Fahrt nach Denver

Unsere Reise beginnt mit einem aufregenden 50-Meilen-Trip vom Hotel zum Great Sand Dunes National Park. Für diese Strecke benötigen wir knapp 1,5 Stunden, doch wir sind uns bewusst, dass wir uns nicht allzu lange hier aufhalten können, da noch einige Meilen bis zu unserem heutigen Ziel, Estes Park, vor uns liegen. Doch zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch nicht, dass uns eine unglaubliche Wendung erwartet, die unsere Reise in ein Abenteuer verwandelt. 😲

Der Great Sand Dunes National Park beherbergt uralte Sanddünen, die vor rund 12.000 Jahren durch die Ablagerungen von Sand aus dem Rio Grande und seinen Nebenflüssen entstanden sind. Diese majestätischen Dünen erstrecken sich über eine Fläche von etwa 80 Quadratkilometern und ragen stolze 230 Meter in die Höhe – ein echtes Naturwunder und die höchsten Dünen in ganz Nordamerika. Wir nutzen unsere Zeit, um einige atemberaubende Fotos zu schießen und verlassen den Park nach nur 30 Minuten, bereit für das nächste Kapitel unserer Reise. 📸

Unsere Route führt uns zunächst auf dem HWY 17 in Richtung Norden, bis dieser nach etwa 60 Meilen auf den Collegiate Peaks Scenic 6 Historic Byway (US 285) trifft. Leider verhüllen Bewölkung und Trübung den Blick auf die majestätischen Berggipfel, die uns umgeben. Doch trotz des Wetterumschwungs ist die Fahrt entlang dieser Straße ein visuelles Fest . Immer wieder passieren wir malerische Seen und gewinnen einen Einblick in die atemberaubende Landschaft.

Gegen 13 Uhr erreichen wir Leadville, ein malerischer Ort, dessen bunte Häuser in einem Tal eingebettet sind und von den schneebedeckten Gipfeln der Rocky Mountains umgeben werden. Leadville ist eine Stadt, die in 3.179 Metern Höhe liegt und damit als die höchstgelegene inkorporierte Stadt Nordamerikas gilt. Doch leider verhindert der dichte Nebel, dass wir die majestätischen Gipfel zu Gesicht bekommen. Dennoch halten wir inne, um einige Bilder von dieser einzigartigen Kulisse zu machen, bevor wir unsere Reise fortsetzen.

Unsere Reise führt uns weiter auf dem HWY 91, dem Top Of The Rockies Scenic Byway, von Leadville aus. Unsere ursprüngliche Absicht, die Straße zum Mount Evans hinaufzufahren, muss leider aufgrund des zunehmend schlechter werdenden Wetters aufgegeben werden. Stattdessen entscheiden wir uns für einen Abstecher zum Grab von Buffalo Bill.

Um dorthin zu gelangen, fahren wir die Lookout Mountain Road hinauf auf den 2.311 Meter hohen Lookout Mountain. Von diesem Aussichtspunkt aus genießen wir eine atemberaubende Sicht auf Denver, das etwa 30 Kilometer entfernt liegt. Dieser Ort ist nicht nur für die Aussicht bekannt, sondern auch als die letzte Ruhestätte von William Frederick Cody, besser bekannt als Buffalo Bill.

Buffalo Bill war ein legendärer Bisonjäger und Schausteller, der für seine Cowboy- und Wildwest-Shows weltweit berühmt wurde. Sein Spitzname „Buffalo Bill“ entstand nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, als er Büffelfleisch an die Arbeiter der Kansas Pacific Railroad lieferte. Im Buffalo Bill Museum sind zahlreiche Exponate, Kostüme und historische Dokumente aus seinem Leben ausgestellt, die uns faszinieren könnten. Doch wir entscheiden uns stattdessen für einen Besuch im Buffalo Bill’s Pahaska Tepee, einer einzigartigen Mischung aus Restaurant und Souvenirshop. Schon außen am Haus lesen wir, dass die Spezialität des Hauses eine Gemüsesuppe sei; genauso wie das selbstgebraute Rootbeer – speziell der „Rootbeer Float“.🍔🤠

