen Shop der Alaska Shirt Company konnten wir einfach nicht widerstehen und kauften eine ordentliche Menge an T-Shirts und Sweatshirts, sowohl für uns selbst als auch für unseren niedlichen 2-jährigen Enkel. Die Designs waren einfach zu niedlich, und Oma und Opa mussten einfach zuschlagen.

Im Harley Davidson Shop konnten wir ein Schnäppchen machen, da sie bereits ihren End-of-Season Sale hatten. Wir erstanden ein zweites T-Shirt zum halben Preis, was unsere Shopping-Laune noch steigerte.

In der Skagway Brewing Co. konnte ich nicht widerstehen und kaufte ein paar Biere und ein Pint-Glas, um es meiner Sammlung zu Hause hinzuzufügen.

Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Klondike Doughboy Baker und genossen gemeinsam einen dieser riesigen Doughboys, die uns schon vor 2 Jahren so vorzüglich geschmeckt hatten. Es war ein köstliches Vergnügen!

Bevor es hieß „Good-bye, Skagway“, machten wir noch einen Abstecher zur örtlichen Post, um Briefmarken zu kaufen.

Während unserer Anreise nach Skagway hatten wir das beste Wetter erwischt, was zu unzähligen Fotostopps geführt hatte. Heute jedoch fuhren wir ohne größere Unterbrechungen weiter nach Whitehorse. Gelegentlich nieselte es, und dicke Wolken begleiteten uns auf unserer Reise.

Um 14:30 Uhr erreichten wir Whitehorse, wo wir einen kurzen Stopp an der Tankstelle einlegten. Anschließend machten wir einen Abstecher zum Save-On-Foods, um ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Dann waren wir auch schon wieder bereit, „On-The-Road“ zu gehen. 🛒

Jetzt steht die Rückfahrt auf dem Programm, auf derselben Strecke, die uns vor zwei Tagen hierher gebracht hat. Unser Ziel ist Fairbanks, das etwa 950 Kilometer von Whitehorse entfernt liegt. Das ist natürlich zu weit, um die Strecke in einem Rutsch zurückzulegen, besonders, da es schon Nachmittag ist.

Unser Plan sieht vor, in Haines Junction eine Mahlzeit zu sich zu nehmen und dann so weit zu fahren, wie uns die Lust und die Straße tragen. Mal schauen, wie weit wir heute kommen.

Kurz vor Haines Junction entdecken wir den „Otter Falls Cutoff Truck Stop“ und beschließen, hier eine Mahlzeit einzunehmen. Unsere bisherigen Erfahrungen mit Truck Stops und Roadhouses waren durchweg positiv.

Wir betraten den Raum, der eine Mischung aus Souvenir- und Mini-Lebensmittelgeschäft, Restaurant und Verkaufstheke ähnlich einer Tankstelle war. Hier gab es einfach alles, was das Herz begehrt!

Eine junge Frau mit auffälligen, bunten Dreadlocks und glitzerndem Lidschatten begrüßte uns und erkundigte sich nach unseren Wünschen. Unsere Antwort war klar: Wir wollten essen. Hinter den beiden schwingenden Türen zur Küche stand der Koch bereits bereit und wartete auf unsere Bestellung. Wir waren die einzigen Gäste in diesem gemütlichen Truck Stop.

Wir bestellten Burger und Spaghetti, und der Koch machte sich sofort ans Werk. Während wir auf unser Essen warteten, schaute ich mir die Souvenir-T-Shirts mit dem Aufdruck „Otter Falls Cutoff“ an. Sie verlangten stolze 25 CAD dafür, was mich ein wenig überraschte. Schließlich hatte ich in manchen Hard Rock Cafés schon günstiger eingekauft.

Kurz darauf wurde uns ein ausgesprochen köstliches Essen serviert, und gestärkt setzten wir unsere Fahrt auf dem Alaska Highway fort. Es dauerte nicht lange, bis wir Haines Junction erreichten. Da wir satt waren und nichts weiter benötigten, setzten wir unsere Reise einfach weiter in Richtung Norden fort.

Man könnte denken, dass der Alaska Highway, der die Lower 48 mit Alaska verbindet, stark befahren ist. Aber weit gefehlt! Tatsächlich ist der Alaska Highway wenig frequentiert, und über viele Kilometer hinweg sieht man oft keine Menschenseele. Einige Abschnitte sind lediglich Schotterstraßen, und hin und wieder begegnet man Bodenwellen, die durch das Absinken des Permafrostbodens verursacht werden. Zudem gibt es oft Verzögerungen aufgrund von Straßenreparaturen. Es ist definitiv etwas ganz anderes als eine gut ausgebaute Transit-Autobahn.

Kurz nach Haines Junction passiert etwas Aufregendes: Ein Schwarzbär schlendert gemächlich direkt vor unserem Auto über die Straße. Ein wirklich hübsches Kerlchen! Er hat es überhaupt nicht eilig, und so warten wir geduldig, bis der Bär gemütlich die Straße überquert hat.

In Destruction Bay machten wir einen Zwischenstopp am malerischen Kluane Lake, bevor wir unsere Reise nach Alaska fortsetzten. Die Aussicht auf den See war einfach atemberaubend.

Wir fuhren und fuhren und erreichten schließlich gegen 19:30 Uhr Burwash Landing. Hier steht die größte Goldpfanne der Welt, die stolze acht Meter im Durchmesser misst. Ein Bild von der Pfanne hatten wir bereits am vergangenen Freitag gemacht. Doch heute fiel uns noch etwas anderes ins Auge: Ein Schild mit der Aufschrift „Overnight Parking Welcome.“

Wir waren erleichtert, einen geeigneten Übernachtungsplatz gefunden zu haben und freuten uns auf eine erholsame Nacht in Burwash Landing.

Genau, das ist wirklich perfekt! Wir sind etwas abseits des ohnehin schon einsamen Highways und haben bereits genug Kilometer hinter uns. Warum also nicht einfach hier bleiben?

Stefan parkte den Camper auf einem Parkplatz zwischen den herbstlich gefärbten Bäumen. Es fühlte sich einfach perfekt an, und das Beste daran: Es kostete uns keinen Cent! Da sind wir doch wirklich echte Sparfüchse, oder? 😉

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