Abenteuer im Bryce Canyon: Die Begegnung mit Mrs. Park Ranger

Ein köstliches Frühstück im Ruby’s Inn stärkte uns für unseren ersten Ausflugstag. Unsere Basis war der Sunset Point, wo wir unser Auto parkten. Unser Wanderabenteuer begann mit der sogenannten „Figure 8“ – einer faszinierenden Kombination aus Navajo-Loop, Peek-A-Boo-Loop und Queens Garden Trail.

Unsere Wünsche wurden wahr: Ein strahlend blauer Himmel, von der Sonne geküsste Hoodoos und eine leichte Schneedecke zauberten eine märchenhafte Atmosphäre in die Szenerie. Ein wahrer Glückstreffer!

In den vergangenen Jahren hatten wir uns meist mit dem Ansteuern verschiedener Aussichtspunkte begnügt, um die majestätische Landschaft zu bewundern und festzuhalten. Doch in diesem Jahr hatten wir beschlossen, es ruhiger angehen zu lassen. Wir waren dem hektischen Treiben von Las Vegas für ein Wochenende entflohen und hatten zwei Nächte direkt im Bryce Canyon gebucht, um endlich ausgiebig Zeit für Wanderungen zu haben. Die Vorfreude war förmlich greifbar.

Der Abstieg vom Sunset Point in den Canyon war atemberaubend, aber zugleich eine Herausforderung. Der Trail führte uns in schwindelerregenden Serpentinen steil hinab. Der Boden war mal matschig, mal gefroren, was die Wanderung zu einem spannenden Abenteuer machte. Auf halber Strecke erwischte es mich, und ich landete auf meinem Hosenboden. Meine Familie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, knipste ein paar Fotos von meinem kleinen Missgeschick, und dann setzten wir unseren Weg fort.

Schon bald erreichten wir die eindrucksvolle „Wall Street“. Hier, zwischen den engen, hoch aufragenden Felswänden, drang nur wenig Licht hindurch, und vereinzelt erblickten wir ein paar Bäume. Doch sobald wir diese enge Schlucht verließen, wurde die Landschaft wieder lebhafter und grüner.

Am Wendepunkt des Navajo Trails fanden wir einen kurzen Verbindungsweg zum Peek-A-Boo Loop. Obwohl der Peek-A-Boo-Loop nirgends wirklich schwierig war, waren die ständigen Auf- und Abstiege dennoch eine Herausforderung. Aber die Belohnung war jeden Schritt wert, denn wir wurden mit spektakulären Aussichten belohnt, die den meisten Parkbesuchern verborgen bleiben, da die meisten nur den Navajo- und Queens Garden Trail erkunden.

Wir kamen den Hoodoos und der „Wall of Windows“ ganz nah und genossen immer wieder atemberaubende Panoramablicke auf das Amphitheater. Besonders reizvoll war die „Hoodoo-Challenge“: An verschiedenen Stellen entdeckten wir informative Tafeln, auf denen wir uns entweder fotografieren oder die angebrachten Siegel „abrubbeln“ konnten. Mit diesen „Beweisen“ begaben wir uns später ins Besucherzentrum und erhielten eine Anstecknadel mit der Aufschrift „I hiked the Hoodoos“.

Die Wege waren wenig frequentiert, und obwohl wir gelegentlich auf andere Wanderer trafen, hatten wir meist die beeindruckende Kulisse ganz für uns allein. Der wolkenlose Himmel, die perfekten Temperaturen und die bezaubernde Landschaft machten diese Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis. Hinter jeder Wegbiegung offenbarte sich ein neuer Blick auf Felsformationen, die in verschiedenen Formen, Farben und Lichtverhältnissen erstrahlten. Das absolute Highlight dieses Trails war die „Wall of the Windows“ – eine gigantische Felswand mit zahlreichen „Fenstern“.

Nachdem wir rund fünf Stunden auf dem Weg durch den Peek-A-Boo-Loop verbracht hatten, erreichten wir schließlich den Ausgangspunkt und nahmen erneut den Verbindungsweg zurück zur Kreuzung des Navajo Loop und des Queens Garden Trail.