Ich bestelle mir beides – ohne zu wissen, was ein Rootbeer Float Überhaut ist. Es stellt sich als Rootbeer mit einer Kugel Vanille Eis ist. Während Rootbeet vom Geschmack her ja eh gewöhnungsbedürftig ist (schmeckt wie flüssiger Kaugummi oder Zahnpasta) gibt die Vanille Eis Kugel dem ganzen den Rest. Es scheint auch irgendeine chemische Reaktion in meinem Getränk stattzufinden. Es schäumt immer mehr auf und beginnt sein Volumen zu verdoppeln und läuft schneller über das Glas hinaus als ich trinken kann. Die Suppe schmeckte übriges vorzüglich! 🍨🥤

Während wir unsere Suppe löffeln, schauen wir auf einen Fernseher in der Nähe und sehen, wie über ein schreckliches Hochwasser in den Gebieten Boulder und Estes Park berichtet wird. Zunächst nehmen wir an, dass es sich um eine vergangene Discovery-Channel-Dokumentation handelt, doch dann wird uns klar, dass es sich um Live-Bilder handelt, die genau in die Region übertragen werden, in die wir gerade unterwegs sind. Wir sollten besser aufpassen! 😨🌊

Wir setzen unsere Reise fort und fahren die malerische Lariat Loop Road hinunter nach Golden. Nach einem kurzen Stopp im Walmart Supercenter machen wir uns auf den Weg zum Texas Roadhouse in Arvada, wo uns ein fantastisches Steak erwartet. Mittlerweile ist es 18 Uhr, und wir haben noch etwa 1,5 Stunden Fahrt vor uns, um Estes Park zu erreichen. Von Arvada aus folgen wir dem HWY 121 in nördlicher Richtung, bis dieser auf die Denver-Boulder Turnpike trifft.

Doch dann bricht plötzlich ein heftiger Regen los, und auf der Gegenfahrbahn staut sich das Wasser bedrohlich an. Wir sind erleichtert, dass wir nicht auf dieser Seite der Straße fahren müssen. Doch dann stoßen wir auf die ersten Straßensperren, die von der Polizei errichtet wurden. Nichts geht mehr… Wir schlängeln uns durch die verbliebenen offenen Straßen, doch die Sicht ist nahezu gleich null. In Boulder erblicken wir einen Safeway-Supermarkt, der über Internetzugang verfügt. Wir schnappen uns unser Notebook, um uns auf den neuesten Stand zu bringen. 🚦💧

Erst jetzt erkennen wir, dass wir zuvor tatsächlich Live-Aufnahmen dieser Region gesehen haben. Verzweifelt versuchen wir, unser Hotel in Estes Park anzurufen, um unsere Buchung zu stornieren, doch die Ortschaft wurde bereits evakuiert, und die Telefone funktionieren nicht mehr. Uns ist klar, dass wir dringend eine Unterkunft für diese Nacht benötigen. Glücklicherweise geben uns zwei hilfsbereite Jungs in unserer Nähe Tipps, wo das Wetter weniger schlimm ist.

Unsere abenteuerliche Fahrt führt uns schließlich über die Straßen von Westminster, 25 Meilen von unserem ursprünglichen Ziel entfernt, wo wir im La Quinta Inn ankommen. Die Reise dorthin wird zu einem wahren Abenteuer, da Straßensperren und die schwierigen Wetterbedingungen uns immer wieder auf Umwege führen, die unser Navigationsgerät kaum vorhersehen konnte.

Kurz vor 9 Uhr erreichen wir schließlich das Hotel. An der Rezeption erfahren wir, dass wir das allerletzte verfügbare Zimmer ergattert haben. Das Hotel ist inzwischen gefüllt mit anderen Reisenden, die ebenfalls aufgrund des schlechten Wetters gestrandet sind. Wir können uns glücklich schätzen! Es scheint, als hätten wir heute Abend ein wahrhaftes Hotel-Glück gehabt, mitten in diesem Unwetter-Chaos. 🏨🌧️

Die Vorfreude auf morgen, wenn es wieder nach Hause geht, ist spürbar. Die Wetterbedingungen haben sich zunehmend verschlechtert es wird Zeit, diesem ungemütlichen Wetter zu entkommen.

Unsere Reise wird sicherlich zu einer unvergesslichen Erinnerung, denn sie steckt voller unerwarteter Wendungen und Abenteuer, von atemberaubenden Landschaften und vor allem Straßen, bis hin zu den unvorhersehbaren Launen des Wetters. Manchmal sind es gerade diese unerwarteten Herausforderungen, die aus einer normalen Reise ein unvergessliches Abenteuer machen. Es bleibt uns nur zu hoffen, dass unsere Heimreise morgen sicher und reibungslos verläuft.

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