Kanab Calling: Eine Reise von Farmington nach Kanab voller Highlights und Leckereien

Wir hatten für unsere Fahrt von Farmington, NM nach Kanab, UT zwei coole Routen in petto. Die erste, die über den Burr Trail, vorbei an Boulder und Escalante führte, war unser Favorit. Allerdings hätten wir erst gegen 20 Uhr in Kanab einschlagen können. Puh, das wäre ganz schön spät geworden.

Da haben wir uns kurzerhand für den kürzeren Weg entschieden, um schon gegen 16 Uhr in Kanab anzukommen. Das bedeutete nicht nur weniger Zeit am Steuer, sondern gab uns auch die Chance, im zu der Zeit noch geöffneten Visitor Center nach einem Permit für die Coyote Buttes South für Bianca zu fragen. Die Chancen standen nicht mega gut, aber hey, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Immerhin hatten wir unsere eigenen Permits schon im Dezember online ergattert. Bianca hat sich ja erst später dazu entschieden, uns auf der Reise zu begleiten, und da waren die Online-Permits leider schon weg.

Früh morgens, um 7:45 Uhr, sind wir dann Richtung „Four Corners Monument“ aufgebrochen, das etwa eine Stunde entfernt liegt. Das ist das einzige Vier-Länder Eck der USA, wo die Bundesstaaten Utah, Colorado, New Mexico und Arizona aufeinandertreffen. So cool! Four Corners liegt auf dem Colorado-Plateau und gehört zur Navajo Nation. Deshalb mussten wir auch ’nen kleinen Obolus von 5 Dollar pro Nase berappen. Aber hey, das war’s wert!

Das Monument selbst besteht aus ’ner quadratischen Plattform mit ’ner runden Granitplatte in der Mitte. Da steht dann auch die Grenzmarke drin. Ganz feierlich steht auf der Granitplatte: „Here meet / in freedom / under God / four states“. Ziemlich episch, oder? 😎

Nachdem wir also die 15 Dollar für uns drei am Kassen-Häuschen gelassen haben, waren wir ready, uns in vier Staaten gleichzeitig zu rekeln. Überall um das Monument herum gibt’s dann noch diesen Navajo-Schnickschnack zu kaufen. Schmuck, Souvenirs, Snacks – die volle Dröhnung! Beim Bummeln von Stand zu Stand haben wir automatisch die Landesgrenzen überschritten. Die Navajos haben uns dann immer freundlich in ihrem jeweiligen Staat begrüßt: „Good morning. You are now in New Mexico, Arizona, Utah, Colorado.“ Ganz cool, so ein Zwischenstopp, wenn man eh schon in der Gegend ist und ein paar witzige Fotos knipsen will.

Aber mal ganz ehrlich, vor allem ist es ein Ort, wo die Natives Eintritt verlangen und ihre Souvenirs und Schmuck verkaufen können. Also Leute, auf zum Four Corners!

Nach einer Stunde Fotoshooting, dem Kauf eines handgeschnitzten Holztäfelchens mit Magnet und einer schicken Halskette für Mutti ging die Fahrt weiter – immer Richtung Abenteuer! 🚗💨

Nach ein paar gemütlichen Meilen cruisen wir weiter auf dem HWY 160, bis wir schließlich gen Westen auf den HWY 161 abbiegen. Unterwegs machen wir einen Fotostopp in Bluff, um die beeindruckenden Twin Rocks abzulichten. Später geht’s weiter nach Mexican Hat, wo wir natürlich nicht widerstehen können, den gleichnamigen Felsen mit seinem sombreroähnlichen Aufsatz zu knipsen. Das ist einfach ein Klassiker!

Unsere Reise führt uns dann auf dem Highway durch das Monument Valley, das sich als Dauerbrenner für Foto-Enthusiasten entpuppt. Wir können es kaum erwarten, die atemberaubende Landschaft zu erkunden und jede Menge Erinnerungen einzufangen. 📸

Es ist genau 11:45 Uhr, also zur perfekten Lunch-Time, als wir in Kayenta ankommen. Hier hatten wir vor zwei Jahren im „world famous“ Amigo Cafe gegessen und uns damals schon in die Köstlichkeiten verliebt. Klar, dass wir Wiederholungs-Täter werden!

Stefan und ich entscheiden uns für einen Navajo Burger. Was ihn von einem „normalen“ Burger unterscheidet? Nun, die Navajo-Variante kommt mit frittiertem Brot anstelle eines gewöhnlichen Burger-Buns daher. Und Leute, das ist einfach sooooooo gut! Bianca wählt eine Chimichanga, die ebenfalls verdammt lecker aussieht und schmeckt. Das Amigo Cafe hat uns erneut nicht enttäuscht – ein kulinarisches Highlight mitten in unserem Roadtrip-Abenteuer! 🍔🌮✨

Mit vollem Bauch schleppen wir uns zurück zu unserem Wagen. Noch 35 Meilen lang folgen wir dem HWY 160, bevor wir gen Westen auf den Highway 98 abbiegen.