Der Queens Garden Trail verdankt seinen Namen einem einzigartigen Hoodoo, der verblüffende Ähnlichkeit mit der sitzenden Queen Victoria aufweist. Dieser Teil der Wanderung führt uns durch üppiges Grün, und gegen Ende wird der Pfad ziemlich steil. Es war, als ob wir in eine grüne Oase eintauchten, die einen faszinierenden Kontrast zu den vorherigen Abschnitten bildete. Doch auch hier erwarteten uns atemberaubende Ausblicke und erstaunliche geologische Formationen.

Unsere Wanderung endete schließlich am Sunrise Point, von dem aus wir einen atemberaubenden Blick auf den Sonnenaufgang genießen konnten. Es war ein krönender Abschluss eines beeindruckenden Tages. Von hier aus blieb uns nur noch der Weg entlang des Rims, um zu unserem Auto am Sunset Point zurückzukehren. Dieser Spaziergang entlang des Rims bot uns noch einmal die Gelegenheit unseren Blick noch einmal über die einzigartige Landschaft des Bryce Canyon schweifen zu lassen.

Nach unserer erlebnisreichen Wanderung kehrten wir schließlich am Visitor Center ein, um unsere wohlverdienten „I-Hiked-The-Hoodoo-Buttons“ abzuholen. Diese kleinen Abzeichen waren nicht nur eine Erinnerung an unsere Abenteuer im Bryce Canyon, sondern auch ein Symbol für unsere Ausdauer. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht machten wir uns auf den Rückweg zum Hotel.

Nachdem wir uns dort schnell geduscht hatten, ließen wir den Tag mit einem köstlichen Abendessen im Ruby’s Inn ausklingen. Während wir unsere Mahlzeit genossen, freuten wir uns auf die kommenden Abenteuer und Entdeckungen, die uns noch bevorstanden.

Nach einem köstlichen Abendessen entschieden wir uns spontan, den Sonnenuntergang am Sunset Point zu erleben. Die Zeit war knapp, aber es sollte für ein beeindruckendes Naturschauspiel reichen. Als wir am Eingang des Parks ankamen, bemerkten wir, dass die Park Ranger-Häuschen verlassen waren – perfekt, dachten wir, das spart Zeit. Doch leider war Stefan ein wenig zu schnell unterwegs, und sein Pech war, dass Mrs. Park Ranger noch nicht nach Hause gegangen war. Stattdessen stand sie mit ihrem Auto an der Straße und stoppte uns sofort.

Da wir uns spontan entschieden hatten, noch einmal in den Park zu fahren, hatten wir unsere Taschen im Hotel gelassen. Dort befand sich auch Stefans Führerschein. „Oh nein!“, dachte ich, „das wird teuer.“ Die Park Rangerin erklärte uns, dass man ohne Führerschein nicht fahren darf, und die Situation schien sich zu verschärfen.

Zum Glück hatte ich meinen Geldbeutel dabei und somit auch meinen eigenen Führerschein. Da ich als Zusatzfahrerin eingetragen war, schlug ich vor, einfach die Plätze zu tauschen. „You do nothing“, sagte die Park Rangerin streng und ging zu ihrem Wagen, um unsere Daten zu überprüfen. Als sie zurückkam, erklärte sie Stefan erneut die Regeln und die Ernsthaftigkeit der Geschwindigkeitsüberschreitung. Trotz ihrer Strenge endete die Begegnung damit, dass sie uns nur verwarnte.

Sie bestand darauf, dass, sobald sie wieder in ihrem Wagen saß – und erst dann(!), die Plätze getauscht werden sollten, und ich sollte vorsichtig weiterfahren und die Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten. Puhhhhh, Glück gehabt! 🚔🚫

Unter diesen aufregenden Umständen verpassten wir natürlich den Sonnenuntergang. Eine kleine Enttäuschung, aber wir hatten die Erkenntnis, dass Regeln im Nationalpark aus gutem Grund gelten. 😅

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