Unterwegs passieren wir den Parkplatz des Horseshoe Bend in der Nähe von Page, AZ. Vor etwa 10 Jahren als wir zum ersten Mal in dieser Gegend waren, war die Schleife des Colorado Rivers noch ein echter Geheimtipp. Heute stehen auf dem neu angelegten Riesen-Parkplatz nicht nur zahlreiche PKWs, sondern sogar 4 Reisebusse. Das klingt nach ordentlich Trubel am Aussichtspunkt. Wir entscheiden uns, den Horseshoe vorerst links liegen zu lassen und erreichen nach etwa einer Stunde Page.

Unsere letzten Besuche in dem einst kleinen Örtchen am Lake Powell waren in den Jahren 2007, 2009 und 2016. Damals gab es gerade mal 3 Restaurants. Jetzt, im Jahr 2023, sind es über 50 – wenn man die verschiedenen Fast-Food-Ketten mitzählt, die mittlerweile ebenfalls zum Stadtbild gehören. Page wächst und wächst. Die riesigen Hotels aller bekannten Ketten haben die kleinen Motels beinahe verdrängt. Immerhin gibt es noch das „Old Quarter / Street of the Little Motels“, wo einige der Kleinen überlebt haben.

Da wir noch etwas Zeit haben, entscheiden wir uns, über die Scenic Road zu fahren, die zu einem weiteren Aussichtspunkt führt. Von hier oben haben wir einen Blick auf den Glen Canyon Dam. Vielleicht nicht so spektakulär wie der Horseshoe, aber wir haben den Aussichtspunkt ganz für uns alleine – ein echtes Highlight! 🚗🏞️

Noch eine Stunde Fahrt liegt vor uns, bis wir endlich in Kanab ankommen. Wir verabschieden uns von Page und folgen dem HWY 89. Dabei lassen wir die Aussichtspunkte auf den Lake Powell und andere Highlights entlang der Straße erstmal außer Acht. Schließlich werden wir diese Strecke in den nächsten Tagen noch das ein oder andere Mal fahren. Es gibt also noch genügend Gelegenheiten für spektakuläre Ausblicke.

Kurz vor 16 Uhr rollen wir dann am Visitor Center in Kanab ein. Morgen früh steht (mal wieder) die Teilnahme an der Wave Lottery auf dem Plan. Aber heute wollen wir uns erstmal darum kümmern, für Bianca ein Permit für die Coyote Buttes South zu ergattern.

Ich bin ehrlich gesagt nicht allzu zuversichtlich, umso größer ist meine Überraschung, als der Ranger tatsächlich noch ein Permit für den nächsten Tag übrig hat. Perfekt! Die Freude ist riesig. In meinem Überschwang frage ich dann gleich mal, ob er zufällig auch noch 3 Wave Permits übrig hat. „What are you dreaming?“, meint er nur trocken. Okay, einen Versuch war’s wert.

Nach einem kurzen Zwischenstopp checken wir im Hotel ein. Wir haben in der Quail Park Lodge ein Familienzimmer ergattert, und das sogar mit einem 20%igen Early-Booker-Rabatt. Unser Zimmer ist nicht nur richtig schick, sondern es gibt auch noch Frühstück im Mutter-Hotel auf der anderen Straßenseite. Und das Frühstück in der Canyon Lodge ist einfach super. Das wissen wir noch vom letzten Jahr, als wir direkt in diesem schicken Hotel genächtigt haben. Wir freuen uns schon auf den kulinarischen Start in den Tag! 🏨🍳✨

Nachdem wir unsere Suite bezogen haben, wird es Zeit fürs Abendessen. Das Iron Horse ist uns vom letzten Jahr ebenfalls noch in bester Erinnerung. Das Restaurant mit dem großzügigen Außenbereich ist einfach klasse.

Wir dürfen uns einen gemütlichen Platz aussuchen und werden von einer sehr freundlichen und gut gelaunten Kellnerin bedient. Es gibt Chicken Wings und Spare Ribs, und ich gönne mir ein leckeres Bierchen.

Nach dem köstlichen Essen machen wir noch ein paar Schritte durch das kleine Städtchen und fahren dann zurück ins Hotel. Morgen steht die Wave-Lottery auf dem Plan. Ich freue mich schon riesig darauf! 🍽️🍺

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